26. April 2011


In den letzten paar Tagen ist auf Teneriffa so viel passiert, daß ich beschlossen habe, einen Bericht zu schreiben, obwohl ich gar nicht auf der Insel war.
Außerdem möchte ich, daß die Infos "erhalten" bleiben und nicht im täglichen "Aktuelles" nach hinten rutschen, so daß sie hinterher keiner mehr findet.

Die Startschwierigkeiten in unserer Zusammenarbeit sind noch nicht so ganz behoben.
Es ist halt schwierig, weil ich kein Spanisch kann.

Zusätzlich zu Kirsten und Sandra, die ja auf der Insel leben und regelmäßig im Tierheim zu Gast sind, habe ich jetzt "Ulrike von Stella" wieder reaktiviert.
Auch sie hilft bei Übersetungen.

Und so arbeiten wir uns langsam aneinander heran.

Von Sandra gibt's mittlerweile Fotos.


Diese Bilder sind bei einer Paket-Auspack- Aktion Mitte April im Tierheim entstanden.


Mitterweile ist es so, daß Yahaira immer am gleichen Tag bescheid sagt, wenn ein Paket mit Hilfsgütern angekommen ist.


Die Spannung ist jedes Mal bei Zwei- und Vierbeiner groß.
Was ist da wohl wieder aus Deutschland gekommen?
Yahaira sagt: Es ist wie Weihnachten.


Bisher sind 38 Pakete auf die Reise in Yahairas Tierheim gestartet.
Ein paar sind noch unterwegs - dauert ja immer, schon allein wegen der Zollformalitäten.

Herzlichen Dank an die KG'ler, die diese riesen Hilfsgüter-Sendung möglich gemacht haben.

Natürlich habe ich Yahaira auch gefragt, was sie ganz speziell braucht.
Spritzen und Nadeln standen auf der Wunschliste.
Beides konnte ich mittlerweile Dank der KG'ler auf die Insel schicken.


Der Vorrat sollte eine Weile halten.

Im Augenblick stehen Betten auf Yahairas Wunschzettel ganz oben.
Warum zeigen die folgenden Bilder, die mich heute Nacht erreicht haben.



Natürlich zernagen die Hunde die Matratzen.
Und wenn's rein regnet (da muß man sich auch mal was überlegen) oder "tierische Markierungsarbeiten" an stehen, ist alles feucht.
So ganz glücklich bin ich mit Matratzen nicht.

Dennoch denke ich, Yahaira weiß, was sie tut.
Und was sie sich wünscht.

Sie war in einem Möbelhaus und hat mal geguckt, was es so an Ersatzbetten gibt.
Das hier ist ihr Wunschbett.



Der Preis beträgt pro Bett 80,- Euro.


Ja, ich weiß, das sind Luxus- Betten.
Ein Bett sind 4,5 Sack Futter.
Aber ich denke mal, Yahaira weiß, was sie tut und warum.
Und ich muß noch ganz viel über das Tierheim auf Teneriffa lernen.
Wenn ich mehr weiß, verstehe ich vielleicht auch, warum diese Betten nötig sind.
Natürlich werde ich mein Wissen dann weiter geben.

Zwanzig dieser Betten hätte Yahaira gerne.

Da ich von der Sache noch nicht überzeugt bin, habe ich ihr den Vorschlag gemacht, sie soll mal fünf Betten kaufen.
Dann kann sie ausprobieren, ob das so funktioniert, wie sie sich das vorstellt.
Und wenn alles gut ist, dann kann man immer noch Betten nachkaufen.

Ich hoffe, alle sind mit dieser Vorgehensweise einverstanden.

Natürlich reiche ich die Rechnung nach, wenn ich sie habe.
Und natürlich werde ich im Sommer auf die Insel fliegen und gucken, ob die Betten ihren angedachten Zweck erfüllen.


Schwierig ist nach wie vor die ganze finanzielle Situation des Tierheims.
Ayuntamiento und Cabildo haben immer noch nicht bezahlt.

Yahaira hat einen Kredit von der Bank bekommen.
Damit hat sie die einen Teil der Schulden begleichen können.

Allerdings hat sie die Gehälter der Mitarbeiter nicht komplett zahlen können.
Und der Brennstoff für's Krematorium ist auch schon seit sechs Monaten nicht mehr bezahlt.
Allerdings ist das ohnehin irgendwie ein Zuschuß-Geschäft.
Das hat Yahaira wohl eingesehen und arbeitet an einer Lösung.
Viel mehr weiß ich akut leider auch nicht.

