Das Tierheim bei Santiago

April 2018

Das Tierheim bei Santiago liegt in Vilagarcia de Arousa, etwa 60 Kilometer von Santiago de Compostela entfernt, links oben in Spanien.
Es ist ein hartes, entbehrungsreiches Leben, was die dort einsitzenden Hunde und Katzen führen müssen.

Zu schaffen macht den Tieren das Klima. Es ist permanent feucht und im Winter muß man schon mal Eis kratzen.
Im Sommer wird es aber trotzdem manchmal kochend heiß.

Das größere Problem sind jedoch die Menschen vor Ort.
Sie versorgen die Tiere nur mit dem Nötigsten - statt das Bestmögliche für die Tierheiminsassen heraus zu schlagen.

Mehrere Jahre hat sich „Körbchen gesucht“ bemüht die Lebensbedingungen der Hunde und Katzen vor Ort zu verbessern.
Doch alles wurde abgeblockt.

So begnügen wir uns damit für die Tierheiminsassen ein passendes (!) Körbchen in Deutschland zu suchen.

Sollten Sie sich für einen Insassen aus dem Tierheim bei Santiago interessieren sei Ihnen versichert:
Jedes Tier kenne ich persönlich. Sie erhalten also Informationen aus erster Hand.
Diese Informationen sind relativ aktuell. Etwa alle sechs Wochen besuche ich das Tierheim.
Jedes Tier ist bei seiner Vermittlung kastriert, geimpft und gechipt. Außerdem wird kurz vor dem Flug gegen externe und interne Parasiten behandelt.
Der für die legale Einreise notwendige blaue EU-Heimtierausweis wird selbstverständlich bei der Ankunft am Flughafen in Düsseldorf an Sie übergeben.
Außerdem werden alle Tiere vor der Vermittlung von einem kompetenten, externen Tierarzt untersucht, den ich seit 2014 persönlich kenne.

Mehr kann ich leider nicht tun, um den Tieren im Tierheim bei Santiago zu helfen.

Aber selbst wenn nur einzelne Hunde oder Katzen nach Deutschland vermittelt werden, so ändert sich für dieses Tier ALLES.
Und das ist besser als Nichts.

Heute (21. April 2018) sitzen 167 Hunde und 83 Katzen im Tierheim bei Santiago hinter Gittern.

Viele von Ihnen sind aufgrund...
- ihres Alters (zu jung für eine legale Einreise, zu alt für die Strapazen)
- ihrer Rasse (sogenannte Listenhunde wie Staffords, Pitbulls, etc.)
- ihres Gesundheitszustandes (zu krank für die Reise)
- ihres Charakters (lassen sich nicht anfassen, angst-aggressiv, nicht händelbar)
...nicht für eine Vermittlung nach Deutschland geeignet.
Deshalb finden Sie nur einen kleinen Teil der vor Ort eingesperrten Tiere in der Liste der Körbchensucher.

Diese Tiere brauchen wirklich nötig ein gutes, ein passendes, ein ihren Bedürfnissen (!) entsprechendes Zuhause.

Nicht nur Hunde und Katzen aus dem ehemaligen Ostblock müssen "gerettet" werden.
Auch die Tiere in Spanien brauchen Hilfe.

Danke für Ihr Interesse.
Ich freue mich auf den Kontakt mit Ihnen.

Am 6.-7. April war ich im Tierheim bei Santiago zu besuch.
Das fing schon schlecht an. Denn mein Gepäck (die Hundetransportboxen) war (mal wieder) in Madrid stehen geblieben.



Und es ging mies weiter.
Regen...



So heftig, daß ich Freitag nicht wirklich was machen konnte im Tierheim.



Die Kamera mag nämlich kein Wasser.
Die Hunde haben keine Lust bei strömendem Regen im Auslauf zu sein.
Dementsprechend werden die Fotos alle schlecht.
Also kann ich's mir gleich sparen.

Bei den Katzen habe ich kurz vorbei geschaut. Die Zustände sind verheerend.



