Almendralejo
20. - 21 Februar 2010 - Eine dicke Überraschung
Das Wochenende begann recht unspektakulär.
Mitten in der Nacht ging’s los in Deutschland.
Dann ein Schläfchen auf Mallorca, warten auf den Anschlußflug nach Sevilla.
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Dieses Bild gibt’s, weil Helene diesmal mitgefahren ist.
Und prompt gab es Probleme.
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In Sevilla standen wir am leeren Gepäckband. Eine der Transportboxen, voll gefüllt mit Hilfsgütern, war auf Mallorca stehen geblieben.
Auf den Schreck erst mal eine Stärkung.
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Wie nötig ich die brauchen würde haben weder Helene noch ich zu dem Zeitpunkt geahnt.
Mada hatte eine Überraschung für uns vorbereitet.
Gut, daß Helene im Auto noch ein bißchen geschlafen hat.
Leider gibt’s davon kein Foto, weil ich fahren mußte.
In Almendralejo erst mal wieder ein Besuch bei Queco.
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Auch Helene war begeistert.
Dabei ist sie ja eigentlich unsere Pudel- Tante.
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Dann weiter in die Perrera.
Hier haben die Hunde fleißig beim Auspacken geholfen.
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Helene war beim Anblick der überfüllten, kleinen Zwinger genau so erschrocken, wie ich beim ersten Besuch.
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Doch zum Nachdenken keine Zeit.
Tucca schaut ihren neuen Dosenöffnern schon mal tief in die Augen.
Sie ist ja reserviert.
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Darios neues Körbchen ist bereits sicher.
Er ist mit dem Kragen nach der Kastration ein bißchen unglücklich.
Aber da muß er durch.
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Diese Hand voll will wohl mal ein Hund werden.
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Bevor es da zu irgendwelchen Verwicklungen kommt…
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...schauen wir im Patio nach dem Rechten.
Pulgalito heißt uns willkommen.
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Mia ist von unserem Besuch nicht ganz so begeistert.
Aber immerhin ist sie in der Nähe, statt sich komplett zu verstecken.
Das macht Hoffnung.
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Viele Hunde in Almendralejo sind mindestens zurückhaltend, wenn nicht sogar scheu.
Viel zu viele Hunde.
Alesha gehört allerdings nicht dazu.
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Sie besteht auf eine ausgiebige Massage.
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Den Bauch nicht vergessen.
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Ach, ist das schön.
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Alesha verliert Fell ohne Ende.
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Da muß Helene ihren Job als Fotograf kurz unterbrechen und ebenfalls mit anfassen.
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Und dann ist da plötzlich dieser Mann, den ich zuvor noch nie gesehen habe.
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Mada klärt mich auf.
Ihr Tierarzt ist da.
Wir wollen heute gemeinsam die Klinik einweihen.
Matias und einige andere Rüden sollen kastriert werden.
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Natürlich ist die Klinik noch bei weitem nicht fertig eingerichtet.
Aber für eine Einweihungs- Party reicht‘s schon.
Ob ich assistieren will…
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Bevor ich nein sagen kann, stehe ich schon am OP- Tisch.
OP-Schwester Stephanie.
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Aber auch Helene muß ran.
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Rüdenkastration am Fließband.
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Was für uns erschreckend aussieht ist für Mada die Lösung eines großen Problems.
Denn nach und nach werden die Hündinnen jetzt heiß.
Diese Rüden hier werden nicht mehr Vater.
Und – was fast noch wichtiger ist – die ganze Atmosphäre in der Perrera wird (hoffentlich) wesentlich entspannter werden, wenn die Hormone erst mal ausgeschaltet sind.
Vierzehn Rüden sind kastriert worden.
Beim Aufwachen war dann ein Bein zum Anlehnen nicht verkehrt.
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Und dieser Bursche war noch nicht ganz wach, hat aber die Kiste mit den Spielsachen und den Leckerlie gefunden.
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Abends um acht war dann Feierabend.
Helene und ich – seit 3 Uhr morgens unterwegs – waren hundemüde.
Und auch Mada war kaputt.
Sie hat es sich aber nicht nehmen lassen, uns noch zu sich nach hause zum Abendessen einzuladen.
Gesprochen haben wir allerdings nur kurz.
Nach so einem Tag fehlen dann irgendwann die englischen Worte und man will nur noch ins Bett.
Wir sind uns aber einig, daß in die Klinik eine Klimaanlage muß, die auch heizen kann.
