Tierheim Sara Lanzarote - Mai 2008


Ein Reisebericht von Dirk


Jetzt darf ich also auch einen Reisebericht über Sara auf Lanzarote schreiben.
Dabei wird man vor Ort von so vielen Eindrücken überrannt, dass man absolut keine Ahnung hat, wo man mit dem Schreiben anfangen soll.

Auch wenn Sara von außen „relativ“ freundlich aussieht (was Comic-Tiere auf der Wand nicht alles so bewirken können)


ist Sara, wenn man es betritt, ganz schön depressiv.
Enge Zwinger, dunkle Gänge und eine Lautstärke, dass einem beim Betreten des Tierheimes ganz anders wurde.
Aber da wir zum Helfen da waren, hieß es Augen zu und durch – nach dieser Tür ging es los


Die Zwinger und Gänge strahlen eine richtige Trostlosigkeit aus, so das man wirklich Schlucken musste und einem ein dicker Klos im Hals stecken blieb.




In diesen Zwingern sitzen die Hunde im schlimmsten Fall mehrere Jahre drin.
Von einem abwechslungsreichen Tag kann man wirklich nicht sprechen


Obwohl viele von ihnen mit Sicherheit nicht gerade angenehme Erfahrungen mit uns Menschen gemacht haben, suchen sie immer wieder den Kontakt zum Menschen.
Dabei reichte es vollkommen aus, die Hand einmal kurz an die Tür oder in den Zwinger zu halten.
Sofort wurde die Hand als Objekt der Begierde zweckentfremdet.
Hier kurz einen Hals gekrault, da mal kurz die Hand ablecken lassen, für die Hunde gab es nichts Wichtigeres als Körperkontakt.
Als ob Sie einem zeigen wollten, dass sie nicht hinter Gitter gehören


Natürlich gibt es aber auch Bereiche, in denen die Hunde ihren Auslauf bekommen.
Dort haben sie dann „relativ“ viel Platz zum Toben und können ihren Spaß haben.
Noch viel besser ist es natürlich, wenn dann noch kraulende Hände mit im Patio sind





Und bevor da irgendein Mist auf dem Notizzettel notiert wird, gibt es eine Endkontrolle


Was mich allerdings doch etwas irritierte war, dass ich bei 3 Besuchen im Tierheim eigentlich immer nur die gleichen Hunde im Auslauf gesehen habe, obwohl diese doch rotieren sollten.
Wurde die Auswahl der „Happy Dogs“ etwa nicht ganz fair getroffen???
Nach unseren Besuchen in den Patios ging es regelmäßig mit den Hunden raus aus dem Tierheim.
Schließlich hatten viele Hunde noch keine Erfahrungen mit dem Laufen an der Leine und sollten so ein erstes Gefühl dafür bekommen.
Was hilft es Hunde vermitteln zu wollen, die absolut nicht an der Leine laufen wollen und dann kurz vor einer Panik-Attacke stehen?
Klar, natürlich lernt man so etwas nicht innerhalb weniger Minuten, aber zumindest sollte eine erste „positive“ Erfahrung mit der Leine gemacht werden, auch wenn es dabei zu Verwicklungen kommen kann:


Mein Fazit?
Ich habe vieles nur am Rande mitbekommen, aber vom Gefühl her würde ich sagen, es muss noch Einiges passieren, damit Sara erträglich wird.
Angefangen von den Betreuungszeiten der Hunde bis hin zur Aufenthaltsdauer der „Insassen“.
Muss man wirklich jeden Hund auf Biegen und Brechen mit durchziehen…?
Ich habe in einem Zwinger einen Hund gesehen, der hatte das Wort „Wahnsinnig“ bereits in die Stirn gemeißelt. Da macht man sich so seine Gedanken…
Steffis Vermittlungen sind leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Man muss am Kopf anfangen zu arbeiten, damit der Rest vom Körper stimmt.

Zum Schluss gibt es aber auch noch ein Happy End zu berichten: Dieser Podenco wurde bei unserem ersten Besuch eingeliefert:


Erwurde in ein Körbchen gelegt, zugedeckt und da das Tierheim- Personal Feierabend machte mit einer Bemerkung in Richtung „entweder / oder“ seinem Schicksal überlassen.
Bei unserem nächsten Besuch war von ihm weit und breit nichts mehr zu sehen.
Ich habe mit dem Schlimmsten gerechnet, aber der Podenco wurde einen Tag nach seiner Einlieferung von seinem Besitzer abgeholt….