Sara Lanzarote - Bericht von Steffi


Mai 2008


Sara Lanzarote
Jeder, der mich ein bißchen kennt weiß, dass ich zu dem Tierheim eine ganz besondere Beziehung habe. Denn hier hat vor vielen Jahren mit „Elvis“ unser Hundeleben angefangen.

Trotzdem – oder gerade deswegen – gehe ich nicht wirklich gern zu Sara. Weil ich mich furchtbar hilflos fühle.


Es gibt Hunde bei Sara, die kenne ich schon seit Jahren.
Zarko zum Beispiel lebt seit 2003 hinter Gittern.


Mittlerweile hat er sich gottseidank so weit entwickelt, dass er auch mal Gassi gehen kann.
Wenn sich denn jemand findet, der einen großen Hund mit an die frische Luft nehmen möchte.
Findet sich niemand, sitzt er im Knast.


Natürlich hat sich in den Jahren Einiges getan.
So zum Beispiel ist ein „Innenpatio“ gebaut worden, damit mehr Hunde ein bißchen Auslauf bekommen.
Hier ist der Patio rechts im Bild.


So haben auch die Hunde, die in diesen Zwingern leben, immer mal ein bißchen Bewegung und Abwechslung.


Wenn man in den Patio zu den Hunden geht, wird man meistens vor Liebe und Begeisterung einfach überrannt.


Man weiß gar nicht, wen man zuerst knutschen soll.


Doch dann gibt es da auch Hunde, die überhaupt nicht an einen heran kommen.
Menschen sind gefährlich.
Wie soll man solche Hunde vermitteln?
Was für eine Zukunft haben die Hunde?


Bei diesen drei gestromten Hunden sitzt noch ein schwarzer Hund im Zwinger.


Vier Leute, vier Hunde – passt doch hervorragend.
Nein, den schwarzen Hund durften wir nicht mitnehmen.
Er beißt die Leine durch und ist weg.
Mein Vorschlag, eine unkaputtbare Kettenleine zu nehmen wurde ebenso abgelehnt, wie mein Vorschlag, dem Hund einen Maulkorb anzuziehen.
Beides nicht optimal.
Natürlich nicht.
Aber so hat dieser schwarze Bursche, von dem wir leider kein Foto gemacht haben, überhaupt keine Chance.
Er sitzt tagaus, tagein, Monatelang – seit Jahren schon (ich habe einen seiner Brüder als Welpe vermittelt – in 2005 !!!) – im Zwinger.
Ohne Chance auf irgendwas.
Das macht mich krank.

Offiziell öffnet das Tierheim morgens um 10.30 Uhr seine Pforten.
Vorher wird sauber gemacht.
Besucher unerwünscht.
Kann ich auch verstehen.
Man kann nicht arbeiten, wenn einem dauernd irgendwelche Touristen vor den Füßen rum hüpfen und Fragen stellen.
Offiziell schließt das Tierheim um 13.00 Uhr.
Vorher wird gefüttert.
Das heißt, im Prinzip hatten wir genau 2 (zwei!!!) Stunden Zeit, um möglichst viele Hunde aus den Zwingern zu holen und Fotos zu machen.
(Mit vollem Magen Gassi gehen ist nämlich Mist).

Denn niemand von den Tierheimmitarbeitern hat Zeit, die Hunde mal schön zu fotografieren.



Dabei sind Fotos die einzige Chance, die die Hunde für eine Vermittlung nach Deutschland haben.
Bei schlechten Fotos wird einfach drüber weggeblättert.


Wir waren zu viert auf der Insel.


Ich dachte, diesmal MUSS es klappen, dass wir das ganze Tierheim fotografiert kriegen.
Zumal ich alleine in die Zwinger gehe, um die Hunde raus zu holen.
Was auch nicht unbedingt immer einfach ist, weil ja alle gleichzeitig raus wollen und keiner Lust hat zu warten, bis er angezogen ist.


