Almendralejo

Jahresende 2012

Vom 15. auf den 16. Dezember 2012 waren Helene und ich als „Weihnachtsfrauen“ unterwegs.
Leider hat die Air Berlin ihren Flugplan geändert, so daß wir erst nach Einbruch der Dunkelheit in Almendralejo waren.



Geregnet hat’s auch. Typisch deutsches Weihnachtswetter in Spanien.

Das hat unserer Vorfreude aber keinen Abbruch getan.
Als erstes haben wir Nandi und Kevin in der Perrera ihre „Bescherung“ überreicht.
Mada war so nett einen Präsentkorb für Nandi und ein Sweatshirt für Kevin zu besorgen.



Außerdem hatten wir gaaaaaaaaaanz viele Weihnachtskarten der KG’ler im Gepäck.
Ich denke, die Bilder sprechen für sich.























Als nächstes hatte Mada eine Überraschung für Helene und mich vorbereitet.
Mit herzlichen Grüßen an alle KG’ler im Allgemeinen und die Ex-Paten im Besonderen.
Wir haben Titan besuchen dürfen.







Der große, alte Mann hat’s super getroffen.
Und hier will er auch ganz eindeutig nicht mehr weg.





Anschließend war es dann Zeit für die Bescherung von Mada und ihrer Familie.
Alles auf einen Tisch zu kriegen war gar nicht so einfach.





Schließlich hat’s aber doch geklappt.



Madas „Haupt-Geschenk“ war in diesem unscheinbaren Kartonstapel versteckt.



Es handelt sich um 2.500 „Kinder- Flyer“.



Wieder ist Mayte die Designerin gewesen.

Natürlich kommt mir alles ziemlich spanisch vor. Aber Mada war begeistert.



Helene hat für die KG'ler einen kurzen Film gedreht.

Madas Bescherung 2012.

Und dann noch ein paar Foto- Impressionen.
Natürlich hatten wir für Rafa, die Kinder und Madas Eltern auch eine Kleinigkeit besorgt.





















Helene und ich haben stellvertretend für die KG’ler spanische Delikatessen geschenkt bekommen, die wir ganz alleine – aber in guten Gedanken an alle KG’ler – essen werden.





Wer jetzt meint, ich sollte als „Tierschützer“ gefälligst darauf verzichten Tiere zu essen hat sicher nicht unrecht. Und dennoch werden wir uns den Schinken schmecken lassen.

Am nächsten Morgen haben wir als erstes den Schrank begutachtet, der nach unserem letzten Besuch angeschafft worden ist.
Ein stabiles Ding. Bis die Hunde den kaputt haben wird’s dauern.



Als nächstes haben wir einen Blick ins Lager geworfen – insofern das möglich war. Hier war’s nämlich ganz schön voll.



Da die kleinen Zwinger oftmals nur noch mit zwei oder drei Hunden belegt sind, hat sich Mada Schlafkörbchen gewünscht.

Die zweite Lieferung war am Tag vorher eingetroffen.



Das war eine ganz schöne Auspackerei, die jedoch ohne unser Beisein abgelaufen ist.





Helene und ich mußten die Zeit nutzen, um zu fotografieren, was das Zeug hält.



Schließlich gilt es im kommenden Jahr so viele Körbchen wie nur möglich zu finden.
Und natürlich wollen wir auch gleich im Januar loslegen.
Das geht nur mit gescheiten Fotos.



Doch bevor wir nach den Hunden gucken, ein paar allgemeine Infos zur Situation in der Perrera. Es hat sich ja durch die Gesetzesänderung und die Krise und die allgemeine Situation vor Ort Einiges geändert.
Die Fakten gefallen nicht unbedingt. Ich erzähle jetzt einfach mal. Mada wird versuchen das bestmögliche für die Hunde rauszuschlagen.

- Seit neuestem haben wir zwei fest angestellte Pfleger in der Perrera. Das ist gut. Bisher haben ja „ABM“- Leute, die alle paar Monate gewechselt haben, die Fütterung der Hunde und die Reinigung der Zwinger übernommen. Jetzt konstantes Personal zu haben ist GUT.

- Die Kosten für die Pfleger übernimmt komplett das Ayuntamiento (Rathaus). Auch das ist GUT.

- Weniger gut ist, daß die beiden Männer, die die Hunde versorgen, vorher im Schlachthof gearbeitet haben. Der Umgang mit den Hunden ist also bestenfalls gleichgültig. Sie machen ihre Arbeit, die Hunde bekommen (meistens ausreichend) Futter und die Zwinger werden gesäubert. Aber darüber hinaus machen die Pfleger nichts.

- Das bedeutet, wir haben zwar einen super Auslauf hinter der Perrera, aber der wird überwiegend nicht genutzt.

