Das Tierheim bei Santiago

Juni 2016

Am 24. und 26. Juni war ich zuletzt im Tierheim bei Santiago zu Besuch.
(Den 25. Juni habe ich im Tierheim in Poio verbracht.)
Endlich, nach 4 Monaten Abwesenheit, ist Victor aus der Versenkung aufgetaucht.



Er hat mir geholfen die Hunde zu fotografieren.



Und natürlich haben wir auch viel über Pläne und Zukunftsaussichten gesprochen.



Die neue Waschmaschine ist mittlerweile angeschafft.



Der Warmwasserboiler ist installiert.



Aber dennoch liegt wahnsinnig viel im Argen.
Die Basisarbeit wird vor Ort einfach nicht geleistet.
Seit Jahren nicht.

Dringend müßten die Hunde in gescheite Rudel sortiert werden.
Klein und klein zusammen.
Groß und groß zusammen.
Jung und jung zusammen.
Alt und alt zusammen.
Ausnahmen bestätigen diese Regeln.

Die Hunde müssen so sortiert werden, daß sie einigermaßen harmonisch miteinander leben können.
Doch das macht keiner.
Neuzugänge verbringen viel zu viele Tage in viel zu kleinen Käfigen, bis sich endlich jemand ein Herz faßt und sie in einen Zwinger sortiert.





Über die Unterbringung der Katzen will ich gar nicht reden.



Die Hauptaufgabe von „Körbchen gesucht“ besteht darin zu helfen, daß sich die Situation vor Ort nachhaltig verbessert.
Das ist im Tierheim bei Santiago trotz dreijähriger, intensiver Bemühungen einfach nicht möglich.

Ich erwarte ja nicht, daß man vor Ort große Sprünge macht.



Aber SO darf ein Hund, der in einem Tierheim lebt, einfach nicht aussehen.



So verfilzt und verwahrlost – dafür gibt es einfach keine Entschuldigung und keine Rechtfertigung.



Eigentlich wäre es Zeit zu akzeptieren, daß Körbchen gesucht im Tierheim bei Santiago nicht wirklich etwas zum Positiven verändern kann.
Eigentlich wäre es an der Zeit zu gehen.



Das Problem ist jedoch, daß der Verein der das Tierheim betreibt, nicht in der Lage ist die Grundversorgung zu gewährleisten.
Das komplette Hundefutter wird von Körbchen gesucht finanziert.



Wenn wir gehen haben die alle knurrende Mägen.



Und würden Steine kauen.



Und auch die medizinische Versorgung (Medikamente des alltäglichen Bedarfs, Spot on, Wurmtabletten, Narkosemittel, Nahtmaterial, Impfstoffe, Antibiotika, etc. so wie die Versorgung der Humpelhunde) wird fast komplett von Körbchen gesucht getragen.



Nachhaltiger Tierschutz ist im Tierheim bei Santiago nicht möglich. Das müssen wir akzeptieren.
Aber die Tiere ohne Grundversorgung zu lassen ist auch nicht akzeptabel.



Also verabschieden wir uns von allen guten Ideen, von allen Bauprojekten von allem, was das Tierheim voran bringt.



Versuchen wir so viele passende Körbchen wie möglich in KG-Land zu finden.
(Die Hunde müssen da wirklich raus! In gute, passende Körbchen zu verantwortungsbewußten Menschen, die ihnen ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Zuhause bieten.)



Das ist unbefriedigend weil die Körbchensuche nicht unsere eigentliche Aufgabe ist, sondern eigentlich ein "Nebenjob".
Aber im Augenblick ist es die einzige Möglichkeit den Hunden im Tierheim bei Santiago unter die Pfoten zu greifen.



Hoffen wir, daß sich die Situation vor Ort irgendwann ändert und die Menschen begreifen, WAS genau es bedeutet im Vorstand eines Tierschutzvereins zu sein, der ein so großes Tierheim betreibt.

21. Juni 2016