Cristina's Tierheim auf Gran Canaria
Dezember 2012 - anders als geplant
Als Karl- Gustav am frühen Morgen des 10. Dezember in Zülpich aufgebrochen ist, dachte er, er würde am späten Abend wieder Zuhause sein.
Pünktlich zum Check in für den Flug nach Gran Canaria war er am Flughafen in Düsseldorf.
Der Check in verlief ohne Probleme.
Und daß, obwohl er diesmal mit der Tui unterwegs war.
Doch am Sperrgepäckschalter gab's Probleme.
Warnstreik des Sicherheitspersonals.
Niemand da, der die Box durchleuchtet und sicher stellt, daß Karl- Gustav nicht was "Böses" mit in den Flieger schmuggelt.
Glücklicherweise hatte die zuständige Dame irgendwann ein Einsehen und Karl- Gustav wurde den dicken Ballast los.
Doch die Leute, die die Passagiere in den Abflugbereich lassen und das Handgepäck durchleuchten, haben auch gestreikt.
So hat sich Karl- Gustav den schönsten Weihnachtsbaum des Düsseldorfer Flughafens angesehen.
Irgendwann hatte er genug von dem Gefunkel und Geglitzer.
Er mogelte sich in den Abfertigungsbereich.
Er schaffte es die Sicherheitskontrolle zu passieren.
Er kam rechtzeitig zum Abfluggate.
Doch er war ziemlich der Einzige, dem das gelungen war.
Da es sich nur um einen "Warnstreik" handelt, hatte man die Hoffnung, der Betrieb würde sich zeitnah normalisieren und der Abflug eine Stunde später wäre möglich.
So ging Karl- Gustav kurz vor 7 an Bord des Flugzeuges, daß ihn eigentlich um 5.50 Uhr von Düsseldorf nach Gran Canaria bringen sollte.
Abflug war dann um 10.35 Uhr - nach Teneriffa.
Hier traf Karl- Gustav kurz vor drei deutscher Zeit ein.
(Das ist kurz vor zwei GC- Zeit).
Glücklicher Weise war es nur ein kurzer Aufenthalt, um einige Teneriffa-Touristen rauszulassen.
Der eigentliche Teneriffa-Flug war wohl wegen zu weniger Passagiere, die es durch den Streik geschafft hatten, gecanelt worden.
So gelang es Karl- Gustav schließlich doch noch Gran Canaria zu erreichen.
Er landete gegen viertel vor vier deutscher Zeit auf seiner eigentlichen Ziel- Insel.
(Das ist viertel vor drei GC-Zeit).
Neun Stunden hatte Karl- Gustav zu diesem Zeitpunkt bereits im Flieger verbracht.
Ursprünglich sollte es ja noch zurück gehen.
Doch was war mit dem Rückweg?
Da die Airberlin Maschine, mit der Karl- Gustav zurück fliegen wollte, auch aus Düsseldorf kam, hatte er Hoffnung.
Denn die Maschine würde sicher durch den Streik ebensoviel Verspätung haben, wie sein eigener Flug.
Die Box genommen, raus aus dem Gepäckbereich, hin zu Cristina.
Cristina und ihr Freund Salva warteten bereits seit einer Weile mit den Fluchthunden und der Fluchtkatze am Flughafen.
Denn ursprünglich hatte es geheißen, Karl- Gustav würde um 13.30 Uhr GC- Zeit landen.
Jetzt war er eineinhalb Stunden später wegen des spontanen Abstechers nach Teneriffa.
Aber die Airberlin- Rückflug- Maschine sollte mit passender Verspätung eintreffen.
Also hoch zum Check in.
Und dann die Ernüchterung.
Die Rückflug- Maschine würde heute nicht mehr auf Gran Canaria ankommen.
Der Flug nach Düsseldorf war auf den nächsten Tag verschoben.
So war um 15.30 Uhr GC-Zeit klar, Karl- Gustav würde die Nacht bei Cristina schlafen.
Und die Körbchenfinder mußten eine weitere Nacht hinter Gittern verbringen.
Zeitig am nächsten Morgen war Karl- Gustav wieder auf den Beinen.
Als erstes ein Anruf bei der Airberlin.
Ist die Rückflugmaschine von gestern tatsächlich unterwegs?
Ja, ist sie.
Aber der Abflug ist nicht für 11.25 Uhr geplant, sondern für 12.43 Uhr.
Okay, fahren wir trotzdem schon mal ins Tierheim.
Vielleicht kann Karl- Gustav noch ein paar Fotos von den Körbchensuchern machen, so daß auch sie bald zu Körbchenfindern werden.
Ein Anruf aus Deutschland.
Pit hält das Internet im Auge und meldet: Abflug geplant für 13.25 Uhr.
Das ist nur eine halbe Stunde Unterschied.
Aber dennoch ist es immens.
Denn eine halbe Stunde zu früh am Flughafen bedeutet für die Fluchttiere eine halbe Stunde länger in der Box.
Also beschließt Karl- Gustav am Flughafen zu halten und sich vor Ort über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren.
Das Endergebnis lautet: Abflug geplant für 14.00 Uhr.
Check in der Fluchttiere um 12.30 Uhr.
Aber man weiß ja nie.
Die Airberlin Mitarbeiterin ist ungeheuer nett und notiert sich die Handy- Nummer von Karl- Gustav.
Sollte sich der Abflug erneut verzögern, will sie sich melden.
Also geht's weiter ins Tierheim und pünktlich zur verabredeten Zeit trifft Karl- Gustav mit den Fluchttieren am Flughafen ein.
Dann noch eine Schrecksekunde.
Die Anzeige zeigt plötzlich, daß der Flug doch erst um 14.35 Uhr raus geht.
Doch das war ein Fehler des Flughafencomputers.