Aber egal.
Auf ein paar Kratzer kommt es mir nicht an.
Mir war es wichtig unabhängig zu sein und auf niemand vom Tierheimpersonal warten zu müssen.
Also raus mit der Rasselbande und erst mal müde machen.
Daß das nicht so einfach war, hat dann Dirk gemerkt.


Egal was passiert: NICHT loslassen!
Aber Dirk hat’s mit Fassung und Humor getragen.


Ich habe ihm dann den einen von den „großen Jungs“ abgenommen.
Und weiter ging’s.


Pit musste ja die Fotos für KG machen.
Hat sich gelohnt.
Tanze Samba mit Steffi


Was nur wollen Dirk und Elke mir sagen?


Ach so...
Ein Knoten...
Keine Sorge, den enthuddeln wir schon wieder.


Zurück im Zwinger musste dann erst mal ein erfrischendes Bad genommen werden.


Natürlich im Wassernapf. Wo auch sonst.

Aber zurück zu unseren Foto- Shootings.


Wir konnten zwar die Hunde allein aus dem Zwinger raus holen.


Aber wir kamen ins Tierheim nicht wieder rein.
So mussten wir immer warten, bis sich jemand erbarmt und uns mit den Hunden zurück lässt.
Kostbare Zeit ging verloren.

Trotzdem haben wir’s geschafft, alle Zwingerbewohner aus diesem Mittelgang zu fotografieren.


Dieser Gang hat keinen eigenen Patio. Die Hunde verlassen ihre Zwinger also nur zum Gassi gehen.
Wenn denn jemand zum Gassi gehen kommt.

Ein paar Gassigänger haben wir getroffen.
Aber bei weitem nicht genug für die vielen Hunde, die bei Sara einsitzen.


Es sind auch immer die selben Hunde, die zum Spaziergang rausgegeben werden.
Manchmal sogar an einem Vormittag zweimal die selben Hunde.
Andere sitzen und sitzen und sitzen...

Diese beiden Podimixe zum Beispiel waren noch NIE spazieren.
Wenn man ihnen eine Leine anlegt, schreien sie wie am Spieß.


Welche Zukunft haben die Hunde?

Auch diese beiden Junghunde waren noch nie Gassi.


Da hilft dann nur locken...


Ganz viel motivieren


Und wieder locken.


Rückwärts Gassi gehen ist klasse.
Wenn man sich dabei nur nicht so verknoten würde.


Aber aller Anfang ist schwer.

Ich hoffe, irgendwer hat nach unserer Rückreise weiter geübt.

Tolle Hunde sitzen bei Sara hinter Gittern.


Und warten jeden Tag darauf, dass Sie irgendwann gehen können.


Dürfen wir mit?


Bitte!
Ich werde dir auch den Rest deines Lebens die Finger sauber halten.
Du brauchst nie wieder Seife zu kaufen.


Sandra kennen wir noch von unserem letzten Besuch bei Sara.
Diesmal darf ich aber endlich mit, oder?


Da hinter der Mauer ist das Glück...


Los!
Rück den Schlüssel raus.
Sonst nehmen wir ihn uns.


Superschöne Hunde gibt’s bei Sara.


Für jeden Geschmack...


... ist was dabei.


Eigentlich hätten wir die Hunde alle mitnehmen können.


Aber das ist nicht meine Aufgabe.
Drei Vereine versuchen die Hunde von Sara zu vermitteln.
Wenn ich da auch noch mitmische, gibt’s nur noch mehr Durcheinander.
Ein oder zwei Hunde werde ich, so wie ich dazu komme, bei KG vorstellen.


Natürlich haben alle drei Vereine wieder die Fotos bekommen, die wir gemacht haben.


Wir können nur hoffen, dass diese Bilder dem einen oder anderen Hund zur Flucht von der Insel verhelfen.


Verdient haben es alle.


Und nächstes Jahr...


... werden Dirk und Elke wieder mit uns nach Lanzarote fliegen....


... und hoffen...


... möglichst wenig bekannte Gesichter wieder zu sehen.