Komarno - Ende 2008



Im November 2008 haben Dirk und ich dem Tierheim in Komarno wieder einen Besuch abgestattet.
Den Mietwagen voll gepackt bis unters Dach - mit Euren Hilfsgütern.


Vor allem dicke Decken haben wir mitgebracht.
Der Winter steht vor der Tür.


Außerdem haben wir Agnes Wunsch erfüllt und jede Menge Frontline- Spots mitgebracht.
Für große Hunde.
Da reicht dann eine Ampulle für zwei kleine Hunde.
Agnes war glücklich.


Leider wird Babesiose immer mehr ein Thema in Komarno.
Da tut Prävention absolute Not.

Das Tierheim selbst macht einen tristen Eindruck.
Trostlos
Typisch November


Es hat geregnet - die Kälte ist langsam die Beine hoch gekrochen.
Wirklich usselig.


Da hatten die frisch operierten Hunde Glück.
Sie haben ein Plätzchen in der Baubude ergattert.


Nicht jeder weiß die Vorzüge zu schätzen.
Draußen ist schließlich Besuch, da will man dabei sein.


Dennoch ist die nasse Kälte wiederlich.
Und der Kies ist auch schon wieder "verbraucht".


Das hat Folgen.
Nach einem Tag im Spätherbst in der Slowakei ist man / frau schön braun.


Die Hunde gehen mit dem Wetter unterschiedlich um.
Warm- Hüpfen...


Warm-Klettern...


Warm-Essen...


Warm-Rennen...


Warm-Ringen...


Warm-Lachen...


Warm-Kuscheln...


Vom Wetter mal abgesehen sieht's eigentlich gut aus im Tierheim.
Sogar zwei neue Zwinger sind entstanden.


Einer steht im hinteren Teil des Tierheims, also im großen Auslauf.
Er ersetzt die alten Hundehütten.


Ich hoffe, daß sich da spätestens zum nächsten Frühjahr hin noch ein bißchen was tun wird.

Der andere Zwinger steht in der Ecke zwischen den beiden Zwingerreihen.


Hier sollen noch ein oder zwei weitere folgen, damit die Zwingerreihe quasi "rund" geht.


Agnes ist also dabei mehr Aufnahmekapazitäten im Tierheim zu schaffen.

Dennoch stehen für sie einige ganz, ganz bittere Entscheidungen an.
Denn das Tierheim ist voll.
ÜBER- Voll


Bundi lebt noch immer vor dem Tierheim- Tor.


Und immer wieder kommt es vor, daß er dort Gesellschaft hat.
Unerwartet.


Immer und immer wieder werden Hunde vor dem Tor angebunden.


Wo sollen Sie unter gebracht werden?
Wer soll sie aufnehmen?

Agnes steht vor einer schrecklichen Aufgabe.
Sie muß in den Zwingern Platz schaffen.
Denn Neuankömmlinge können nicht mehr aufgenommen werden.

Leider sind viele Hunde im Tierheim, die in Deutschland keine Chance haben.
Keira ist so scheu, dass sie sich auch von Agnes nicht wirklich anfassen läßt.
Unvermittelbar


Mike hat es sich nicht nehmen lassen, sich in meinem Sweatshirt festzubeißen, als ich ihn gestreichelt habe.
Keine Vorwarnung – kein Knurren – kein Lefzen hochziehen.
Ein bildhübscher Hund - aber die Verantwortung für seine Vermittlung werde ich nicht übernehmen.
In der Slowakei will auch niemand einen Hund, der beißt.
Unvermittelbar


Die alte, ausgemergelte Schäferhündin, die schon seit zwei Jahren im Tierheim lebt.
Sie war schon nicht mehr "flugfähig", als sie ins Tierheim kam.
Unvermittelbar


Die Entscheidung, die da eigentlich an steht, fällt Agnes unendlich schwer.
Sie betreibt ein Tierheim.
Sie will den Hunden helfen, ihnen ein vorübergehendes Obdach bieten, bis sie in ein Zuhause umziehen.
Doch jetzt hat sie viel zu viele Hunde, die nie in ein Zuhause umziehen werden.
Für die es kein Zuhause gibt.
Für die das Tierheim ihr Zuhause geworden ist.

Da wird es auch nicht helfen, noch zwei oder drei oder zehn neue Zwinger zu bauen.
Irgendwann ist das Tierheim so voll, daß Agnes keine Wahl mehr bleibt.

Noch etwas anderes liegt Agnes schon lange auf der Seele.
Die Unterbringung der Welpen und der frisch operierten Hunde.
Der Schwachen und Kranken.


