Das Tierheim bei Santiago

18.-19. Januar 2014 - tierische Mission mit Tierarzt

Heute vor einer Woche bin ich aus dem Tierheim bei Santiago zurück gekommen.
Obwohl das erst so kurz her ist, ist Vieles was ich erzählen kann, total veraltet.
Dennoch will ich einen Reisebericht schreiben.
Sonst hat die Berichterstattung irgendwie ein „Loch“.

Diese „tierische Mission“ war eine Besondere, denn meine Tierärztin hat mich nach Santiago begleitet.

Gleich nach der Ankunft sind wir ins neue Tierheim gegangen. Der Eingangsbereich war ja schon zugänglich. Und Neuankömmlinge waren dort unter gebracht worden.
Meine Tierärztin hat die Hunde – zugegeben, nur oberflächlich – durchgecheckt.
Lymphknoten bei Piere sind nicht geschwollen.



Aber die dicke Eiterbeule am Hals haben wir gleich mal versorgt.



Thomas war der erste Bewohner des neuen Tierheims – benannt nach dem Bürgermeister.
Auf diesem Bild kriegt man ein bißchen ein Gefühl dafür, wie groß die „kleinen“ Zwinger im neuen Tierheim sind.
Bei meinem nächsten Besuch muß ich versuchen noch eine bessere Perspektive zu finden.



Ringo, Robin und Melchior – auch drei neue Gesichter.
Die Lange Zeit des Leerstands hat den Mauern nicht gut getan. Es bildet sich schon überall ein grüner Belag.



Die große neue Anlage in einem guten Zustand zu halten wird mehr als Arbeitsintensiv.

Im neuen Tierheim sind schon die Schlafkörbchen der KG’ler im Einsatz.
Einige hatte ich zwischendurch via Paket geschickt.
Die Mehrzahl stammt jedoch aus der Wichteltisch- Aktion an Weihnachten.



Aufgrund seiner Riffelung ist der Boden superblöde sauber zu machen und kaum zu trocknen. Da wären Fliesen besser.
ABER: Durch die Riffelung haben die Hundepfoten mehr Halt und die Hunde rutschen nicht.
Da muß man sich zum Saubermachen was ausdenken.



Saubermachen ist das Stichwort.
Im alten Tierheim war einige Tage zuvor die Wasserpumpe kaputt gegangen. Damit waren Hunde und Katzen ohne Wasser. Zwinger ausspritzen - keine Chance.
Trinkwasser hat die „Protection Zivil“ am Samstag Nachmittag gebracht.



Xose, der 1. Vorsitzende des Vereins, war auch da und hat nach dem Rechten gesehen.



Wasser marsch.



Aufgrund der besonderen „Wasser-Situation“ waren die „medizinischen Möglichkeiten“ meiner Tierärztin sehr eingeschränkt.
So haben wir „nur“ die Hunde mal grob durchgecheckt, von denen ich schon lange weiß, daß sie gesundheitliche Probleme haben – humpeln oder ähnliches.
Von diesen Kandidaten gibt es leider reichlich.
Zu lange wurde die medizinische Versorgung im alten Tierheim hinten an gestellt. Denn im neuen Tierheim will man ja einen eigenen Tierarzt haben, der sich kümmert.
Das ist billiger.

Somit bestand die Hauptaufgabe der Tierärztin darin mal den „medizinischen Status“ zu ermitteln, damit wir wissen, wo wir stehen.

Insgesamt sind die Hunde in einem guten Zustand. Keiner ist wirklich „runter gekommen“.
Keiner ist abgemagert.
Im Gegenteil. Die Hunde sind eher zu dick.
Daran soll sich im neuen Tierheim etwas ändern.
Aber besser zu dick, als ständig Beißereien aus Hunger.

Dank der Euronen der KG’ler konnten Spot on Präparate gekauft werden. Die Hunde sind so weit parasitenfrei. Flöhe oder Zecken haben wir keine gefunden.
Dank der Euronen der KG’ler sind auch alle Hunde entwurmt.
Das gab’s im Tierheim bei Santiago noch nie und fällt den ehrenamtlichen Helfern tatsächlich auf. Der Allgemeinzustand der Hunde ist besser als vor unserem Einsatz.

Jetzt gilt es die medizinische Versorgung von einzelnen „Humpelhunden“ zu organisieren.
Und auch die Anzahl der Kastrationen müssen mehr werden.
Darüber haben wir am Abend in kleiner Runde gesprochen.
Norbert, Xose (1. Vorsitzender), Alejandra (Schatzmeisterin), Ana (zum Übersetzen), meine Tierärztin und ich.