- Im Augenblick ist die Belegung im Auslauf so, daß noch immer Maximo (rüdenunverträglich) mit der hündinnenunverträglichen Mastia eine Parzelle bewohnen.

- Parzelle zwei bewohnt die Gruppe, die eigentlich im Patio wohnt. (Leider ist der Patio den ganzen Tag unbenutzt, denn die Pfleger haben keine Lust die Hunde aus den Zwingern dort im Patio frei laufen zu lassen).

- Parzelle drei bewohnt die Gruppe, die in der Klinik lebt. Das sind die Welpen und die Hunde, die sonst im Klo gewohnt haben. (Dieses ist jetzt hundefrei).
Wenn die Klinik-Gruppe die Klinik verlassen hat, sieht’s dort aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.





Und ob es gelingt diesen Deckenberg waschmäßig aufzuholen wage ich auch zu bezweifeln.



Trotz aller Bemühungen ist die Situation der Hunde also noch immer unbefriedigend. Das liegt nicht an den „örtlichen Gegebenheiten“, sondern am Personal.

Mada hat für nach den Feiertagen – erneut – einen Termin beim Ayuntamiento (Rathaus) beantragt, um sich – erneut – über die (nicht vorhandene) Arbeitsmoral der Pfleger zu beschweren.
Zu deren Aufgabenbereich gehört neben Füttern und Zwingerreinigen auch die Hunde in den Auslauf zu lassen und zurück zu holen.
Und zwar OHNE, daß sich Gruppen mischen und es zu Beißereien kommt.
Mada hofft sehr, daß permanente Beschwerden eine Reaktion seitens des Ayuntamiento nach sich ziehen. Doch die Hoffnung ist gering.

Was ist die Lösung?
Ihr Name ist Laura.



Ich kenne sie nicht, weiß aber, daß sie eine Zeit lang als „ABM-Pflegerin“ in der Perrera gearbeitet hat. Mada war sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Und Laura hat Mada auch schon bei diversen Aktionen außerhalb der Perrera unterstützt.

Also Laura.
Laura ist noch immer arbeitslos.
Dementsprechend darf sie für Ihren Einsatz in der Perrera – genau wie Nandi – natürlich kein Geld bekommen.
Aber Laura hat Zeit.
Und Laura mag die Hunde.
Vielleicht gelingt es sie zu „überzeugen“ täglich wenigstens zwei oder drei Stunden in die Perrera zu gehen und die Hunde raus zu lassen.

Damit zahlt zwar das Ayuntamiento die ehemaligen Schlachthofmitarbeiter für eine Arbeit, die sie nicht tun. Aber ich denke, das ist ein Problem, das es in Deutschland genau so gibt. Wir müssen es nicht vertiefen.

Diese fest angestellten Pfleger bringen noch ein weiteres Problem mit sich. Sie haben Anspruch auf mehr freie Tage.
Das bedeutet, Nandi muß zusätzlich zu Samstag und Sonntag möglicherweise auch unter der Woche mal in der Perrera einspringen und füttern und sauber machen.
Wie gesagt, auch Nandi darf dafür keinen Cent bekommen. Das wäre Schwarzarbeit und Schwarzarbeit ist illegal. So was tun wir nicht.
Wir können doch nicht den spanischen Staat um seine Steuern betuppen.

Warum Mada’s Verein weder Nandi noch Laura anstellen kann, haben wir damals, als Nandi angefangen hat, schon ausdiskutiert. Funktioniert nicht.

Fassen wir das zusammen.
Personell hat sich die Situation eigentlich verbessert, ist aber aus Sicht der Hunde schlechter geworden.
Der Auslauf ist da, mindestens drei Parzellen sind aber den überwiegenden Teil des Tages leer.

Das ist der große Brocken, den Mada jetzt schnellstmöglich lösen muß.
Wir können von hier aus nicht helfen.
Wir können nur für alles, was benötigt wird, die Euronen zur Verfügung stellen, so daß Mada wenigstens keine Geldsorgen hat.

Einige Euronen sind eingesetzt worden, um die Stolperlöcher im Auslauf aufzufüllen.



Diese sind mit „Zement“ (Beton?) aufgefüllt worden. Anschließend kam Erde drüber.



Welpenfutter haben wir wieder gekauft.
Und auch Futter für die ausgewachsenen Hunde hat Mada bestellt.
Hier sind wir durch die Gesetzesänderung ohnehin in der Pflicht. Denn ohne die Euronen von KG hat Mada keine Chance „ihren“ Anteil an den Futterkosten zu tragen.

Das Ayuntamiento besorgt jeden Monat 64 Sack Futter für ausgewachsene Hunde. Wie lange die bei einer Belegung von bis zu 140 Hunden halten, kann sich jeder selbst ausrechnen.
Welpenfutter kauft das Ayuntamiento gar nicht. Allerdings kriegt Mada hin und wieder von einem Futterlieferant mal eine Spende.