Im Prinzip handelt es sich bei einem Großteil um wilde Tiere (im wahrsten Sinne des Wortes), die hier auf engstem Raum zusammen gesperrt werden.
Niemals wird sie jemand adoptieren. Die Katzen versuchen sich unsichtbar zu machen oder in die Ritzen in den Wänden zu kriechen.
Anfassen ist nicht.
Wenn nicht ein Umdenken vor Ort statt findet, sind diese Tiere dazu verdammt den Rest ihres Lebens unter unwürdigen Bedingungen vor sich hin zu vegetieren.
Das Wasser und Futter zur Verfügung stehen reicht für ein würdevolles Leben nicht aus.

Samstag war das Wetter etwas besser, so daß ich wenigstens einige Bilder machen konnte.
Morito ist neu.



Ebenso Fini, die leider ziemlich unsicher und schüchtern ist.
Was mag der Mensch ihr schon angetan haben? Ich will's gar nicht wissen.



Dama war schon "Gefangene", als ich das erste Mal im Tierheim bei Santiago war - im Frühling 2013.
Nie hat jemand nach ihr gefragt.



Patoras wurde als Welpe eingeliefert und ist irgendwie "durchs Netz gefallen".



Dann hatte ich noch Mamuchi vor der Linse.



Pecon wird langsam alt, obwohl er noch gar nicht alt ist.
Aber das Leben im Tierheim bei Santiago kostet unheimlich Kraft.



Kraft, die Paloma langsam auszugehen scheint.
Natürlich ist sie immer noch eine Pointerin.
Aber die Augen werden irgendwie stumpf.



Lucho zu fotografieren ist furchtbar.
Der Hund überschlägt sich dermaßen vor Freude, wenn ein Mensch seinen Zwinger betritt, daß gescheite Fotos einfach nicht möglich sind.
Sein überschwängliches Verhalten schreckt mögliche Körbchengeber ab. Denn so einen durchgedrehten Hund will natürlich keiner haben.
Wobei ich sicher bin, daß Luchos Verhalten sich ändern wird, so bald sich seine Umgebung ändert.
Natürlich dauert's ein bißchen.
Aber wenn Lucho erst mal Zuhause angekommen ist, wird er ein Hund sein, der sich abends seelig seufzend auf dem Sofa an seinen Menschen ankuschelt und einfach nur glücklich ist.
Doch wer sieht hinter die wüste Fassade, investiert die Arbeit, die Zeit und die Mühe?



Auch Champis wird irgendwann - so in einigen Jahren - ruhiger und gelassener werden.
Noch ist er ein junger Podenco, der jede Menge Ideen hat.
Ideen, die er hinter Gittern alle nicht ausleben kann.
So ist es schon ein Highlight in einer stinkigen Pfütze nach Schätzen zu buddeln.



Wilma ist ein Sensibelchen.
Doch selbst unter unwürdigen Lebensbedingungen wächst ihr Selbstbewußtsein.
Wenn man hoch rechnet, was für eine tolle Hündin sie wird, wenn ihr jemand unter die Pfoten greift...



Manchas ist eigentlich unkompliziert.
Ein angenehmes Format, so daß man ihn auch mal auf den Arm nehmen kann.
Aber seine Optik stößt ab. Denn er hat eine braune Nase.
Die Menschen erwarten aber, daß ein Hund eine schwarze Nase hat.
Warum eigentlich?



Eine besondere Freude ist, daß Tiara mich beim letzten Flug begleiten durfte.
Auch sie war schon im Tierheim, als ich das erste Mal vor Ort war.
Gestromt, unsicher und dann auch noch mit einer Behinderung ausgestattet, habe ich eigentlich gedacht, daß sie für immer bleibt.



Diese Wunder sind es, die die Kraft geben, um weiter zu machen.
Die Momente am Flughafen in Düsseldorf, wenn aus Körbchensuchern Körbchenfinder werden.



Hoffen wir auf weitere Wunder.

Vielleicht machen Sie eines wahr?