Denn es war doch ganz schön usselig geworden.
Aber erst mal steht die Waschmaschine an.
Bevor die allerdings angeschafft werden kann, muß noch ein Wasserproblem gelöst werden.
Der Abfluß vom Waschbecken ist undicht.
Solche Kleinigkeiten sind dort große Probleme.
Außerdem muß unbedingt die Tür vom Patio zum anderen Teil der Perrera endlich repariert werden.
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Von dem Problem hatte ich glaube ich in meinem ersten Bericht erzählt.
Und auch der Zaun muß gezogen werden, damit nicht immer die Gefahr besteht, daß die Hunde durch die Tür flutschen, wenn man einen Sack Futter auf der Schulter hat.
Es gibt so viel zu tun.
So viele Kleinigkeiten, die Mada das Leben sehr erleichtern werden.
So ganz traut Mada uns immer noch nicht.
Also ich meine, sie kann nicht glauben, daß unsere Hilfe wirklich von Dauer sein wird, wie der nächste Morgen gezeigt hat.
Noch immer stehen alte Futternäpfe in den Zwingern.
Dieser hier hat allerdings jetzt ausgedient.
Ich bin sehr froh, daß schon Metallschüsseln als Ersatz parat stehen.
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OP- Nachsorge bei Cuco.
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Auch in den Quarantänezwingern der Klinik sind alle Hunde wohl auf.
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Und das Abflußsystem hat auch funktioniert.
Raisha will jetzt endlich raus aus dem Zwinger.
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Auch an einem Tänzchen mit Cinthya komme ich nicht vorbei.
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Calixa besteht auf eine Bauchmassage.
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Und endlich konnte ich auch Simbad zu einem Fotoshooting überreden.
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Er ist allerdings nicht ganz so angetan.
Kuscheln ja.
Foto nein danke.
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Meine Freude des Tages war Bruno.
Er mochte sich die letzten beiden Male auch nicht anfassen lassen.
Und jetzt das.
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Allerdings gibt es nicht nur schöne Nachrichten.
Ich mache mir Sorgen um Alejandra.
Die alte Hündin gefällt mir gar nicht.
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Und Ulrich der Große hat eine Beißerei nicht überlebt.
Sonntag morgen sah er schlimm aus.
Montag lag er dann tot im Zwinger.
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Das ist der Punkt, an dem ich zweifle, ob die Hilfe in Almendralejo Sinn macht.
Denn die Bedingungen, wie die Hunde unter gebracht sind, werden wir nicht ändern können.
Die kleinen Zwinger werden bleiben.
Die Überbelegung wird bleiben.
Wir können eine Waschmaschine hin stellen und eine Tür reparieren und, und, und…
Aber den Grund- Aufbau der Perrera werden wir nicht ändern.
(Wobei ich noch erwähnen möchte, daß Madas Tierarzt von der Perrera total begeistert ist. Sie ist, laut seiner Aussage, die modernste Perrera in ganz Extremadura.)
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Es lohnt sich also zu helfen.
Für jeden einzelnen Hund, der fliegen kann, lohnt es sich.
Und wenn erst mal alle Hunde kastriert sind, werden hoffentlich auch die tödlichen Beißereien weniger werden.
Es ist ein mühsamer Weg.
Ein Weg, den man behutsam gehen muß.
Denn wir sind zu Gast in Madas Perrera.
Wir können Ideen liefern, Anregungen geben.
Bei der Finanzierung helfen.
Aber ob etwas funktioniert oder nicht, ob sie etwas will oder nicht...
Das muß sie schon selbst entscheiden.
Dennoch denke ich, es gibt Hoffung für die Perrera von Almendralejo.
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Wir alle zusammen müssen versuchen für die Hunde von Almendralejo ein Zuhause zu finden.
Wir müssen versuchen die Leute, die ein Körbchen frei haben, zu erreichen.
Wir müssen erklären, daß auch ein unscheinbarer brauner Hund nett sein kann.
Es muß nicht immer der kleine, blonde Wuschel sein.
Nach einem intensiven Wochenende war auf der Rückfahrt nach Sevilla eine Stärkung angesagt.
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Auf Mallorca haben wir dann genau aufgepaßt, daß auch alle Hundeboxen eingeladen worden sind.
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Luvia…
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… und Lolo haben den Flug in ein neues Leben geschafft.
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Weitere Hunde werden ihnen hoffentlich bald folgen.
22.Februar 2010