Seit meiner Rückkehr von der Insel denke ich darüber nach, wie ich die Ereignisse des Wochenendes schildern kann, ohne jemand „in die Pfanne“ zu hauen.
Irgendwie geht das aber nicht.
Denn die Beteiligten haben sich durch ihr Verhalten selbst negativ dargestellt.
Um den Schaden trotzdem so weit wie möglich zu begrenzen, verwende ich diesmal keine Namen.
Hier eine kurze Erklärung der Personen:
Die Tierheimleiterin – hat im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte ein Hundeheim vom Feinsten im Norden von Teneriffa aufgebaut. Hier leben mehrere hundert Hunde – teilweise im großen Rudel - friedlich und bestens betreut zusammen auf einem riesen Grundstück. Natürlich fehlt es an allen Ecken. Aber was bereits aufgebaut ist und wie die Arbeit im Tierheim organisiert ist – Hut ab.
Leider spricht die Tierheimleiterin NUR Spanisch.
Die Freundin der Tierheimleiterin lebt eigentlich auf einer Nachbarinsel, wo sie selbst im Tierschutz tätig ist. Leider sind ihr die Einreisebestimmungen nach Deutschland ziemlich egal. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß Daten in Impfpässen einfach „angepaßt“ werden.
Die Freundin hätte gerne, daß wir uns auch auf der Nachbarinsel engagieren und ihre Arbeit unterstützen.
Sie ist nicht extra wegen Natascha und mir nach Teneriffa gekommen, sondern um ihren Sohn zu besuchen.
Wir sind jedoch sehr glücklich, daß sie uns Samstag Vormittag als Übersetzerin in Spanisch-Englisch zur Verfügung gestanden hat.
Denn unsere eigentliche Übersetzerin mußte leider bis zum frühen Nachmittag arbeiten.
Die Übersetzerin hat einen kleinen Verein und kümmert sich vorrangig um Katzen. Sie hätte gerne, daß wir uns bei ihr für die Stubentiger engagieren.
Leider nimmt es jedoch auch die Übersetzerin mit den Einreisebestimmungen nach Deutschland nicht so ernst.
Mehrfach hat sie gefragt, ob ich bereit bin eine nicht rechtzeitig vor der Geburt geimpfte Mutterkatze zusammen mit ihren beiden vier Wochen alten Kindern mit nach Deutschland zu nehmen.
Das habe ich abgelehnt, denn die Reise ist illegal.
Das weiß die Übersetzerin jetzt. Aber es interessiert sie nicht. Sie sucht weiter nach einem Flug für die Familie.
Daß das überaus unangenehme und ausgesprochen teure Konsequenzen für den Flugpaten haben kann, nimmt sie billigend in Kauf.
Kann sie ja auch locker. Sie ist 3.500 km weg, wenn es Probleme gibt. Und die Verantwortung für die Dinge, die man aus dem Urlaub mit bringt, hat nun mal der Reisende.
Wenn ich ein Paket mitbringe und es ist Kokain drin, dann hafte ja auch ich.
Vor unserem Flug lief der komplette Kontakt ausschließlich über die Übersetzerin.
Die Tierheimleiterin hatte ich zwar schon zwei Mal vorher am Flughafen gesehen. Da ich aber kein Spanisch kann (ich hätte das wirklich unbedingt lernen sollen, aber ich kann mir Vokabeln einfach nicht merken) haben wir uns nie unterhalten.
Schon im Vorfeld war klar, daß es ein ausgesprochen „Spanisches“ Wochenende werden würde.
Mehrfach hatte ich angeboten einen Mietwagen zu nehmen. Das wurde jedoch abgelehnt, obwohl die Übersetzerin kein Auto hat.
Der Plan war, daß die Tierheimleiterin mit ihrem Auto zum Flughafen kommt.
Sie sollte unser Gepäck, die Übersetzerin, Natascha und mich in ihr Auto packen.
Ich habe gesagt, daß das nicht paßt.
Okay, dann wollte man die Hundebox eben bis zum nächsten Tag am Flughafen stehen lassen. Da würde man jemand kennen.
Auch das habe ich abgelehnt, denn die Box würde ja voller Hilfsgüter sein.
Nun, dann würde man eben die Box samt Hilfsgüter bei einem Tierschützer zwischen lagern, der in der Nähe vom Flughafen wohnt.
Dieser Tierschützer war auch in den Ablauf des Rückweges fest eingeplant.
Denn für den Rückflug sollten die Übersetzerin, Natascha, ich, zwei große Hunde, der Kater und unser Gepäck (wir brauchen ja Wechselklamotten) in einem Auto zum Flughafen fahren.
Das sei doch ein perfekter Plan.
Perfekt – er kam mir sehr spanisch vor.
Weil ich wußte, was ich alles an Hilfsgütern mitnehmen wollte und wie groß die Box war, die ich für eine andere Orga mitnehmen wollte, habe ich vorsichtshalber doch einen Mietwagen gebucht.
Sicher ist sicher.
Dann ging’s los.
Samstag morgen um 2 habe ich mich mit Natascha am Flughafen getroffen.
Erst mal galt es die ganzen Sachen flugtauglich zu verstauen.
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