Almendralejo

2. bis 3. April 2011

Aufstehen Samstag Morgen um 2.30 Uhr.
Beim Einsteigen in den Flieger haben Helene und ich gedacht, wir sehen nicht richtig.

Schnee !!!


Früh aufstehen hat Vorteile.
Im Landeanflug auf Mallorca gab’s einen tollen Sonnenaufgang über Menorca zu bewundern.


Da wir auf der Insel 2,5 Stunden Aufenthalt hatten, sind wir aus dem Sicherheitsbereich raus und haben mal geguckt, wo die Insel-Touristen so „abtransportiert“ werden.


Und dann haben wir noch das entdeckt: Zuna Fumadores – die Raucherzone.
Frei übersetzt mit:


Die nächste Überraschung hat im Flieger auf uns gewartet.
Da hat die Air Berlin doch glatt einen Flieger geschickt, der erst zwei Wochen alt ist, um uns von Malle nach Sevilla zu bringen.


Das ist eigentlich nicht zu toppen.
Doch der Autovermieter hat’s geschafft – mit diesem futuristisch anmutenden Gefährt.


Wenn man die Zündung startet, wird man fast blind vor lauter leuchtender Lämpchen.


Helene und ich waren die ersten Mieter. Die Kiste hatte 9 Kilometer runter.


Leider gab’s dann noch eine weitere Neuerung.
Nicht nur auf Teneriffa hat’s jetzt Tempo 110 auf der Autobahn.
Das scheint in ganz Spanien zu gelten.


So sind wir also Richtung Almendralejo gegondelt.
Und es ging einfach nicht voran.

Egal. Irgendwann waren wir dann doch da.
Mada hat bereits auf uns gewartet.
Die Perrera war blitzeblank geputzt.


Keine Zeit lange zu sprechen.
Arbeiten war angesagt.
Denn am Tag vorher gab’s mal wieder eine Rüdenkastrationsaktion in der Perrera.
Nandi hat dem Tierarzt geholfen.



Leider gelingt es uns einfach nicht mal ein vorteilhaftes Bild von ihr zu machen.


Dreizehn Rüden konnten kastriert werden – finanziert mit den Patengeschenken der KG’ler.


Vielen herzlichen Dank an die Paten, die diese Aktion möglich gemacht haben.

In der Perrera gibt es jetzt noch drei unkastrierte Rüden.
Piku, der immer noch nicht gesund ist.


Dieser Knirps ist noch zu jung.


Und dieser Zwerg ist erst ganz neu rein gekommen und hat noch mal Galgenfrist.


Wobei aufgeschoben nicht aufgehoben ist.
Aber man muß wenigstens ein paar Tage warten, um zu sehen, ob der Hund fit genug ist eine Narkose und die OP zu verkraften.

Nach der OP sind natürlich diverse Nachbehandlungen erforderlich.
Kontrolle der OP-Wunde, Antibiotikum wird gespritzt…


Außerdem Krallenkontrolle und Maniküre bei den restlichen Perrera-Bewohnern.


Wie lange Mada das alles noch machen kann, müssen wir abwarten.
Denn so wie’s aussieht nimmt ihre Familienplanung konkrete Formen an.
Nachwuchs ist für Oktober ausgerechnet.
Wir drücken die Daumen und wünschen alles Gute.

Zwischen der „medizinischen Versorgung“ dann immer mal wieder ein Fotoshooting.
Diesmal hat sich Helene „vor die Köter gestürzt“ und ich durfte Bilder machen.


Natürlich wollten wir die neu installierte Meßlatte vom letzten Mal nutzen.


Leider stieß unser Ansinnen auf wenig Gegenliebe.


Das müssen wir also noch üben.


Zwischendrin schnell ein Küsschen von Justin dem Ausreißer.
Er ist mein Freund.
Schade, daß sich niemand für ihn interessiert. Bisher noch keine einzige Nachfrage.


So ein witziger Bursche.


Gegen 15 Uhr kam Mayte in die Perrera und hat bei der medizinischen Nachsorge geholfen, so daß Helene und ich uns aufs Fotografieren konzentrieren konnten.


