Das Tierheim bei Santiago

Januar 2017

Das Tierheim bei Santiago liegt etwa 60 Kilometer von Santiago de Compostela entfernt, links oben in Spanien.
Die Wetterverhältnisse sind eher „unspanisch“.
Im Sommer wird es kaum mal über 30 Grad.
Im Winter muß man am Morgen auch schon mal Eis kratzen.
Die Luft ist permanent feucht, weil der Atlantik vor der Tür ist.
Hinzu kommt, daß es an fast der Hälfte der Tage regnet.
Kurz: Um draußen zu leben ist das Klima einfach scheußlich.

Doch genau das müssen die durchschnittlich 180 Hunde, die im Tierheim bei Santiago einsitzen.
Es gibt zwar einen überdachten Teil in den recht großen Zwingern. Dieser ist jedoch zugig, kalt und feucht.
Die Schlafkörbe werden viel zu selten und zu spärlich mit „Stoff“ (Decken, Bettwäsche, Handtücher, etc.) ausgestattet, obwohl die Lager voll sind.
Dafür werden die Schlafbereiche aber dauernd ausgespritzt – auch im Winter.
Das ist nur ein Beispiel von Vielen, das die Gedankenlosigkeit der Menschen vor Ort zeigt.

Der Verein, der das Tierheim betreibt, ist nicht daran interessiert Verbesserungen für die Tierheiminsassen durchzuführen.
Man begnügt sich das zu tun, was absolut notwendig ist, um die Tiere am Leben zu halten.
Futter, Wasser – fertig.

Die durchschnittlich 60 Katzen, die im Tierheim in mehreren Räumen leben, leiden besonders unter dieser Arbeitsweise.

Mehrere Jahre hat sich „Körbchen gesucht“ bemüht die Lebensbedingungen der Tierheiminsassen zu verbessern.
Mehrere Bauprojekte wurden vorgeschlagen – seitens des Vorstands abgenickt – aber nie umgesetzt. Später kam raus: Man sieht keinen Handlungsbedarf.

Den sieht man auch selten, wenn es um die medizinische Versorgung geht. Wer sprichwörtlich „den Kopf unter dem Arm trägt“, wird vom tierheimeigenen Tierarzt versorgt.
Wer aber chronisch krank ist, Arthrose hat, Schmerzmedikamente braucht, der hat im Regelfall Pech.

Lobenswert ist lediglich, daß alle Tierheiminsassen im entsprechenden Alter kastriert sind. Und daß außerdem Straßenkatzen kastriert werden.
Alles andere ist stark verbesserungswürdig. Aber alles wird abgeblockt.

Man will nicht „so viel wie möglich“ für die Tierheiminsassen rausschlagen, sondern tut nur „so wenig wie unbedingt nötig“.
Wie paßt das zum Konzept von „Körbchen gesucht“: Aktuelles Tierleid vermindern – zukünftiges Tierleid verhindern.

Objektiv betrachtet paßt es gar nicht.
Rein verstandesmäßig sollte KG dem Tierheim bei Santiago den Rücken kehren. Denn nachhaltige Hilfe ist nicht erwünscht.
Doch über die Jahre (Der Kontakt besteht seit Sommer 2013) haben sich die Tierheiminsassen in die Herzen der Menschen in KG-Land geschlichen.
Niemand will die Hunde und Katzen im Tierheim bei Santiago im Stich lassen.

Aktuelles Tierleid vermindern ist möglich, in dem man die Hunde und Katzen in passende (!) Körbchen nach KG-Land vermittelt.
Damit ist auch zukünftiges Tierleid verhindert.

Die reine Vermittlungsarbeit entspricht gar nicht dem Gedanken, der hinter KG steckt.
Aber anders ist Hilfe in diesem Tierheim nicht möglich.
Dabei wäre sie bitternötig.

Stimmt, die Tierheiminsassen sind nicht in akuter Lebensgefahr.
Sie sitzen nicht in einer Tötungsstation. Es läuft niemand herum, der sie erschlagen will.
Trotzdem sind die Hunde und Katzen im Tierheim bei Santiago in großer Not.
Ihr Elend wird nicht in absehbarer Zeit enden.
Nein, sie leiden stumm vor sich hin, bis sie irgendwann hinter Gittern sterben, oder bis sie adoptiert werden.

