Das Tierheim bei Santiago

10.-11. Januar 2015

Die erste „tierische Mission“ in 2015 begann mit Verzögerung.
Mein „tierisches“ Gepäck…



… das ich sonst nie fotografiere, aber ich hab’s irgendwie geahnt, kam am Flughafen in Santiago de Compostela nicht an.



Wie gut, daß ich alles was wichtig ist, immer im Handgepäck habe.

Die Gepäckreklamation hat einiges an Zeit gekostet.
So bin ich erst mit Verspätung ins Tierheim aufgebrochen.

Wenn man will kann man ja in Wettersituationen unheimlich viel rein interpretieren.
Alles eine undurchsichtige Suppe.



Im Tierheim selbst war das Wetter okay.
Durch meine Verspätung, und weil’s auch dort im Winter früher dunkel wird, war die Zeit allerdings knapp.
Erst mal alle Flughunde für morgen besuchen.
Ja, alle in Ordnung.
Die Herrschaften werden alle bei „Sientas“ eingekleidet. (Infos unter „Jeder kann helfen“). So mußten sie erst mal zur Anprobe der Meßgeschirre.



Und wo ich schon mal dabei war, habe ich auch die Hunde vermessen, die ein Körbchen in Aussicht hatten.
Gute Entscheidung.
Denn auch diese Hunde bekommen Halsband mit Telefonnummer und Brustgeschirr von „Sientas“.
Die Sachen werden so rechtzeitig gefertigt, daß ich sie beim nächsten Flug mit nach Spanien nehmen kann und die Hunde dann direkt perfekt ausgestattet in KG-Land ankommen.
Besser geht’s nicht.



Dann weiter zu den Patenhunden.
Luisa…



Trina…



Hier sehe ich auch Timothy und Lusito.
Die beiden „Humpelhunde“ haben dank der Euronen der KG’ler die Zähne saniert bekommen.
Sieht gut aus. (Nur ein gescheites Foto wollten sie nicht machen lassen).



In diesem Zwinger sitzt auch Katuxa, die ebenfalls zu den „Humpelhunden“ gehört.
Ihr Auge muß unbedingt…



Keine Ahnung, warum Maica sich nie darum gekümmert hat.
Schon als ich das erste Mal im Tierheim war, war das Auge „kaputt“.

Apropos Maica.
Sie arbeitet nicht mehr als Tierärztin im Tierheim.
Ihr Vertrag wurde nicht verlängert. So hatte sie am dritten Januar den letzten Arbeitstag.

Unser neuer Tierarzt ist Juan, den ich allerdings noch nicht kennen gelernt habe.
Er ist auch erst so kurz da, daß ich mir über seine Arbeit kein Urteil erlauben kann.
(Mit Maica beim Kastrieren Schritt zu halten wird allerdings nicht einfach.)



Zurück zu den Patenhunden.
Auf dem Weg zu Abuelo komme ich an der „Gatera Fidel“ vorbei.
Sie ist fertig und sieht echt gut aus.



Leider läßt sich’s ganz schlecht fotografieren.

Weiter zu Abuelo.
Der wohnt noch immer in der Küche des Tierheims und pinkelt alles zu.



Höchste Zeit, daß Victor da mal ein Veto einlegt und der Hund in den Zwinger verfrachtet wird.
Auch andere alte Hunde leben im Zwinger. Es gibt keinen Grund, warum ausgerechnet er das nicht können sollte.

Apropos Zwinger.
An der Zwingerbelegung hat sich nicht wirklich was geändert.
Zwar hat Norbert einen kleinen Zwinger für die „Humpelhunde“ frei geräumt, damit die nach dem Tierarztbesuch die Narkose in Ruhe verstoffwechseln können.
Aber ansonsten hat sich nicht erkennbar was verändert.
Noch immer leben die Hunde teilweise im Zweier- oder Dreierrudel.
Noch immer sind alle Zwinger besetzt und müssen gereinigt werden.
Wir müssen weiter warten, wann Norbert damit beginnt die Hunde umzusortieren.

Sein Freund Andreas hingegen ist super fleißig.
Er baut an der „Gatera Donna“ weiter.
Die wird richtig gut.
Hier einige Fotos.











