Das Tierheim bei Moana

Oben links in Spanien, etwa 25 Kilometer nordwestlich von Vigo liegt Moana.
Auf einem der vielen Berge vor der Stadt, irgendwo mitten im Nirgendwo, befindet sich das Tierheim. Es ist Anfang der 90’er Jahre auf dem Gelände einer ehemaligen Kaninchen-Zucht-Anlage erbaut worden.
Naja, eigentlich ist das zu beschönigt. Das Tierheim wurde nicht erbaut. Es wurde angestückelt. Hier ein Häuschen, da ein Zaun, hier eine Mauer, da ein Zwinger. Das Gelände ist total chaotisch und völlig verbaut. Nicht mal ein Korridor ist vorhanden. Wenn man einen Hund aus dem hinteren Teil des Tierheims holen will, muß man durch viele andere Zwinger durch.

Besuch am 17. Januar 2020

Bei meinem Besuch in Galicien im Dezember hat es so sehr geregnet und gestürmt, daß ich gar nicht erst ins Tierheim bei Moana gefahren bin.
Ich hätte ohnehin nichts machen können.
Am 17. Januar war das Wetter auch nicht wirklich toll. Aber immerhin war es trocken. Fotografieren war möglich.
Immer wieder habe ich versucht, das Tierheim selbst aufs Bild zu kriegen.
Schwierig.

Das hier ist der Eingangsbereich.
Wir gucken nach hinten.



Wieder der Eingangsbereich - von der anderen Seite nach hinten geknipst.
3 ist der Waschraum. Dazu gleich mehr.
1 ist das Futterlager.
2 ist das Stofflager.



Der Eingangsbereich - ganz nach links geknipst.



Wenn man hinter dem grünen Dings steht und nach hinten guckt, sieht es so aus.
Hier geht eine Treppe nach unten.



Ändern wir die Perspektive.
So sieht es aus, wenn man von hinten Richtung Eingangsbereich guckt.



Und so sieht es aus, wenn man von hinten auf die Treppe neben dem grünen Dings guckt.



Dieses Foto ist etwa von da aufgenommen, wo auf dem Bild vorher die rote Markierung ist.



Hoffentlich gelingt es jetzt einigermaßen, sich ein Bild zu machen.
Im Prinzip sind es fünf Bereiche plus der Eingangsbereich.



Hinten im rosa Bereich sind bereits diverse Neubauten erfolgt.
Hier ein Foto aus dem Oktober-Bericht.



Außerdem kommen hier die Wellbleche hin, über die ich bereits berichtet habe.
Noch ein Foto aus dem Oktober-Bericht.



Während ich diesen Bericht schreibe (am 9. Februar) sind die Wellblech-Austaus-Arbeiten im Gange.



Das nächste Projekt sind zwei "Krankenzwinger", die im roten Bereich gleich links der Treppe entstehen sollen.



Diese beiden Zwinger sollen zu "Krankenzwingern" werden.



Das bedeutet:
Neues (isoliertes) Dach
Gitter raus - Wand, Fenster, Tür rein
Strom verlegen
Kacheln an die Wände (wegen Reinigung)
Fliesen auf den Boden (wegen Reinigung)
Mal sehen, was sonst noch anfällt.



Die Baumaßnahmen für die Krankenzwinger können von ehrenamtlichen Helfern alleine durchgeführt werden.
Bei der Finanzierung des Materials werden die KG-Möglichmacher helfen.
(Weitere Unterstützung, weitere Möglichmacher sind herzlich willkommen und dringend gesucht).



Eine erste Material-Lieferung ist gleichzeitig mit den Wellblechdächern bereits gekommen.







Als ich am Tierheim ankam, wurde ich bereits von Laura, Lorena und Clara erwartet.
Elisa kam wenige Augenblicke nach mir.
Als erstes wurde mir ganz stolz (zurecht) der neu gebaute "Waschraum" präsentiert.
Dieser befindet sich im Eingangsbereich, ist aber (wie so vieles) schlecht zu fotografieren.
Es hat Strom, heißes Wasser, eine Badewanne und Waschmaschine + Trockner.

Laura hat Nicolaus (Humpelhund von November 2019) geholt.



Er war derjenige, der die Badewanne einweihen durfte.
Clara hat das übernommen.