Sollten Sie sich für einen Insassen aus dem Tierheim bei Santiago interessieren sei Ihnen schon an dieser Stelle gesagt: Alle Hunde und Katzen werden von einem kompetenten, externen Tierarzt untersucht. Nach bestem Wissen und Gewissen sind die Hunde und Katzen bei einer Vermittlung augenscheinlich gesund.

Am 13. und 15. Januar 2017 war ich erneut zu einem Besuch im Tierheim bei Santiago.
Begleiten Sie mich.

Bewußt zeige ich Ihnen keine „bösen“ Bilder. Erleben Sie mit mir die „positiven“ Momente. So werden Sie verstehen, warum KG trotz allem den Insassen des Tierheims bei Santiago nicht den Rücken kehrt.


Ein Regenbogen.
Hoffnung für die Insassen des Tierheims bei Santiago.



Manch einer hat die Hoffnung aufgegeben und guckt nicht mal mehr raus.



Viele Katzen im Tierheim sind scheu und lassen sich nicht anfassen.
Keine Chance auf eine Vermittlung - weder in Spanien noch in KG-Land.

Das bedeutet: Lebenslänglich.



Sarah sitzt schon eine gefühlte Ewigkeit hinter Gittern.
Sie kenne ich seit meinem ersten Besuch im Sommer 2013.
Nie hat jemand nach ihr gefragt.



Auch nach Gemelo nicht.
Er ist über die Jahre weiß geworden.



Hamlet, die "lachende Tonne" sitzt ebenfalls schon seit Jahren hinter Gittern.
Völlig unverständlich.



Tiara bräuchte aufgrund ihrer Behinderung dringend ein Zuhause.
Doch wer will schon einen gestromten Krüppel adoptieren?



Don Juana versucht es immer mit einem zaghaften Lächeln.
Ich mag sie.
Aber auch sie ist ein Spezialfell.



Ganz einfach ist Blacky Brown.
Jung.
Klein.
Bildhübsch.
Auch für Anfänger geeignet.
Und trotzdem sitzt auch er schon seit weit über einem Jahr.



Dolores ist als Welpe vom Hundefänger gebracht worden.
Alle Geschwister sind vermittelt.
Nur nach ihr hat nie jemand gefragt.
Selbst ihr Spiegelbild weiß nicht, woran das liegt.



Diese treuen Augen gehören Gary.



Nicht mit Favio verwechseln.



Bei der Fotosession hat Ana mir wieder geholfen.
Ein riesen Spaß für die Hunde.



Aufmerksamkeit, die ihnen sonst niemand schenkt.



Action!



Bulbo will wissen, was da los ist.



Auch Lester ist neugierig.



Sanz - ein bildschöner Hund und bestimmt jünger als vom Tierarzt geschätzt..



Bling Bling ist neu.
Er würde gerne wieder gehen.



Carlos war schon mal vermittelt.
Seine Leute wollten ihn dann doch nicht mehr.



Xan und Honey warten, daß ich auch zu ihnen in den Zwinger komme.



Erst noch ein albernes Foto mit Sanz.



Und eins mit Lucho.



Da lachen Rufus und Lester.



Kyle, Chum-Chum, Funboy und Jule arbeiten an einer Tanzformation.



Garem beobachtet das Training mit kritischem Blick.



Die Terrier - Luke und Dala - wollen sich auch was ausdenken, um auf sich aufmerksam zu machen.



Pecon versucht sich im Hund-Springen.
Einen Bock hat er ja nicht zur Verfügung.



Habe ich das gut gemacht?
Darf ich auch bald nach KG-Land mitfliegen?



An mir soll's nicht liegen.
Wir brauchen passende Körbchengeber.

Für Ender haben wir diese gefunden.
Er hat mich Mitte Januar nach KG-Land begleitet.



Außerdem die beiden Katzen Electro und Imma.
Die wollen aber lieber anonym bleiben.



Es wäre wirklich großartig, wenn auch der nächste Flug voll würde.

Alle vier bis sechs Wochen bin ich vor Ort.
Bei Bedarf fliege ich gerne Shuttel, um vermittelte Fellnasen nach KG-Land zu holen.

1.Februar 2017