Das Tierheim bei Santiago

Februar 2015

Der Januar war, was die Körbchensuche an geht, ein ausgesprochen erfolgreicher Monat.
So bin ich im Februar zwei Mal auf tierische Mission gestartet.

Am 8. Februar sind Thomas (jetzt Pablo), Hänsel (jetzt Diego) und Oro (jetzt Olly) nach KG-Land gereist.



Am 22 Februar haben mich Clara, Nina (jetzt Batty) und Mars (jetzt Marten, Zwischenstation Pflegestelle) begleitet.



Eigentlich wichtiger jedoch ist, daß ich mittlerweile einen ganz engen Kontakt zum Vorstand des Tierschutzvereins habe.
Bei jedem Flug haben wir abends lange zusammen gesessen und über die täglichen Probleme im Tierheim, die großen Probleme rund ums Tierheim, und ihre möglichen Lösungen gesprochen.

Die Situation bei den Katzen entspannt sich langsam, denn Andreas hat die Gatera Donna fertig gebaut.



Das hat er wirklich gut gemacht.



So stehen drei weitere Gehege zur Verfügung. Die Katzen können also in kleineren Gruppen gehalten werden. Das verursacht weniger Streß.



Die ersten Bewohner sind auch schon eingezogen und ganz begeistert.



Es gibt auch Klettermöglichkeiten.



So ein bißchen Bewegung tut gut.



Bisher wurde im Tierheim bei Santiago ganz normales Katzenstreu verwendet. Das ist billiger, jedoch schwieriger sauber zu machen. Deshalb haben wir versucht auf Klumpstreu umzustellen. Dank der Finanzierung der KG’ler konnte ich eine „Versuchsladung“ ins Tierheim schicken lassen.



Die Verwendung von Klumpstreu macht aber nur Sinn, wenn die Katzenklos hoch mit dem Streu gefüllt werden. Die Katze pinkelt. Das Streu saugt die Flüssigkeit auf und bildet einen Klumpen, einen Ball. Dieser kann ganz einfach entfernt werden. Anschließend wird die entsprechende Menge neues Streu nachgefüllt.
Für die Katzen, die sehr saubere Tiere sind, ist diese Variante viel angenehmer.
Und schneller und einfacher im Handling ist es auch.
Wenn’s denn richtig gemacht wird.



Das funktioniert im Augenblick noch nicht.
Die Katzenklos sind nur drei Zentimeter hoch mit Streu gefüllt. Der Urinklumpen ist nicht „frei schwebend“ im Streu, sondern klebt an Rand und Boden fest. Dadurch ist es eine ziemliche Matscherei ihn zu entfernen und außerdem muß das Katzenklo dauernd gereinigt werden.
Das macht mehr Arbeit und kostet mehr Zeit als die Verwendung des einfachen Katzenstreu. Und für die Katze ist es auch nicht besser.

Das erzähle ich so ausführlich, damit sich niemand der täglich „Aktuelles“ verfolgt, wundert, warum wir kein weiteres Klumpstreu brauchen.

Weiter positiv von der Katzenfront zu melden ist, daß alle Katzen auf Leukose und FiV getestet werden. (Vielen Dank an die KG’ler für die Finanzierung der Tests).



Somit kann nach bestem Wissen und Gewissen ausgeschlossen werden, daß sich Katzen im Tierheim gegenseitig infizieren und die Krankheiten weiter verbreiten.
Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Gemacht hat ihn Juan, der neue Tierarzt. Ihn habe ich bei meinem zweiten Besuch kennen gelernt.



Was die Katzenversorgung an geht, so gefällt mir Juan. Zwischenzeitlich ist auch die ganze Gatera Fidel gegen Darmparasiten behandelt worden. Da gibt’s leider keine Fotos.
In die Gatera Donna ziehen nur entwurmte Katzen ein.
Somit habe ich die Hoffnung, daß das Durchfallproblem vor Ort im Laufe des Frühjahrs / Sommers in den Griff zu kriegen ist.

Lediglich in den beiden zusammenhängenden großen Katzenräumen mit angegliedertem Außengehege muß noch Einiges getan werden.



Ich hoffe, daß Andreas da als „Bau-Herr“ weiter zur Verfügung steht.
(Hier noch vier Fotos von Januar).





Die Kratzbäume gehören mittig in den Raum. Und rundum an die Wände müssen „Kletterregale“ montiert werden.





Aber das wird nach und nach, hoffe ich.
Die Situation bei den Katzen kommt so langsam unter Kontrolle.

Schwierig ist es bei den Hunden.
Leider scheint Juan ein Problem damit zu haben ein Hundeleben zu beenden.
Selbst wenn der Hund nach menschlichem Ermessen nie wieder besser werdende Schmerzen hat oder so erkrankt ist, daß eine Heilung ausgeschlossen ist, wartet Juan auf Tag X – ein göttliches Zeichen.

Warum ich das so schwammig formuliere?
Weil es die Übersetzung ins Spanische schwierig macht.

