Ein Reisebericht


September 2007


Lanzarote
Unsere Urlaubsinsel.


Hier hat vor vielen Jahren unser „Hundeleben“ angefangen.
Damals haben wir das Meer und die Landschaft noch genießen können.


Heute bleibt eigentlich nur ein kurzer Blick vom Balkon, bevor wir uns nach dem Frühstück auf den Weg ins Tierheim Sara machen.

Hier werden wir bereits erwartet.
Unter anderem von Tampoco.


Unter welcher Krankheit der Bursche leidet, weiß ich gar nicht.
Jedenfalls wird er immer dicker und dicker und dicker.


Bei Sara kann man ihm leider nicht helfen.


Zum Empfangskomitee gehört außerdem noch Sandra.


Die Lady ist noch gar nicht alt.
So ungefähr ein Jahr vielleicht.
Aufgrund von Mangelernährung hat sich ihre Hinderhand nicht gescheit ausgebildet.
Sie läuft wie ein O-Beiniger Fußballer nach einem 24 Stunden Ritt auf einem Pferd.


Die Hündin selbst stört das gar nicht.
Nur müssen wir jetzt Menschen suchen, die das genau so sehen.


Ansonsten ist das Tierheim massiv überbelegt.


Bei den Katzen ist jeder Stuhl besetzt.
Kein Platz mehr für „Dolly Buster“.


Die Hündin, die als Zuchtmaschine missbraucht worden ist und noch gar nicht lange bei Sara einsitzt, beschließt wegen mangelndem Komfort einen Fluchtversuch im Lieferwagen des Futterlieferanten.


Allerdings ist sie aufgeflogen und schmollt erst mal eine Runde.


Wir machen uns, während „Dolly Buster“ sich weitere Fluchtvarianten ausdenkt, auf den Weg in die Patios, um die Hunde zu fotografieren.
Das ist vielleicht ein Gedränge.


Jeder will natürlich aufs Foto.
Denn nur der, der gescheite Fotos hat, hat auch eine Chance nach Deutschland vermittelt zu werden.
Manch einer versucht mit Kunststücken auf sich aufmerksam zu machen.


Andere wiederum versuchen’s mit einem Tänzchen.


Wieder andere haben überhaupt keine Hemmungen und versuchen’s direkt mit Küssen.


„Kommt ihr auch noch zu uns?“


Vornehme Zurückhaltung ist hier nicht wirklich vorhanden.


Nicht alle Zwinger haben Anschluß an einen Patio, so dass die Hunde wenigstens ab und zu mal richtig laufen können.
Der „Mittelgang“ ist eben in der Mitte des Tierheims.
Da gibt es keinen Patio.
Also nehmen wir die Hunde immer Zwingerweise mit auf die „Lavapiste“.


Pit zwei Hunde, ich zwei Hunde.
Dann erst mal müde machen.
Und dann aufstellen zum Foto- Shooting.


Manchmal klappt’s ganz gut.
Andere sind nicht so begeistert sich fotografieren zu lassen.
Aber verstecken gilt nicht.


Natürlich hat’s jede Menge Podencos bei Sara.


Einer netter als der andere.


Dieser Bursche hier ist gerade frisch rein gekommen.
Er ist noch im Eingangsbereich am Gitter fest gebunden, bis die Formalitäten erledigt sind.


So ganz weiß er noch nicht, was er von der ganzen Angelegenheit halten soll.


Aber er ahnt wohl schon...


Daß er hinter Gittern endet.


DAS hier ist seine Aussicht für...
... ja, wie lange?


Bis er vermittelt ist.
Und das kann dauern.

Natürlich gibt’s auch bei Sara kleine Hunde.


Im Verhältnis zu den großen Hunden aber recht wenige.
Kleine Hunde werden auf der Insel sehr schnell wieder vermittelt.


Manchmal gibt’s auch ganz kleine Hunde.


Also solche, die erst noch zu Hunden werden müssen.
Und dann sind sie hinterher dunkel und groß und gestromt und niemand hat ein Körbchen frei.


Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, „Inventur“ zu machen und alle Insassen zu knipsen.
Hat natürlich zeitlich vorne und hinten nicht hingehauen.
Aber ich denke, so 60 bis 80 Hunde haben wir einigermaßen „brauchbar“ erwischt, so dass die Hunde jetzt eine Chance auf Vermittlung haben.
Hoffentlich.

Natürlich kann ich nicht alle Hunde hier bei KG vorstellen.
Ist ja auch gar nicht Sinn und Zweck der Übung.
Die Fotos werde ich den Vereinen zur Verfügung stellen, die das Tierheim betreuen.
Wird nur ein paar Tage dauern, bis ich die knapp 1000 Bilder durchgearbeitet habe.

Und der eine oder andere wird natürlich auch hier bei KG nach einem neuen Körbchen suchen.

Denn wer kann dazu schon „nein“ sagen?


Und natürlich konnte ich auch diesmal nicht umhin, meinen Verstand auszuschalten.
Warum nicht?
Naja...
Das ist die rechte Vorderpfote meiner „Herzenssache“.


Und das der Rücken.


Wer wird bei dem Blick nicht schwach?


Und dann hat sie sich auch noch bei mir angekuschelt und sich genüsslich die Ohren massieren lassen.


Spielt es da noch eine Rolle, dass „Madame“ schon fünf oder sechs Jahre alt ist?
Wir werden schon ein passendes Körbchen finden.
Auch wenn’s vielleicht ein bisschen länger dauert.