Ich weiß, die Futtersituation ist unübersichtlich und unregelmäßig. Aber damit müssen wir uns abfinden.
Mit Mada ist abgesprochen, daß Sie Futter für ausgewachsene Hunde kauft, wenn sie welches braucht. Die Rechnung kommt dann zu mir und ich überweise die Euronen.
Und wenn Welpenfutter gebraucht wird bestelle ich das von hier aus. Das ist billiger als der Kauf vor Ort, weil die Qualität besser ist.

Also insgesamt ist sicher, daß wir weiterhin flexibel sein müssen in allem, was da auf uns zu kommt.
Wer aber mal versucht hat sich mitten in der Meute die Schuhe zu binden, der weiß, wie einfach eigentlich die Theorie ist.





Und wer je versucht hat die „Halbstarken“ zu fotografieren weiß auch, daß die Theorie viel einfacher ist.





Nicht mal ein Video zu machen ist einfach.

Fotoshooting mit den Halbstarken.

Auch wenn wir in Almendralejo noch lange nicht am Ziel unserer (und Mada’s) Wünsche sind, so können wir doch zufrieden auf ein erfolgreiches Jahr zurück blicken und mit einem Schmunzeln in die Zukunft schauen.

Vielen Dank an alle KG’ler, die die bisherigen Erfolge möglich gemacht haben und auch weiterhin dabei helfen, daß die Hunde irgendwann große Sprünge machen können.

















Jetzt möchte ich Mada noch zu Wort kommen lassen.
Gabi MG war so lieb die Zeilen zu übersetzen.



I have the lucky of talk to all of yours to tell you one more time THANK YOU
Ich möchte mich noch einmal bei euch allen bedanken.

This was an incredible year that we did a lot of greatest things together.
Dies war ein unglaubliches Jahre. Wir haben zusammen großartige Dinge geleistet.

The most important things were done: changes on the local laws, we signed the document to managed the perrera, we finish the paddock...
Die Wichtigsten Dinge, die wir geschafft haben sind: Die Änderung des kommunalen Gesetzes. Wir haben per Vertrag die Perrera übernommen und wir haben den Auslauf fertig gestellt.....

But so many things must be done in the future. On the list, on first place, to reduce the animal suffering, the number of abandoned dogs and cats. And, of course, EN OPOSSITE, double the number of adopted animals.
Aber für die Zukunft bleiben viele Dinge zu tun. Als erstes auf der List steht das Tierleid zu minimieren, die Anzahl der ausgesetzten Hunde und Katzen. Und natürlich die Zahl der Vermittlungen zu verdoppeln.

This can be done, but we must work a lot: here in Spain, with campaings, with speakings and expositions on schools, with visits from the childrens to the perrera. In Germany, helping to Steffi talking about our dogs, helping her on her campaings and projects, helping her to put the posters from our dogs in shops, markets...
All das kann erreicht werden, aber wir müssen viel leisten:
In Spanien mit Kampagnen, Vorträgen und Ausstellungen in Schulen und mittels Einladungen für Kinder in die Perrera.
In Deutschland: Steffi bei der Verbreitung der Infos über unsere Hunde helfen, ebenso wie bei Kampagnen und Projekten, gleichermaßen bei der Verbreitung von Aushänge in Geschäften etc.

Another a very important thing is the castration in cats and dogs. With people having puppies we never solve the problem. We need your help on this. By ourselves, we can not do it, because we don´t have the money. We have the time, the effort, the sacrifice, the good feeling to do this work thinking that this help to reduce the dropouts, but we need you.
Ein weiteres sehr wichtiges Thema ist die Kastration von Katzen und Hunden. Solange Welpen geboren werden, werden wir das Problem nicht lösen können. Hierbei brauchen wir eure Hilfe. Wir haben die Zeit, machen uns die Mühe, verzichten auf Einiges und haben das gute Gefühl, dass diese Arbeit die Geburtenzahlen senkt, dennoch brauchen wir euch. Alleine schaffen wir dies nicht, da wir nicht die finanziellen Mittel hierfür haben.

We feel fortunate to have your help one more year. We hope our work continues exciting you and we can offer to all of you a 2013 with changes on the perrera and changes on the lives of many animals.
Wir sind glücklich eure Hilfe für ein weiteres Jahr zu haben. Wir hoffen, dass unsere Arbeit weiterhin für euch unterstützenswert ist und dass wir euch ein 2013 bieten können mit weiteren Veränderungen in der Perrera und positiven Änderungen im Leben vieler Tiere.

We wish Merry Christmas to all of you.
Euch allen ein frohes Weihnachtsfest.

With our sincere thanks
Mit aller größtem Dank.

Mada

24. Dezember 2012