Gran Canaria - Ein Reisebericht


18. - 26. August 2007 - Elke und Dirk erzählen



So, das war also unser Gran Canaria Urlaub.
Vorab müssen wir sagen, die Insel ist wirklich traumhaft und hat für jeden etwas zu bieten.
Hall-Galli, stille Ecken, Strand, Berge, Meer, jeder wird hier fündig.
Aber Elke und ich waren ja nicht nur zur Erholung auf der Insel, wir wollten auch sehen, wie die Arbeit in der Perrera abläuft und vor allem, wie geht es dort den Insassen?


Wir sind jedenfalls mit mulmigen Gefühlen dort hingefahren und als wir dann auf dem Parkplatz standen, wäre ich erst einmal am liebsten im Auto sitzen geblieben.
Ne, da gehe ich jetzt keinen Schritt weiter und schon gar nicht in die Zwinger.


Aber irgendwie steht man dann doch mitten drin und wird von den ersten Eindrücken erschlagen.
Bevor jetzt jemand allerdings nur noch Horrormeldungen erwartet, ich wurde trotz aller tragischen Umstände positiv überrascht.
Klar ist es hart zu wissen, dass die Hunde vielleicht nie wieder eine Pfote in die Freiheit setzen werden und das der nächste Mittwoch kommt, aber in den Zwingern geht es ihnen in den meisten Fällen bestimmt besser wie im vorherigen Leben.


Ich behaupte jetzt einfach mal ganz provokativ, dass es in einigen wenigen deutschen Tierheimen mit Sicherheit schlimmer zugeht.

Große Zwinger, ein Fressnapf der immer gefüllt ist, frisches Wasser zum Saufen


...und einen Platz, an dem man sich schützend vor der Sonne in den Schatten zurück ziehen kann.


Die eine oder andere Streicheleinheit fällt auch ab.
Die Arbeit, die vor Ort von Andrea & Co. geleistet wird, ist einfach nur mit größter Hochachtung zu begegnen. Man darf nicht vergessen, dass viele ihre Freizeit opfern, um den Tieren vor Ort zu helfen.

Wenn man die Zwinger betritt, sollte man als erstes standfest sein.


Es ist schon umwerfend, wenn man zur Begrüßung von etlichen Hunden gleichzeitig angesprungen wird.
Da wird mit sämtlichen Tricks gearbeitet, um eine streichelnde Hand zu erwischen.


Es wirkt fast so, als wenn die Hunde wissen, da lauert ein Ticket in die Freiheit.
Nur welchen Hund wählt man aus?
Soll es der Wuschel sein, der andere Hunde als Trittbrett benutzt...


...oder doch lieber einer von den Stillen, der in der Ecke sitzt und sich das Schauspiel aus sicherer Entfernung ansieht...


Was macht man mit den Hunden, die sich nicht aus dem Haus trauen und so auch keine Chance erhalten, auf ein Foto zu kommen?
In den großen Zwingern ist es schon schlimm, die Wahl treffen zu müssen, aber eine Treppe weiter sitzen die 21-Tage Kandidaten.

21 Tage, die über Leben und Tod entscheiden.

Die Zwinger sind kleiner, die Insassen wirken noch hoffnungsloser, aber auch hier gibt es volle Näpfe, frisches Wasser und einen Bereich, in dem man sich in den Schatten zurückziehen kann.
Geben wir der Mutter mit ihren Welpen eine Chance?


Wird es der Podenco oder doch lieber wieder ein Wuschel-Mix?
Ich war heilfroh, dass Steffi mich nicht gefragt hat, welchen Hund ich mir aussuchen möchte.
Dafür hat Elke dann ihre Wahl getroffen (übrigens wurde dieser kurze Zeit später vor Ort vermittelt).

Es hört sich vielleicht hart an, aber meiner Meinung nach muss man sein Herz einige Stufen niedriger empfinden lassen und den Verstand ein paar Stufen hochfahren, um die richtigen Hunde auszuwählen.
Was bringt es, einen süßen Hund auszuwählen, der hier in Deutschland auf der Liste steht?


Warum soll ich einen Hund auswählen, der aggressiv ist und ich mir sicher sein kann, wenn ich in den Zwinger gehe, passiert vielleicht etwas?

Dann gibt es da noch die Bereiche, in denen die geschwächten Hunde untergebracht sind.
Hunde, die aufgepäppelt werden müssen wegen einer Operation oder die einfach zu schwach sind...


...um in den „normalen“ Zwingern untergebracht zu werden.
Jedenfalls ist mir hier ein ganz schöner Klos im Hals gewachsen (wie in dem 21-Tage Zwinger natürlich auch).

Elke und ich werden den Besuch in der Perrera jedenfalls mit Sicherheit nicht vergessen und sind dadurch für unsere „unterstützende“ KG-Arbeit (mehr kann man es wirklich nicht nennen) noch mehr gestärkt worden.
Wir können es nur wiederholen: Was Steffi hier in Deutschland und Andrea & Team vor Ort leisten, verdient unseren absoluten Respekt.
Dafür ein ganz dickes Danke.

Natürlich haben wir bei unseren Rundfahrten auf GC die Augen offen gehalten und die Straßen rechts und links nach Hunden gescannt.
Aber wahrscheinlich waren die Hundefänger schneller wie wir, jedenfalls wurden wir bei unserer Suche nicht fündig.
Die Hunde, die wir entdecken konnten, gehörten allen irgendwelchen Leuten und wurden von diesen auch sehr gut behandelt.

Vielleicht setzt bei den Einheimischen so langsam aber sicher doch ein Umdenken ein und die nachfolgenden Bilder gehören irgendwann der Vergangenheit an:




Wir haben diesen Platz auf unserer letzten Tour auf der Insel entdeckt.

Wen die Brände auf der Insel interessieren, auch von den Brandresten haben wir Fotos gemacht.
Dabei haben wir nur dort fotografiert, wo keine Geschädigten zu sehen war.
Klar gibt es Häuser, die noch schlimmer betroffen sind, aber irgendwo sind beim Fotografieren Grenzen gesetzt…:





So, die wichtigsten Eindrücke der Tour von Elke mir sind hiermit geschildert.
Wer noch mehr Wissen möchte, kann mir eine E-Mail schreiben.
Die Mail-Adresse findet ihr unter den Steckbriefen.

Übrigens, wir haben ja vier Hunde von der Insel mitgebracht.
Bei der Abwicklung am Flughafen in GC und hier in Deutschland gab es absolut keine Probleme.
Deshalb: Macht selbst auf Flugpate oder haltet die Ohren auf, ob nicht jemand anderes Flugpate werden möchte.
Es ist ein tolles Gefühl zu Wissen, dass man jemandem auf vier Pfoten in die Freiheit geholfen hat…