Almendralejo

25.-26. August 2012

Die große Aufregung ist fast schon wieder vergessen und der Alltag ist eingekehrt.
Doch gehen wir mal an den Anfang des Monats zurück.

Höchste Alarmstufe in Almendralejo.

Die Politiker der Oppositionsparteien haben während einer Ratssitzung den Vorschlag gemacht, die Hunde in der Perrera entsprechend der gesetzlichen Frist einzuschläfern.
Hintergrund für diesen Vorschlag war, daß in Almendralejo viele Hunde frei auf der Straße herum laufen. Diese – so die Politiker – können nicht in die Perrera gebracht werden, weil diese überfüllt ist.

Das ist Quatsch.
Also natürlich ist die Perrera voll. Und natürlich wird auch in Zukunft kein Weg daran vorbei führen, hin und wieder Hunde einzuschläfern.
Aber für Neuzugänge gibt es IMMER Kapazitäten.
Die Streuner laufen durch die Straßen, weil sie so scheu sind, daß Hundefänger Bernado sie nicht einfangen kann. Er bräuchte ein Betäubungsgewehr.

Doch die streunenden Hunde waren lediglich ein Aufhänger. Eigentlich ging es um die Kosten, die die Hunde verursachen. Futterkosten, Wasserkosten, Personalkosten, etc…

Mada hat noch während der Ratssitzung reagiert und Auskunft gegeben, daß in der Perrera sehr wohl Platz für Neuzugänge ist. Sie hat zudem darauf hin gewiesen, daß sie (finanziert durch die KG’ler) dieses Jahr schon mehrfach Futter gekauft hat. Zudem hat sie an all die baulichen Veränderungen erinnert, die in den letzten zwei Jahren durchgeführt worden sind.
Und weil Mada nichts dem Zufal überläßt, hat sie die örtlichen und auch die überregionalen Medien einbezogen.

Von Deutschland aus haben wir eine große Mailaktion gestartet und den Politikern gezeigt, daß Mada eine MENGE Unterstützung hat.
Auch aus Spanien wurden die Politiker kontaktet.

Schließlich wurde zurück gerudert.
Das war alles nicht so gemeint, ein großes Mißverständnis.

Doch Mada wäre nicht Mada, wenn sie aus der Angelegenheit nicht Kapital für die Hunde schlagen würde.

Kurzerhand hat sie gefordert, daß das kommunale Gesetz geändert wird.
Die Tötungsfrist soll komplett aus dem Gesetz gestrichen werden.
Stattdessen soll es heißen, daß nicht getötet werden darf, so lange in der Perrera Kapazitäten vorhanden sind.

Der „Preis“ dafür ist, daß Mada’s Verein (und KG) weiterhin die Kosten für die Medizinische Versorgung der Hunde übernehmen.
Zudem übernehmen wir einen Teil der monatlichen Futterkosten.
Die Personalkosten, Wasser und Strom werden weiterhin vom Ayuntamiento getragen.

Verkündet hat Mada die Entscheidung zur Gesetzesänderung in einer Pressekonferenz am Freitag, den 10. August.



Wir warten jetzt darauf, daß alle Politiker aus der Sommerpause zurück kommen und dann im Laufe des September die Gesetzesänderung umgesetzt wird.

Während wir warten, genießen wir es die Hunde in den Auslauf zu bringen.

Ab in den Auslauf.

Nur noch eine Parzelle ist von „Außen- Wohnern“ geblockt. Alle anderen stehen als Spielplatz für die Hunde zur Verfügung, die in den Zwingern der Perrera leben.

Wer mehr glückliche Hunde sehen möchte, der guck einfach mal die Videos durch, die bei den Körbchensuchern jetzt nach und nach online gehen.



Der Auslauf ist ein voller Erfolg.
Die Hunde können richtig lachen.



Was nicht so richtig funktioniert hat ist unser Plan mit den Bäumen als Schattenspender.

Für diesen hier gibt’s zwar noch Hoffung…



Aber der hier ist doch ziemlich hinüber.



Egal. Dient er wenigstens als Spielzeug und Zahnbürste.



Mein Lieblingsfoto dieser „tierischen Mission“ ist übrigens das hier.



So viele leere Zwinger….

Unsere Vorgehensweise an dem Wochenende war die, daß Mada uns die Hunde quasi „zwingerweise“ in den Auslauf gebracht hat.
Wir haben dann Bilder gemacht.
Mada hat die fertig fotografierten Hunde ausgetauscht.

Natürlich waren alle Parzellen im Einsatz, so daß die Hunde fast eine Stunde draußen waren.
Bis auf zwei Zwinger haben wir alle Hunde aus dem alten Teil der Perrera geschafft.

Anschließend waren wir dann geschafft.
Denn auch wenn die Temperaturen fair waren, 30 Grad im Schatten sind doch ganz schön warm, wenn man in der Sonne steht.
Und wir konnten uns ja nicht eben mal einfach abkühlen.



Bevor ich das vergesse.
Ich hatte ja versprochen, Helene mal in vorteilhafteren Positionen zu fotografieren.



Hat nur bedingt geklappt.



Das Bild hier ist eigentlich ganz hübsch.
An Nero und seinem „Spökes“ muß man einfach vorbei gucken.



Jedenfalls zeigt Helene Einsatz ohne Ende.



Der wird mit solchen Bildern belohnt.







So eine tierische Mission geht ganz schön ins Kreuz.



Und irgendwie auch in den Hintern…



Doch genug der Schmunzelbilder.
Wagen wir einen Blick in Richtung Zukunft.



In den Ausläufen waren die Hunde ausgesprochen fleißig.



Da muß auf jeden Fall nachgebessert werden.



Das Moskito“Netz“ am Klinikfenster ist kaputt.
Da muß ein Neues hin.



Außerdem gilt es das Problem der Welpen- Unterbringung zu lösen.
Auch diesmal wieder gab’s eine Gruppe im Bad (die wir gar nicht fotografiert haben) und zwei Zwinger im Patio sind mit Welpen besetzt.



Weil’s keine andere Unterbringungsmöglichkeit gibt, sind die kleinen, erwachsenen Hunde im gleichen Zwinger.
Das ist für alle Beteiligten eine Zumutung.

Also haben wir mal mit Mada philosophiert, ob wir nicht irgendwie einen „Kindergarten“ bauen können.

Die Idee ist die rechte Seite des Patio umzubauen.
Da ist nämlich schon ein Dach drüber und man braucht nur noch Wände und Türen.



Also die Ecke, wo jetzt die Paletten lagern (die im Winter wieder als Liegefläche in die Zwinger kommen).



Wir haben beim Abendessen diverse Ideen diskutiert. Natürlich ohne wirkliches Ergebnis. Wir sind ja alle keine Baumenschen.
Mada wird jetzt ihren Baumensch kontakten. Mal sehen, was dem einfällt.

Wir haben also schon ganz viel geschafft, in der Perrera von Almendralejo.
Aber fertig sind wir noch nicht.

4. September 2012