Gute Neuigkeiten gibt's hingegen vom Futterlieferant.
Dank der Geschenke von CAIN und KG konnten einige Schulden aus dem vergangenen Jahr beglichen werden.
Den Rest hat Yahaira mit dem Kredit getilgt.

Es stehen also "nur" die Kosten für Futter und Medikamente aus, die im März / April geliefert worden sind und im Mai / Juni bezahlt werden müssen.


Blöd, daß das auch schon wieder über 7.000 Euro sind.

Ich werde jetzt mal Kassensturz machen und gucken, ob KG nicht noch die eine oder andere Rechnung übernehmen kann.
Wir hatten ja die "Kuschel-Kumpel- Aktion".
Außerdem ist Ruth mit Merlin für KG geritten.
Und das eine oder andere Ostergeschenk für die Körbchensucher gab's auch.
Hinzu kommen Ebay- und Flohmarktaktionen.

Ich denke, das Geld ist beim Futterlieferant gut angelegt.
(Zumal in Almendralejo ja das Ayuntamiento nicht zu Potte kommt und wir immer noch nicht wissen, ob und wenn wann wir mit dem Bau des Auslaufes beginnen können.)

In der Rubrik "Geschenke" habe ich übrigens schon vor einer kleinen Weile alle Rechnungen eingestellt, die Dank der KG'ler bezahlt werden konnten.
Wer's noch nicht entdeckt hat, kann ja mal rein gucken.
Weitere Rechnungen werden hoffentlich folgen.

Wenn jemand einen Patenhund von Teneriffa hat (im Augenblick sind Stilo, Petra, Nala und Hanna auf Patensuche, weitere Hunde werden aber folgen), so sammle ich die Patengeschenke, bis eine runde Summe zusammen gekommen ist.
Diese überweise ich dann an den Futterlieferant.
Bei der nächsten Rechnung wird dann der Betrag der Patengeschenke abgezogen.
So helfen die Paten dafür zu sorgen, daß der Schuldenberg beim Futterlieferant langsamer wächst.

Ich hoffe, auch damit sind alle einverstanden.

Dann schnell noch einen ganz allgemeinen Blick auf die Situation auf der Insel.
Dieses kleine Hundemädchen hat unter nicht ganz schönen Bedingungen gelebt.


Immerhin gab's aber Wasser und regelmäßig Futter.


Der Besitzer wollte die Hündin nicht mehr und hat im Tierheim um Hilfe gebeten.

Also ist Sandra hin gefahren und hat das Würmchen abgeholt.
Der Besitzer ist nicht mal dabei geblieben.
War ihm egal.

Wobei - besser so, als mit einem Stein an den Pfoten ins Meer geworfen oder lebend im Wald verbuddelt.
Gibt's auch - täglich...


Im Tierheim erst mal runter mit der Wolle.
Da wird dann Yahaira zum Friseur - keine Ahnung, wo sie die Zeit noch her nimmt.


Ab unter die Dusche.


Fertig ist ein neuer Hund.


Innerhalb der letzten Woche sind 9 neue Hunde ins Tierheim gekommen.

Ich muß also unbedingt zusehen, daß ich jetzt die Körbchensucher, die immer noch nicht im Netz sind, weil mir einfach der 48 Stunden Tag fehlt, online kriege.
Und dann brauchen wir passende Körbchen.
Ein GUTES Zuhause für die Hunde, wo man Rücksicht auf ihre "tierischen Bedürfnisse" nimmt, bereit ist das neue Leben zu erklären, mit den Hunden zu arbeiten und sie so lieb hat, wie sie eben sind.
Leider suchen die Leute überwiegend Hunde, die sofort "einwandfrei funktionieren" und bloß keine Arbeit machen.

Seufz...

Aber wir geben nicht auf.

Und außerdem ist die Hilfe vor Ort, damit das Tierheim bestehen bleibt, mindestens genau so wichtig, wenn nicht sogar wichtiger.
Also packen wir's an.

Vielleicht einfach mal durchgucken bei den Patenhunden.
Zwei der genannten haben zum heutigen Tag noch überhaupt keine Paten.
Und, wie gesagt, weitere Patensucher werden folgen.
5,- Euro im Monat beträgt der "Einsatz".
Vielleicht findet sich doch noch der eine oder andere neue Pate.
Ich würde mich freuen.
Yahaira und die Hunde auf der Insel sicher auch.