Von ihr gibt's immer noch kein so richtig schönes Foto.
Aber immerhin erkennt man sie.
Hier hat sie Silvestre auf dem Arm.



Extra, damit ich ihn kennen lernen kann, ist Swaiper ins Tierheim gekommen.
Er lebt eigentlich auf einer Pflegestelle.



Weil ich aber nur Hunde vermittle, die ich kenne, hat er sich vorgestellt.
Ein großer Hund mit einer Schulterhöhe von nur 35 cm.
Wirklich eine gelungene Laune der Natur.
Ballspielen findet er übrigens doof.



Anders Pelucas.
Er liebt Spiel, Spaß, Spannung und Abenteuer.
So gehört das aber auch für einen Hund, der gerade mal ein halbes Jahr alt ist.



Früher, als Hunde aus Spanien noch nicht "out" waren, hätte ich gesagt, daß er innerhalb von zwei, drei Wochen sein Körbchen in KG-Land sicher hat.
Heute befürchte ich, daß es nicht eine Anfrage für ihn geben wird.
Die Zeiten haben sich geändert.
Deshalb hat wohl Robinson auch keine Chance auf ein passendes Körbchen in KG-Land.
Oder doch?
Er würde soooo gerne...



Und er wäre bestimmt auch eine tolle Haushaltshilfe.
Einen Staubwedel hat er am hinteren Ende fest montiert.



Mit einem Staubwedel kann Groucho nicht dienen.
Aber er kann auch ohne wedeln.
Und wenn er durch die Gegen fitzt, hat der Staub ohnehin keine Chance sich zu setzen.

Wobei Groucho in einem Zuhause sicher bald zur Ruhe kommen würde. Er braucht nur eine Chance.



Natürlich gibt es auch im Tierheim bei Moana Hunde, die sich nicht anfassen lassen.
Cobo ist so einer.



Auch Perico ist Menschen gegenüber sehr, sehr zurückhaltend.
Weil aber ständig mit den Hunden gearbeitet wird, traut er sich schon an der Hand zu schnuppern und man kann ihn unterm Kinn und am Hals streicheln.
Immerhin.



Vera mit ihrem Kreuzbandriß hat uns eine Weile beschäftigt, bis ihre OP zum frühestmöglichen Zeitpunkt organisiert war.



Sie ist ebenfalls ein Humpelhund.
Danke an die Möglichmacher.

Das ist Blas bei seiner Ankunft im Tierheim.



So niedlich sieht er heute aus.



Trotzdem hat er kein Zuhause.
Lorena tröstet...



Bequer hat anfangs ziemlich um sich gebissen.
Wenn man ihn in die Enge drängt, tut er das noch heute. Er ist also kein Hund, der nach KG-Land reisen kann.
Denn ich möchte am Flughafen nicht in seine Transportbox greifen.
Aber so ist er - Dank des intensiven Einsatzes der Mädels - wirklich "gut" geworden.
Wenn man sich entscheidet solche "bissigen" (von Menschen so gemachten) Hunde im Tierheim zu halten, statt sie einzuschläfern, dann muß man mit ihnen arbeiten.
Viel, viel, viel arbeiten.
Jeden Tag.
Hat in diesem Fall gut funktioniert.



Mit Paulina hat niemand arbeiten müssen.
Sie kann ganz von selbst auf den Hinterbeinen laufen...



Und sie kann sich auch in ein "Brett" verwandeln.
Sieht zu witzig aus.



India paßt genau auf. Vielleicht kann sie sich ein Kunststück abschauen, das ihr hilft, eine neue Familie zu finden.
Die Hündin ist als Welpe vermittelt gewesen, kam jetzt aber ins Tierheim zurück.
Leider kein Einzelfall.



Auch Fina war bereits vermittelt und kam jetzt wieder zurück.
Weil das Herrchen krank geworden ist und sich sonst niemand kümmern konnte (oder wollte?)



Hier haben wir Zoe, Sarro und Axa.



Sie befinden sich im pinken Teil des Tierheims.



Im Hintergrund von Sarro (der für ein Fotoshooting überhaupt keine Zeit hatte) sieht man einen der neu gebauten Zwinger.



Aixa ist ein bißchen schüchtern...



Und auch Zoe ist nicht die Mutigste.



Sie sind aber beide noch recht neu im Tierheim.
Das kann noch werden.