Endlich Boarding für den Heimflug.
24 Stunden später als gedacht.
Der Rückflug erfolgt ohne Komplikationen.
So können Blondy...
... und Newton doch noch von ihren Körbchengebern in die Arme geschlossen werden.
Gegen 21.30 Uhr ist Karl- Gustav wieder in Zülpich.
Damit sich der Flug auch wirklich gelohnt hat, ist neben Newton noch ein zweiter Hund im Frachtraum geflogen.
Nancy wartet jetzt in Zülpich auf ihr endgültiges Körbchen.
So schnell wird eine einfache "tierische Mission" zu einem richtigen Abenteuer.
Doch es hat sich auch gelohnt.
Zum einen konnte Cristina ihre Weihnachtsbescherung...
... in aller Ruhe genießen. (Vielen Dank an alle KG'ler für's mitmachen)
Außerdem war Zeit für den Austausch von Informationen.
Zum Beispiel ist jetzt klar, daß Cristina hinter den sieben Bergen wohnt (je nach Wetterlage hat sie kein Internet) und sieben Zwerge beheimatet.
Oder anders formuliert.
Cristina wohnt irgendwo zwischen den Bergen - das Meer weit und breit nicht in Sicht. Man riecht es nicht mal.
Sie hat selbst sieben Hunde, die in vier Gruppen gehalten werden. Denn der eine kann mit dem anderen nicht und umgekehrt.
Cristinas Gassi-Runde ist beeindruckend.
Und im Dunkeln lebensgefährlich.
Sie muß also grundsätzlich so rechtzeitig Zuhause sein, daß sie ihre Hunde noch im Hellen versorgen kann.
So ist Cristina ständig im Streß.
Denn sie hat nicht nur das Tierheim und ihre eigenen Hunde zu versorgen.
Es gibt ja auch noch die Streunerkatzen.
Von daher verstehe ich schon, daß Cristina sich nicht allein auf die Körbchensuche von KG verlassen will.
Sie hat noch einen weiteren Kontakt nach Deutschland geknüpft.
Der erste Hund, der "dorthin" fliegen darf, ist der Yorkie-Mix hinter Tobi.
Leider habe ich kein besseres Bild.
Die Grundidee von Cristina hat noch immer bestand.
Sie möchte:
- ein Tierheim haben, um streunende Hunde und Katzen zu retten
- das Tierheim als "Schulungszentrum" nutzen, um Kindern und "interessierten Erwachsenen" zu zeigen, wie man anständig mit Tieren um geht
- eine Klinik an das Tierheim anschließen, um so die Kosten für die Behandlung der Tierheimtiere zu senken und gleichzeitig Geld einzunehmen
- eine Hundepension an das Tierheim anschließen, um Geld einzunehmen
Cristina möchte, daß sich das Tierheim selbst trägt und sie nicht ständig und ständig und ständig ihr privates Geld investieren muß.
Doch das Tierheim ist noch lange nicht fertig.
Hier wird am Dach gebastelt.
Hier soll ein neues, automatisches Tor installiert werden.
Der Weg und die Treppe sind seit meinem letzten Besuch entstanden.
Personell hat sich im Tierheim in den letzten Wochen ganz viel getan.
Cristina hat ein Ehepaar eingestellt, daß die Versorgung der Tiere zuverlässig (!!!) gegen Bezahlung übernimmt.
So ist sie nicht länger auf die "freiwilligen Helfer" angewiesen.
Dieses ganze Areal will Cristina als nächstes einzäunen.
Und zwar katzensicher!!!
Hierher will sie die wildlebenden Katzen umsiedeln.
Dann entfällt die Fahrerei zu den einzelnen Versorgungsplätzen.
Eine immense Zeitersparnis für Cristina.
Im Augenblick lebt auf diesem Gelände eine Podenca.
Jodie hat kurz Hallo gesagt...
.... traut dem Frieden aber nicht ganz.
Ich schaue kurz bei Lluvia und Tristan vorbei.
Die beiden Katzen leben immer noch im zukünftigen Klinikbereich.
Wenn das eine Dauereinrichtung wird, muß sich hier das eine oder andere ändern.
Einen neuen Kratzbaum habe ich bereits versprochen.
Während ich Luna kennen lerne...
... ist Jodie ins Tierheim "eingebrochen" (eine Tür stand absichtlich offen).
Jodies oberflächliche Verletzungen werden verarztet.
Dann geht's zurück "in die Freiheit".
Im Tierheim ist kein Platz.
Dabei würde Jodie doch so gerne....
Doch Cristina erwartet bereits einen anderen Hund.
Jemand (eine andere Orga, ich hab's nicht genau verstanden) hat sie gebeten einen Hund für einige Wochen aufzunehmen, bis er reisefertig ist.
Obwohl Cristina den Platz eigentlich selbst braucht, hat sie nicht nein gesagt.
Eigentlich ist Cristina zu gut für diese ("Tierschutz"-) Welt.
Sie hilft immer, überall, allen und jedem.
Das ist großartig.
Ich hoffe nur, ihre Kraft reicht aus, um auch noch zusätzlich ihr eigenes Projekt voran zu treiben.
Denn die Grundidee ist wirklich gut.
- mit einer eigenen Klinik sind Kastrationsaktionen prima umzusetzen
- mit einer Hundepension kommt man automatisch mit "Hundemenschen" ins Gespräch. Und "böse" Spanier machen sich nicht die Mühe einen Hund in eine Pension zu geben und dafür zu bezahlen.
- die Schulung und Weiterbildung ist ohnehin das Wichtigste, um ein Umdenken und damit langfristig eine Veränderung der Situation zu erreichen.
Sehen wir, was 2013 bringen wird.
Ich denke positiv.
12. Dezember 2012