Mada sagt, seit sie das Auto für die Perrerahunde angeschafft hat, hat sie viel mehr Hilfe.
Immer mal wieder fährt jemand anderes zum Tierarzt, um Hunde hin zu bringen oder abzuholen.
Nur dadurch ist es möglich, jede Woche auch mehrere Hündinnen zu kastrieren.


Das ist mehr als wichtig.
Denn immer wieder kommen Hündinnen in die Perrera, die läufig sind…
(Okay, in dem Fall wäre das mit dem Nachwuchs vermutlich nix geworden.)


… oder trächtig, wie diese kleine Lady.


Durch die Kastration konnte verhindert werden, daß Welpen geboren werden, die keiner haben will.
Und auch zukünftig wird da nichts mehr schief gehen.
Kurz nach der Kastration konnte die Süße ins neue Leben starten.


Die Kastrationen sind also ganz, ganz wichtig.
Da kann ich gar nicht oft genug Danke an die Paten sagen, die das mit ihren Geschenken möglich machen.

Durch die vielen Verbesserungen in der Perrera hat Mada jetzt endlich Zeit für Dinge, die nicht unbedingt nötig sind, das Leben aber sehr vereinfachen.

So hat sie zum Beispiel eine Mappe mit Steckbriefen angelegt, damit auch die Pfleger in der Perrera wissen, mit welchem Hund sie es zu tun haben.
Dazu ist sie bisher nie gekommen.
Und ich konnt’s nicht machen, weil ich ja kein Spanisch spreche.


Kleinigkeiten mit großer Wirkung.

Irgendwann im Laufe des Nachmittags habe ich dieses Foto gemacht.


Das ist ein Trinkwassereimer.
Manchmal ist es einfacher den Eimer aus dem Zwinger zu nehmen und aufzufüllen, als den Wasserschlauch in den Zwinger zu bugsieren.
Zumal mit Schlauch alles wieder naß wird.

Dieses Foto erinnert mich daran, daß wir uns nach Ausmusterung der alten Futternäpfe…


… mal um die Qualität der Trinkwassereimer kümmern müssen.
Ich habe jetzt 48 Metalleimer bestellt.
Die Rechnung liefere ich nach bzw. stelle sie bei Aktuelles ein.
Damit Basila irgendwann nicht mehr unter ihrem Niveau pfotenbaden muß.


Ganz massiv abgebaut hat Dino.
Er konnte sich kaum noch rühren.


Und auch Chocos Hauterkrankung ist einfach nicht in den Griff zu kriegen. Der Juckreiz im Wechsel mit Schmerzen hat ihn gequält und gequält.
Sämtliche Versuche mit Medikamenten zu helfen sind fehl geschlagen.


Mada hat mich um Rat gefragt.
Für beide Hunde ist das Leiden zu Ende.
Ja, auch solche unpopulären Entscheidungen gehören zu einer „tierischen Mission“ dazu.

Irgendwann wurde es dann zum Fotografieren zu dunkgel.


Schnell im Hotel duschen und umziehen.
Dann Besprechung mit Mada und Rafa beim Abendessen.
Auch Paula, die Tochter der beiden war mit dabei.
Sie hat sich sehr über den Kuschel-Kumpel gefreut, den eine KG’lerin für sie gekauft hat.


Der Abend selbst war ziemlich entspannt.
Okay, das ganz große Problem ist noch nicht gelöst. Wir warten immer noch auf die Unterschrift des Ayuntamiento, damit wir mit dem Auslauf hinter der Perrera beginnen können.

Aber sonst gibt es nur „kleine“ Probleme, die vermutlich relativ einfach gelöst werden können.
So zum Beispiel gibt’s kein gescheites Licht in der Perrera. Da muß eine große „Flutlichtlampe“ hin, sowohl im alten Teil der Perrera, als auch im Patio.
Und eine Türklingel braucht die Perrera auch.
Beides wird Mada beim Ayuntamiento beantragen. Vielleicht klappt das.

Ins Büro muß ein neuer Schrank.
Der alte fällt entweder bald auseinander oder läßt sich nicht mehr öffnen. Das Ding ist wirklich nur Sperrmüll.
Tut mir leid, daß ich vergessen habe ihn zu fotografieren.

Und dann möchte ich auf den Bericht von Mai 2010 verweisen.