Andreas war es wohl auch, der vor meiner Ankunft durchs Tierheim „gejagt“ ist, damit die Ausläufe anständig aussehen.



Das ist ihm gut gelungen.



Schnell noch ein Blick in die Räumlichkeiten der ausgewachsenen Katzen.



Hier muß auch unbedingt für mehr „Rückzugsmöglichkeiten und Abenteuer“ gesorgt werden.



Eins nach dem anderen.
Alles auf einmal geht nicht.

Kurz schaue ich noch bei Clea vorbei.



Dann ist es leider schon zu dunkel, zum Fotografieren.
Macht aber nix.
Die Flugboxen müssen noch aufgebaut werden.
Halsbänder und Geschirre für die Flughunde müssen noch gesucht werden.

Ratzfatz ist es stockfinster.
Aber Feierabend ist noch lange nicht.
Ich bin mit dem Vorstand zum Gespräch verabredet.
Es ist ein gutes Gespräch.
Lang, mühsam, weil mein Englisch schlecht ist und das von Victor, Angeles, Silvia (alle drei gemeinsam mit Yolanda, Victors Frau im Vorstand) und Silvias Freund Christian nicht besser ist.
Aber wir haben am Ende des Gesprächs bei vielen Dingen die gleiche Ansicht.
Viel konnte ich erklären.
Meine Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Tierheimen konnte ich weiter geben.
Am Ende waren wir uns zu 99% einig.
Die Zahl stammt von Victor.
Das ist weit mehr, als ich erwartet habe.
Jetzt muß der Theorie nur noch die praktische Umsetzung folgen.
Das ist schwerer als gesagt.
Denn noch immer ist Ana Otero Mitglied im Vorstand. Ihre Ausschlußversammlung soll am 31. Januar stattfinden.
Und leider gibt es auch eine neue Gruppe von „Störenfrieden“, die anfängt Victor und dem Rest des Vorstands das Leben schwer zu machen.
Dies Gruppe ist unter anderem der Meinung, daß jeder Hund und jede Katze – sei sie auch noch so krank – am Leben gehalten werden muß.
Theoretisch kann sich der Vorstand darüber hinweg setzen. Man ist entscheidungsbefugt.
Aber praktisch hat keiner Lust sich auf einen neuen Krieg einzulassen.

Auch sonst gibt es eine Menge Entscheidungen, die auf „nach dem 31. Januar“ vertagt sind.
Wir müssen uns also weiter gedulden.

Am nächsten Morgen wird es viel später hell, als bei uns in Deutschland. (Das Tierheim liegt viel weiter westlich).
Und selbst dann ist an fotografieren nicht zu denken.



Also mache ich mich anderweitig nützlich.
Räume hier und da rum.
Fange an die neuen Kratzbäume in der „Gatera Fidel“ aufzubauen.

Glücklicherweise kommt Andreas dazu und übernimmt den Job.



Und auch Angeles (vom Vorstand) packt mit an.



Das ist Arbeiten unter erschwerten Bedingungen.



Durchzählen.
Ja, alle Mauz wieder mit eingezogen.



Noch nicht optimal – aber besser als gar nix.



Endlich ist die Sonne da.



Norbert (obwohl er eigentlich frei hat) hilft mir beim Fotografieren der Körbchensucher.



Leider schaffen wir nur zwei Zwinger.



Dann ist es auch schon Zeit aufzubrechen.

Auch diesmal wieder begleiten mich Ana und Carlos zum Flughafen.



Was täte ich nur ohne die zwei?

Als Fazit läßt sich sagen, daß wir im Tierheim bei Santiago noch jede Menge Arbeit vor uns haben.
Allerdings nicht nur im Tierheim selbst, sondern – viel wichtiger und schwieriger – in den Köpfen der Menschen.
Der Vorstand ist mit KG auf einer Wellenlänge – größtenteils zumindest.
Aber die sich neu formierenden Störenfriede können das alles zunichte machen.

Im Vorstand müßte man erneut aufstehen, erneut kämpfen – für die Tiere.
Es geht nicht, es allen Menschen recht zu machen und im Interesse der Tiere zu handeln.
Im Tierschutz macht man sich weit mehr Feinde als Freunde, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Hoffentlich ist der Vorstand dazu bereit.
Nach dem 31. Januar wissen wir mehr.

20. Januar 2015