Als Azucena (mein heimlicher Lieblingshund) eingeliefert wurde, wollte sie mit den Zweibeinern auch nix zu tun haben.
Und jetzt freut sie sich, wenn man sie ruft.
So niedlich.



Niedlich ist nicht das Wort, das auf Lio paßt.
Er ist eindrucksvoll.



Aber nur, bis man Bico gesehen hat.
Der Hund hat eine Schulterhöhe von über 70 cm.
Damit ist er leider zu groß für den Flug nach KG-Land.



Aber Edgar könnte fliegen.
Die Ohren wären groß genug. Er braucht nur einen Platz, wo er landen kann.



Leider gibt es viele weitere Hunde im Tierheim bei Moana, die sich nicht anfassen lassen und somit nicht für die Vermittlung nach KG-Land in Frage kommen.
Miel ist einer von ihnen.
Er versucht sich unsichtbar zu machen, wenn man seinen Zwinger betritt.
So ein armes Häufchen Elend.



Carmela (ebenfalls ein Humpelhund) muß ich beim nächsten Besuch unbedingt als erstes zum Fotoshooting bitten.
Dieses Mal war das nicht möglich. Es wurde dunkel und es fing an zu regnen.



Wie sind die Zukunftspläne für das Tierheim bei Moana?
Nun...
Es müssen passende Körbchen gefunden werden.
Nach und nach werde ich alle für die Vermittlung nach KG-Land geeigneten Hunde kennen lernen, fotografieren und auf die Liste der Körbchensucher setzen.
Ich hoffe sehr, daß die Zeit der leeren Rückflüge (wie im Januar) dann vorbei ist.

Die medizinische Versorgung muß besser werden.
Das sind nicht nur die Humpelhunde, sondern auch die Kastrationen.
Daß das keine schöne Kastrationswunde ist, sieht glaube ich jeder.



Das ist kein Einzelfall.
Die Hündinnen sehen alle so aus.
Der Tierarzt, mit dem das Tierheim zusammen arbeitet, ist billig.
Er ist 45 Minuten entfernt (bis zu Ofir in die Praxis sind es 30 Minuten).
Und er arbeitet so, wie er arbeitet.

Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer.
Das ist Carmen.



Sie ist in Hamburg geboren (angenehm, weil sie Deutsch spricht), Tierärztin und hat gerade in Moana (10 Minuten Fahrzeit vom Tierheim entfernt) ihre Praxis eröffnet.
Die Praxis ist klein, aber fein eingerichtet. Sie hat mich (und die Mädels) abends zur Besichtigung eingeladen.
Eine Zusammenarbeit bzgl. der Versorgung der Humpelhunde und auch für das No Puppies Projekt ist angedacht.
Die Organisation braucht noch ein bißchen Zeit.
Aber das könnte was werden.
Und wenn die Kastrationskosten nicht zu hoch sind, werden von ihr auch zukünftig die Tierheimhunde kastriert.

Dann ist noch ein großes Bauprojekt im Tierheim geplant.
Nicht nur die "Hospital-Zwinger".



Es soll endlich einen Korridor quer durchs Tierheim geben.
Die blauen "Hütten" sollen abgerissen werden. Guter Plan. Für mich sehen die sehr marode aus.
Der rechte Teil des pinken Bereichs, der grüne Teil und der blaue Teil sollen zusammen gelegt werden in eine lange Reihe.
Rechts die "Schlafhütten". Links der Auslauf.
Hierzu wird ein Bautrupp des Rathauses gebraucht.
Außerdem sind Materialkosten von etwa 9.500 Euro veranschlagt.
Einen Teil davon, nämlich 2.500 Euro, haben die Mädels schon organisiert.
Mal sehen, wie schnell die Planung voran schreitet.

Und dann wird es immer mal wieder Stoffsammlungen geben.
Decken...
Steppdecken (keine Federn)...
Handtücher...
Bettwäsche...
... verbrauchen sich vor Ort.



Bevor ich schließe möchte ich noch schnell an Bones...



... und Gala und ihre Welpen erinnern.



Ihre Geschichten sind unter Neues von Februar 2020 nachzulesen.
Irgendwie gehören sie in diesen Bericht über das Tierheim, auch wenn sie mit meiner Reise nix zu tun haben.

Ja, es gibt viel zu tun.
Packen wir's an.
Helfen Sie (als Möglichmacher) mit?

(9. Februar 2020)