Das Tierheim bei Santiago

9. + 11. Dezember 2016

Diese „tierische Mission“ ging über zwei Nächte, so daß ich sowohl am Freitag Nachmittag als auch am Sonntag Vormittag im Tierheim bei Santiago sein konnte.

Für Blacky Brown hat es nicht geklappt.
Dieser kleine, junge, freundliche, fröhliche und wirklich unkomplizierte Bursche wartet weiterhin hinter Gittern darauf, daß sich seine Menschen melden



Es ist so traurig.

Die ganze Situation im Tierheim bei Santiago ist traurig.
Es sind wieder alle Zwinger besetzt.

Für die meisten Hunde gibt es vermutlich keinen Ausweg.



Madame läßt sich die gute Laune trotzdem nicht verderben.



Auch Favio hat Spaß.
Wir haben Anfang Dezember, über 20 Grad und Sonnenschein.



Ali ist ein wirklich hübscher Kerl.
Leider teilt er das Schicksal vieler Hunde, die mehr oder weniger ohne den Menschen leben.
Er wird immer unnahbarer und distanzierter.
Bald wird es für ihn zu spät sein.



Die ehemals angedachten Bauprojekte sind alle gestrichen.
Die Hunde springen weiter auf der Mauer rum und pöbeln oben runter die Nachbarn an.
Der Vorstand sieht darin kein Problem.



Kein Handlungsbedarf heißt es.

Blondie allerdings möchte unbedingt etwas tun.
Nämlich in ihr neues Zuhause ziehen.
Bisher gab’s keine einzige Anfrage für die niedliche Mini-Podenca.



Auch für Banjo tut sich nix.
Wo sind die Jack Russel Fans?



Im Tierheim bei Santiago fallen zwei Neuerungen auf.

Fast drei Jahre nach Inbetriebnahme (Februar 2014) ist absehbar, daß das Tierheim an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wird.
Im Augenblick hängt es noch mit einer „improvisierten Leitung“ am benachbarten Müllentsorgungshof.



Außerdem ist da jetzt eine Tür, wo vorher keine war.



Hintergrund dieser Tür:
Von 9 bis 14 Uhr sind Leute im Tierheim.
Wenn der Hundefänger in dieser Zeit einen Hund einfängt, kann er ihn direkt im Tierheim abgeben.
Aber von 14 bis 9 Uhr ist niemand im Tierheim.
Wenn der Hundefänger am Nachmittag um 15 Uhr einen Hund fängt, mußte der bisher bis nächsten Morgen um 9 im Kofferraum / Ladefläche des Hundefängerautos bleiben (nicht optimal) oder wurde in einen kleinen Käfig gesperrt (auch nicht optimal).
Der Hundefänger kann jetzt durch diese Tür zu jeder Tages- und Nachtzeit ins Tierheim und den Hund dort „deponieren“ (sorry).
Das macht natürlich nur Sinn, wenn im Tierheim ein Zwinger frei ist.
Optimaler Weise einer direkt vorne.

Hier ein „Archivbild“.



Angedacht war das schon, als das Tierheim vor knapp drei Jahren in Betrieb genommen wurde.
Mal sehen, ob’s jetzt mit der Umsetzung klappt.

Das war’s auch schon, was es an Neuigkeiten aus dem Tierheim bei Santiago zu erzählen gibt.
Es ist alles beim Alten.

Yeti wartet.



Canino wartet schon seit vielen, vielen Jahren.
Er ist aus dem alten Tierheim ins „neue Tierheim“ mit umgezogen.



Müller wartet.
Sooooooooo gerne spielt er Ball.



Chata wartet.



Paris wartet.



Griffo wartet.



Übrigens hat Ana auch diesmal wieder beim Fotoshooting assistiert.
Nicht so einfach.
Sheila ist unmotiviert.



Vielen Dank dafür.
(Das ist Geronimo).



Bruce mit wehenden Ohren.



Trotz des schönen Wetters wurde es irgendwann dunkel und somit Zeit zu gehen.



Abschiedsknuddeln…



Jedes Mal wieder faszinierend, daß die Hunde ganz von selbst in ihren Zwinger gehen.
Man sollte doch meinen, daß sie viel lieber im Auslauf bleiben.
Nö…



Victor und ich sind dann Einkaufen gegangen.
Hundekörbe vor Ort zu kaufen ist mittlerweile wesentlich preiswerter, als via Zooplus, so wie wir das noch vor ein paar Jahren gemacht haben.



Vielen Dank an Alle, die diesen Einkauf finanziert haben.



Sonntags habe ich erst mal bei den Katzen vorbei geschaut.



Davon abgesehen, daß die Einrichtung immer spartanischer wird, ist alles beim Alten.



Es freut mich wie verrückt, daß Electro beim nächsten Flug mit mir nach KG-Land reisen wird.



Auch Cia würde sooo gerne nach KG-Land umziehen.
Aber niemand will sie.



Peyton hat das gleiche Problem.



Dabei ist es so dringend, daß wenigstens ein paar Katzen das Tierheim verlassen.
Sie werden schon gestapelt.



Es sind aber auch viele wilde Katzen im Tierheim gefangen.
Bildschön aber wirklich unzivilisiert.
Das wird auch nix mehr.



Nachdem ich die Katzenfotos im Kasten habe, geht’s zurück zu den Hunden.



Es gibt wirklich viele „podiartige“ im Moment.
Die will keiner haben wegen des Jagdtriebs.
So schade, denn es sind wirklich tolle Hunde mit einem ganz prima Charakter.

Ob er mehr Glück hat?



Auf das Glück adoptiert zu werden warten Melchior und Paloma auch schon ein paar Jahre.



So tolle Hunde sitzen im Tierheim bei Santiago hinter Gittern.
Elisabeth…



Brais…



Katuxa ist immer noch nicht auf Körbchensuche, weil ich darauf warte, daß sie vermessen wird.



Frau Pili kenne ich auch schon von meinem allerersten Besuch.
Sie wird alt.



So gerne würde ich gerade für diese Langzeitinsassen ein passendes Körbchen finden.
Aber das ist nicht so einfach.
Die Hunde haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Einen „alten“ Hund will aber kaum jemand.
Außerdem ist ein langjähriger Aufenthalt hinter Gittern – wenig Input, Mauern, Gitter, Beton, wenig Abwechslung, Mauern, Gitter, Beton, totale Routine, Mauern, Gitter, Beton – sehr, sehr prägend.
Wenn man einen wirklichen Langzeitinsassen bei sich auf nimmt, muß man sich bewußt machen, was das für den Hund bedeutet. Und man muß auch in der Lage sein, sich den individuellen Bedürfnissen genau dieses Hundes anzupassen. Das kann auch nicht jeder.

Und so wird es für die meisten der Langzeitinsassen irgendwann zu spät sein.
Sie werden sich charakterlich so verändern, daß eine Vermittlung nicht mehr zu verantworten ist.
Oder sie werden zu krank oder zu alt sein, um die Reise noch anzutreten.
Wie Atila.



So sieht man ihm seine Krebserkrankung im Moment nicht an.
Aber er schnauft bei jedem Schritt wie eine Eisenbahn.

Ein riesen Glück hatte dagegen Crema.



Obwohl ihr gerade ein Mastzellentumor entfernt wurde, hat sie den Sprung nach KG-Land noch geschafft.



Es gibt sie also, die kleinen – großen Wunder, für die es sich lohnt weiter zu machen.

Ein neues Jahr steht vor der Tür.
Es kann eigentlich nur besser werden.



26. Dezember 2016