Denn die Störenfriede, von denen in der Vergangenheit ja so viel die Rede sein mußte, lesen hier bei uns fleißig mit.
Sie suchen nach Munition, um Victor und den Vorstand anzugreifen.
Sie suchen nach Informationen, mit denen sie Victor und dem Vorstand schaden können.

Die Störenfriede sind absolut GEGEN die Erlösung eines Tieres.
Jeder Hund, egal ob der Kopf ab ist oder dran, muß gerettet werden.
Jede Katze, egal ob an den Hinterbeinen gelähmt oder sonstwie „kaputt“, muß „repariert“ werden.
Für die Störenfriede bedeutet Tierschutz das Leben zu erhalten – egal wie sehr das Tier leidet.
Egal wie sehr das Tier Gnade verdient hat.
Nein, Barmherzigkeit gibt’s bei den Störenfrieden nicht.
Wenn’s nach ihnen geht, muß jede Katze und jeder Hund von selbst elend krepieren.

Daß den Störenfrieden das Wohl der Tiere gleichgültig ist, wissen wir ja schon ganz lange.
Wäre es anders, würden sie bestmöglich helfen, statt die mühsamen und schwierigen Aufbauarbeiten im Tierheim auch noch zu sabotieren.
Bei den Störenfriede gilt offensichtlich das Motto: Hauptsache dagegen.
Gegen die Menschen, die all ihre Freizeit nutzen, um den Tieren im Tierheim bei Santiago zu helfen.
Damit agieren die Störenfriede direkt gegen die Tiere im Tierheim.

Pfui!
Schämt euch!
Wenn’s euch nicht paßt, macht euren eigenen Verein auf oder geht stricken. Aber hört endlich auf die Arbeit von Victor und Co in den Dreck zu ziehen.
Entsprechend der begrenzten Möglichkeiten vor Ort macht der Vorstand (im Augenblick) das Beste aus der Situation.

Und, um das Thema zum Abschluß zu bringen: Der Vorstand sieht sehr wohl den Unterschied zwischen Leben retten und Leiden verlängern.
Aber im Augenblick ist ein verantwortungsbewußter Umgang mit dem zum Leben dazu gehörenden Lebensende nicht in wünschenswertem Umfang möglich.
Wir arbeiten daran.

Zurück zu den Hunden.

Norbert tut sein bestes, um es den bellenden Vierbeinern einigermaßen erträglich zu machen.
Dank des der Euronen der KG’ler kann er kaputte Schlafkörbe gegen Neue austauschen.



Decken, Handtücher, etc. stehen den Hunden ebenfalls zur Verfügung.
Somit liegen die Hunde nicht mehr auf dem blanken Boden.
Und beim Zerreißen der Stoffe werden Aggressionen abgebaut.
Es ist mir viel lieber, täglich gibt’s Konfetti, als daß sich die Hunde gegenseitig zerbeißen.





Was für die Hunde auch ein riesen Fortschritt ist, ist die „Humpelhund-Aktion“.
Bei meinem ersten Besuch im Februar habe ich Ana und Luchi zeitgleich im Tierheim getroffen.
Deshalb gibt’s ein Foto.



Zwischendurch stockt die Humpelhund-Versorgung. Das hat organisatorische Gründe. Wenn die Hunde vom Tierarzt zurück kommen, haben sie eine Narkose hinter sich. Sie können nicht direkt in den normalen Zwinger zu ihren Artgenossen zurück. Sie müssen eine Nacht einzeln sitzen, um das Narkosemittel zu verstoffwechseln.



Leider hat es Norbert in der Vergangenheit immer wieder als notwendig angesehen, den „Humpelhund-Zwinger“ (links, der erste in der Reihe) mit anderen Hunden (Neuankömmlingen) zu besetzen.



Das sollte jetzt eigentlich nicht mehr vorkommen.

Denn der Vorstand hat am letzten Februarwochenende einige Hunde umgesetzt (was lange, lange, lange schon hätte passieren sollen), so daß drei oder vier Zwinger frei sind.
Und das war erst der Anfang.
Weitere Umsetzaktionen seitens des Vorstands sind geplant.

Somit steht für die Humpelhunde eigentlich immer ein Zwinger zur Verfügung.
Weitere Auswärts-Tierarzt-Termine der Humpelhunde sind angedacht.
Ana und Luchi müssen sehen, wie sie’s organisatorisch hin kriegen. Beide sind ja berufstätig. Luchi hat zudem einen Anreiseweg von über 30 Kilometern.

Aber auch das wird. Da bin ich ebenfalls sehr, sehr zuversichtlich.

Dieses Foto will ich auch nicht vorenthalten.
Norbert kümmert sich wirklich sehr liebevoll um „seine“ Hunde.



Und die Hunde lieben ihn.



Jetzt zum langweiligen organisatorischen Teil.