Im Augenblick sind die Hunde in einer der beiden Baubaracken unter gebracht.
Diese dienen gleichzeitig als Lager.


Leider haben das auch die Ratten heraus gefunden, die sich regelmäßig durch die Ecken und den Boden nagen.


Da muß unbedingt was passieren.
Unbedingt.
Schon beim letzten Mal haben Agnes und ich ja schon darüber gesprochen, daß eine Lösung her muß.
Jetzt ist sie gefunden.
Da drüben...


Wo die kaputten Hundehütten gestapelt sind.


Da sieht's jetzt schon so aus.


Mal aus der anderen Richtung.


In einem ist auch das Zwischenstück, vor dem neuen Zwinger, betoniert worden.


Das ging nicht ohne LKW.
Und die haben Spuren im Tierheim hinterlassen.


Die neue Befestigung ist für einen wirklich schweren LKW - bei Regenwetter - nicht fest genug.
Der LKW würde einsinken.
Deshalb ist jetzt erst mal Baustop.

Aber wenn das Wetter sich ändert - entweder trocken wird oder richtig friert - dann wird ein LKW kommen.
Mit einem Bau- / Bürocontainer.
Leider gibt's noch kein Bild von dem Prachtstück.
Aber es ist quasi fix und fertig.
Gut isoliert.
Nur ein paar kleinere Umbaumaßnahmen im Innern sind nötig.
Eine mit Strom betriebene Heizung muß rein.
Und das Ding muß unterteilt werden.
Aber dann können die Vierbeiner einziehen.
Agnes hat versprochen Fotos zu machen.

Finanziert wird die ganze Aktion...

DANK EUCH

Die KG- Kalender und "Kunst bei KG" fangen den größten Teil der Kosten ab.
Vielleicht wird sich auch noch eine Organisation aus Österreich an den Kosten beteiligen.
Vielleicht aber auch nicht.
Das ist noch nicht entschieden.
Die Österreicher wollten ja lieber in Eigeninitiative über Monate eine solche "Welpen-Kranken-Station" bauen.
Ich hatte davon beim Sommer- Bericht erzählt.

Jedenfalls, wenn das Wetter mit spielt, ist es ein gelungenes Weihnachtsgeschenk für Agnes und die Bewohner des Tierheims.

Dadurch, daß das Wetter nicht mitgespielt hat, habe ich leider noch keine Zahlen.
Ich weiß auch noch nicht, was die Innenausstattung kostet.
Was ich aber genau weiß ist, daß jeder Cent mehr als sinnvoll angelegt ist.
So bald ich Genaues weiß, wird's auch in der Rubrik "Geschenke" das entsprechende Projekt geben.
Wir daber sicher nächstes Jahr - vielleicht sogar Februar - weil ich dann selbst wieder in Komarno bin und berichten kann.

Jetzt aber zurück zum Alltag im Tierheim, der hoffentlich durch die Neuanschaffung um einiges einfacher wird.
So sieht es aus, wenn Agnes die Fäden nach einer Kastration ziehen muß.


Mal eben unter freiem Himmel auf den Rücken gedreht.
Wenn der neue Container da ist, kann man da sicher auch was organisieren.
Damit Agnes wenigstens ein gescheites Licht hat.


Für die tapfere Grace gab's hinterher eine leckere Belohnung.


Alltag in Komarno.
Trotz der Kälte und der mühsamen Arbeit hat Agnes immer wieder Zeit für ein Spiel mit den Hunden.


Wenigstens mal schnell den Ball geworfen.


Die Tennisbälle, die wir mitgebracht haben...


... erfreuen sich größter Beliebtheit.


Mrs D (Deniska) kam Sonntags mit ihrer ganzen Familie ins Tierheim, um uns zu begrüßen.
Sie hatte tags zuvor ihren Geburtstag gefeiert und von der Geburtstagstorte für Dirk und mich was abgezwackt.


Die Herzlichkeit, mit der wir in Komarno empfangen werden, ist jedes Mal wieder überwältigend.


Bei meinem letzten Flug am 2. Dezember, hat Agnes es geschafft, mir die Hunde selbst zum Flughafen nach Wien zu bringen.
Eine Weltreise für sie.
Leider gibt's keine Fotos davon.

Ein weiterer, wichtiger Schritt in unserer Zusammenarbeit.
Denn jetzt sind wir wirklich unabhängig.
Ich hoffe, noch viele weitere Flüge werden folgen.
Es wird auch weiterhin viel zu tun geben.
Aber wir packen's einfach an.