Die gesamte Situation wurde durchgesprochen, Lösungen wurden gefunden. Jetzt müssen sie nur noch umgesetzt werden.
Dadurch, daß das neue Tierheim jetzt allerdings bezogen werden kann, gilt es alles noch mal zu überdenken.
Es ist noch ein weiter und beschwerlicher Weg.
Und ganz sicher wird es Rückschritte geben.
Aber die Fortschritte sind ja auch schon zu sehen.

Nach einer kurzen Nacht (ich war um kurz nach 3 im Bett) ging’s am nächsten Morgen bei typisch deutschen Wintertemperaturen zurück ins Tierheim.



Früher anfangen ist nicht möglich, weil dann noch kein „Licht“ da ist. Die Sonne geht in Galizien später auf als bei uns.
Aber wenigstens hatten wir Sonne, nachdem es am Tag zuvor nur grau und trüb war.



Also haben wir das Wetter ausgenutzt und Fotos gemacht.
Gerade gut angefangen hieß es schon wieder aufhören.
Die Feuerwehr kam mit dem „Spritzenwagen“.



So konnten dann die Zwinger ausgespritzt werden.



Einmal quer durchs Tierheim wurde der Schlauch gelegt.



Spannend, aber für unsere Aufgabe nicht wirklich hilfreich.
Wir haben getan, was möglich war.

Kaum war die Feuerwehr wieder weg, zog sich’s wieder zu.



Fotoshooting im Regen ist eher sinnlos.
Keiner hatte wirklich Lust.



Also haben wir uns auf „Spurensuche“ gemacht.
Wo überall ist KG in Santiago zu finden?

Hier auf jeden Fall.
Die Anhänger stammen vom Wunschweihnachtsbaum im Futterhaus in Düsseldorf.



Auch im alten Tierheim gibt’s überall von KG’lern gesponsorte Körbchen.



Der Ball stammt aus der Wichtelaktion.
Noch mehr Körbchen.



Zugegeben, nicht alle haben das System verstanden.



Und leider gehen auch nicht alle wirklich pfleglich mit den Körbchen um.



Da wird es also immer mal wieder notwendig sein zu investieren.
Denn wer ein Körbchen hat…



…und begriffen hat wie’s funktioniert…



… ist sehr zufrieden damit.
Und es ist in jedem Fall um Klassen besser, als auf der Erde liegen.

Im neuen Tierheim sollen dann auch alle Hunde eine Decke bekommen.
Das Problem wird sein, die Decken zu waschen und zu trocken. Im Augenblick gibt es nur eine Waschmaschine und keinen Trockner.
Das ist chancenlos.
Da werden wir uns auch kümmern müssen.

Natürlich versucht man auch vor Ort an Euronen zu kommen.
Der nächste Flohmarkt zu Gunsten der Tierheiminsassen ist bereits geplant.



Doch jetzt steht erst mal der Umzug ins neue Tierheim an.
Heute, am 26. Januar 2014 ging’s los.



Die Hunde ziehen in Etappen um.
Denn der Umzug bedeutet Streß. Und so kriegt man ein bißchen mehr Ruhe rein und vermeidet hoffentlich streßbedingte Beißereien.

Alles „Equipment“, was umzieht, wird vorher desinfiziert.



Die Hunde, die heute umgezogen sind, sind gestern / vorgestern entwurmt worden.
(Danke an die KG’ler für die Finanzierung der Wurmtabletten).

Die Hunde, die morgen / übermorgen umziehen sind heute entwurmt worden.





Die furchtbaren Einzelzwinger im Mittelteil sind bereits alle leer.



Und so sieht’s im neuen Tierheim aus.





Weitere Bilder gibt’s, wenn ich selbst vor Ort war, also im nächsten Reisebericht.

Was leider total in den Hintergrund gerät ist, daß meine Tierärztin ihr freies Wochenende investiert hat, um mich auf „tierischer Mission“ zu begleiten.



Vielen Dank dafür!
Ich weiß, wie anstrengend so ein „tierischer Kurztrip“ ist.

Etwas anderes möchte ich noch anmerken, auch wenn’s aus dem Zusammenhang gerissen ist.
Man merkt den Hunden die Leckerlie aus KG-Land an.
Nein, nicht auf der Hüfte, sondern im Verhalten.
Hunde, die vorher sehr zurückhaltend waren, sind viel zutraulicher, fast schon aufdringlich.



Wir werden auf jeden Fall zu Ostern wieder eine "Wichtelaktion" starten.
Bis dahin sind die Vorräte von Weihnachten auch alle.

In Santiago geht es nur in kleinen Schritten voran.
Aber es geht voran.
Marschieren wir weiter.
Die kommenden Wochen werden auf jeden Fall ungeheuer spannend.
Ich werde bei „Aktuelles“ berichten und der nächste Besuch vor Ort ist auch schon ganz bald.
Deshalb sage ich einfach: Fortsetzung folgt…

26.Januar 2014