Wir haben damals schon darüber nachgedacht, ob es irgendwie möglich ist, Namensschildchen der einzelnen Hunde an die Zwinger anzubringen.

Das war aufgrund der vielen Bauarbeiten ganz lange kein Thema.
Aber Mada hat es nicht vergessen.
Damals hatte ich ihr angeboten ein Laminiergerät mitzubringen.
Ein paar Tage vor dem Flug hat sie mich gefragt, ob das Angebot noch gilt. Sie will jetzt die Namensschildchen basteln.

Logisch gilt das Angebot noch. Das Laminiergerät und „leere“ Folien haben Helene und ich am Wochenende mitgenommen.

Außerdem hat Helene in einer „Hauruck- Aktion“ die Namensschildchen für all die Hunde gebastelt, die bei KG online sind.

Mada hat sich tierisch gefreut – spart ihr das doch stundenlange Arbeit.


Und auch Rafa hat Freude.

Also insgesamt ein positiver Abend, der weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit hoffen läßt.
Wie alles wird, wenn Mada hochschwanger oder sogar doppelt Mutter ist, müssen wir sehen.
Aber wir sind alle hoch motiviert – und dann hundemüde ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen schnell ein kurze Blick zu KG, bevor es weiter geht.


In der Perrera war richtig was los.
Nandi und ihr Enkel Kevin waren da, um die Zwinger sauber zu machen.


Das ist dringend nötig.
Leider läuft die Futterlieferung nämlich immer noch nicht rund. Die Futtersorten werden immer mal wieder getauscht. Und die Hunde reagieren mit Durchfall.


Dementsprechend sieht man innerhalb kürzester Zeit aus.


Freiwillige Helfer tauchen in der Perrera auf.
Mada hat großen Aufräumtag angesagt.


Natürlich gibt es immer wieder welche, die sich vor der Arbeit drücken.


Andere sind hingegen wirklich eine große Hilfe.


Gemeinsam mit Mercedes hat Mada „unser“ Lager aufgeräumt und die Mitbringsel von Helene und mir verstaut.


Falls also jemand Sorge hat, daß Mada zu kurz kommt, weil ich im Augenblick so viele Hilfsgüter nach Teneriffa schicke… es braucht sich niemand Sorgen machen.
Mada ist bestens ausgerüstet.


Kurz vor Ende unseres Besuchs kommen zwei Besucher.


Drei Hunde werden abgegeben.

Es handelt sich allerdings nicht um einen „normalen“ Besucher.
Nein, wir lernen den Hundefänger des Ayuntamiento kennen.


Er hat die Zwerge auf der Straße aufgegriffen.
Die beiden Rüden haben um die heiße Hündin gekämpft.


Die braune Lady wird in Quarantäne in der Klinik unter gebracht.


Und die Jungs…


… verstehen die Welt nicht mehr.

Alltag für Mada.
Welcher Hund in welchen Zwinger oder wer verträgt sich doch nicht?
Ich möchte nicht mit ihr tauschen.

Total verzweifelt war auch Tatjana.
Seit Sommer 2008 lebte sie in der Perrera von Almendralejo.
Jetzt war sie zum ersten Mal in all den Jahren ohne ihre Kumpels außerhalb des Zwingers.

Bitte laßt mich wieder rein…


Dem Wunsch konnte leider nicht entsprochen werden.
Denn auf Tatjana wartet ein neues Leben in Deutschland.

Ebenso auf Spencer, der der ganzen Geschichte ziemlich cool entgegen sah.


Dann war’s Zeit zum Aufbruch.
Perfektes Timing – wieder mal Regen in Spanien.


Nach dem Check in in Sevilla der Blick in den Computer und Dirk informieren, daß alles gut geklappt hat.


Dann noch mal die „Gefahr“ auf Malle, daß die Hunde nicht gescheit umgeladen werden.
Denn wir müsse ja wirklich den Flieger tauschen.

Hier ausgeladen.


Genau im Auge behalten.


Und dann am richtigen Gate in den richtigen Flieger wieder eingeladen.


Das Ende einer „tierischen Mission“ ist absehbar.
Die nächste bereits gebucht.
Man gönnt sich ja sonst nichts.

6. April 2011