28. April 2011

Hier noch eine Erklärung von Yahaira, warum sie sich die Betten für die Hunde wünscht.
Danke an Ulrike von Stelle für die Übersetzung aus dem Spanischen.

Steffi, ich werde versuchen dir mein Interesse an den Betten zu erklären.

Ich verstehe, dass es Leute geben kann, für die das mit den Betten nicht klar ist oder die denken, dass es ein Luxus ist, aber das ist es wirklich nicht, ich werde erklären warum. Das erste, wie du schon gut auf deiner HP erklärt hast ist, dass die Matratzen, wenn sie auf dem Boden liegen, fast immer feucht sind (durch den Regen oder das Pinkeln der Hunde). Es ist ziemlich schwierig, sie jeden Tag in die Sonne zu legen. Erstens weil es an den meisten Tagen keine Sonne gibt oder es tagsüber sehr feucht ist und zweitens ist es viel Arbeit und die Reinigungskräfte haben keine Zeit dafür. Du hast mir das mit den Holzbrettern berichtet und in der Tat ist das in vielen Zwingern gemacht, aber das geht auch nicht gut. Warum??

… nun, weil sie auch daran rumbeißen und wir hatten Probleme mit einigen Hundeschnauzen wegen der Holzsplitter. Außerdem gibt es dadurch viel Feuchtigkeit zwischen Holz und Matratze. Danach folgt dann ein großes Pilz- Risiko. Die Pilze sind gefährlich und schwierig zu bekämpfen.

Dennoch diese Betten aus Eisengestell können sie höchstens kaputt machen, aber ich glaube, dass dies wenig wahrscheinlich ist, da sie sehr hart sind. Die Matratzen sind nicht nur hoch und weg vom Boden, sondern außerdem im Gestell eingepasst und sie können sehr viel länger neu und trocken bleiben, was sehr wichtig ist, weil wie du weißt werden die Kanaren mit Sonne verbunden, aber wo sich das Tierheim befindet ist es sehr kalt mit viel Feuchtigkeit.

Du kannst den Leuten von KG sagen, dass diese Betten für Menschen natürlich ein Luxus sind, aber nachdem wir lange Zeit etwas passendes gesucht haben, um dieses Problem zu lösen, haben wir diese Alternative gefunden. Ich glaube, dass diese Lösung billiger kommt als eine speziell für Hunde. Wir haben z.B. andere Lösungen gesucht bei Fachleuten oder in Tiergeschäften und sie bieten uns viel teurere Alternativen als diese an. Das Neueste ist Isoliermaterial für den Boden, das man in der Viehzucht einsetzt, damit die Beine der Kühe nicht erfrieren, aber der Preis je Einheit liegt bei ca. 200 Euro und darüber. Und ich glaube, dass es eine schlechtere Lösung ist.


Es gibt auch noch einen anderen Grund, den ich gerne deinen MitarbeiterInnen erklären möchte. Es wird täglich viel Zeit mit dem Wäschewechseln der Matratzen verschwendet, wenn man bedenkt, dass es viele Hunde sind und viele Zwinger. Und die Wäsche muss nicht nur gewechselt sondern auch gewaschen und aufgehängt werden. Die Ausgaben für Wasser, Seife, Lauge, mehr Personal, die diese Arbeit machen, etc. … man wird definitiv Zeit und Geld sparen können und darüber hinaus bleiben die Hunde viel trockner und bequemer.


Und zum Schluss, das ist fast das Wichtigste, dass viele der Hunde in den Zwingern älter sind und Arthrose oder Rheuma haben und die Feuchtigkeit bringt sie um. Ich glaube, dass sie eine bessere Lebensqualität bekommen als sie heute haben.

Sag den Leuten von KG auch, dass viele Hunde die Matratzen zerstören, aber dass andere und vor allen Dingen die ganz Alten es nicht machen. Bei ihnen halten sie lange Zeit. Und wenn man bedenkt, dass wir mehr oder weniger alle 2 Monate Matratzen einsammeln in einer Firma, die sie uns aufbewahren, so haben wir immer einen Vorrat an Matratzen, wenn einige kaputt gehen.

Ich hoffe, dass ich all deine Zweifel ausgeräumt habe zu diesem Thema. Wenn du glaubst, es gibt noch etwas, was ich dir erklären soll, zögere nicht, es mir zu sagen. Wie immer vielen Dank für deine Mitarbeit, die Zeit und das Geld, das du für uns aufwendest.

Herzliche Grüße
Yahaira