Mit Juan und dem Vorstand habe ich die sinnvolle Nutzung der Whiteboards / Zaubertafeln organisiert.
Auch das war schon lange im Gespräch, wurde aber nie umgesetzt.
Hier gibt’s jetzt eine „Kastrationsliste“.
(Die Spalte der Kater hat nicht mehr aufs Bild gepaßt).



So ist auf den ersten Blick ersichtlich, was Juan noch zu tun hat.
Wer neu ins Tierheim kommt, wird ergänzt (das ist ja das Schöne an einem Whiteboard). Und drei Wochen später ist er – oder sie – dann auch an der Reihe.
Wer kastriert ist wird ausgewischt. So hat man eine perfekte Übersicht (wenn man die Liste entsprechend täglich pflegt).

Im Augenblick gibt’s einen ziemlichen Rückstand bei den zu kastrierenden Mädels. Ich hoffe, daß Juan bald einen oder zwei Kastrationstage einlegt.
(Auch das ist nur dank der Euronen der KG’ler möglich).

Nachdem Juan das Tierheim verlassen hat kam Victor.



Mit ihm gemeinsam habe ich die Schränke aufgeräumt.
Hier sind die etwas wertvolleren Dinge wie Halsbänder und Leinen, etc. unter gebracht.
Alles, was sonst schon mal „Beine“ kriegt.



Norbert hat in seinem „tierischen Alltag“ nicht die Zeit dafür gefunden, die Sachen zu sortieren.
Jetzt ist nur noch ein Griff nötig, und schon hat man z.B. ein Halsband mittlerer Größe.

Außerdem haben Victor und ich Regale in der Waschküche aufgebaut.



So hat Pilar die Möglichkeit die Decken und Handtücher und Bettwäsche aus KG-Land ordentlich zu stapeln.
Auch Ramon (ebenfalls im Vorstand, endlich gibt’s ein Foto) kam später dazu und hat geholfen.



Das hier ist jedoch erst der Anfang.
Weitere Regale sind bestellt und Anfang März wohl auch schon geliefert worden.
Es fehlen nur noch die Fotos.



So wird Pilar die Waschküche dann bald auch perfekt organisiert haben.

Um mich mit den Hunden zu beschäftigen blieb trotz zweier Besuche im Tierheim im Februar nur wenig Zeit.



Die organisatorischen Geschichten mußten einfach endlich mal erledigt werden.



Und dann war auch noch das Wetter besch… naß.



Schnell noch ein Abstecher bei den Patenhunden (hier Trina).



Und dann geht’s zurück nach KG-Land.

Hier ist die Körbchensuche unglaublich mühsam geworden.
In den letzten vier Wochen war sie sogar komplett erfolglos.
Und daß, obwohl so nette, kleine Hunde wie Alice und Samy hier in Zülpich auf ihre Körbchengeber warten.



Die Arbeit vor Ort – die Unterstützung des Tierheims bei Santiago – ist wirklich unser Arbeitsschwerpunkt geworden.
Wir werden uns daran gewöhnen müssen, daß Hunde-Flugplätze bei den tierischen Missionen frei bleiben.
Das ist Mist und unbefriedigend.
Aber schlecht vermitteln nur um den Flieger voll zu kriegen wäre ganz sicher nicht im Interesse der Hunde.
Glücklicher Weise ist es bei der Iberia (anders als bei anderen Fluggesellschaften) so, daß ein Hund nur dann kostet, wenn er auch tatsächlich fliegt. Wir haben also durch den frei gebliebenen Platz keinen finanziellen Verlust. Das tröstet wenigstens ein bißchen.

Die Frage ist nur, wie finanzieren wir die Hilfe vor Ort?
Es sind ja doch oftmals die Körbchengeber, die die Ex-Kumpels ihres neuen Familienmitglieds mit einer Patenschaft unterstützen.
Wie soll das was werden, wenn wir keine neuen Körbchengeber finden?

Hier ist jeder einzelne KG’ler gefragt.

Vielleicht gibt es im Umfeld jemand (Freunde, Arbeitskollegen, Vereinskameraden, Nachbarn, Verwandtschaft, etc.), der bereit wäre eine Patenschaft zu übernehmen. Patenbriefe kann man ja auch ausdrucken und mal rumzeigen.
Sollte jemand in diesem Kreis gerade dabei sein Frühjahrsputz zu halten, gerne auch fragen ob Handtücher, Bettwäsche, Decken, etc. (vollständige Liste bei „Jeder kann helfen) aussortiert werden. Diese dann sehr gerne zu mir und ich leite sie ins Tierheim bei Santiago weiter.

Herzlichen Dank an alle für die Unterstützung der Insassen des Tierheims bei Santiago.
Es ist im Augenblick unsere Hauptaufgabe dabei zu helfen das Tierheim auf stabile Pfoten zu stellen.

Wobei ich mir schon sehr wünschen würde, daß wir doch das eine oder andere passende Körbchen in KG-Land finden, damit die Flieger voll werden.

8. März 2015