Das NEUE Tierheim bei Santiago

Erster Besuch - 7.-8. Februar 2014

Um es gleich vorweg zu sagen: Dieser Bericht wird unvollständig sein, viele Fragen offen lassen und ist vermutlich schon veraltet, bevor ich ihn überhaupt online stelle.
Die Entwicklung im Tierheim bei Santiago geht so rasant voran, daß ich keine Chance habe Schritt zu halten.
Was ich gestern Abend im Patenbrief geschrieben habe, ist heute zum Teil schon wieder überholt.

Dennoch will ich diesen Bericht schreiben. So bekommen die KG’ler zumindest einen ersten Eindruck vom neuen Tierheim. Dieser Eindruck ist definitiv nicht vollständig. Und ganz sicher auch nur eine kurze Momentaufnahme.
Viele Dinge sind im Werden. Auf einige Fragen haben selbst die Leute vor Ort noch keine Antwort.
Ja, es ist ungeheuer spannend.

Und dann gibt’s da noch so ganz aufregende Faktoren wie das Wetter.
Der spanische Winter ist definitiv keine Reise mehr wert. Seit Tagen schüttet und stürmt es.
Nach meiner Rückkehr ins Hotel habe ich ein Video gemacht.
Brrrr….

Wetter- Video

Doch gehen wir ins Tierheim.
Die Dimensionen sind gewaltig.







Beginnen wir hier.



Betritt man diesen Gebäudetrakt, hat man rechter Hand das zukünftige Behandlungszimmer. Quasi die Tierarztpraxis.
Im Augenblick steht natürlich noch alles durcheinander.





Links neben dem Behandlungszimmer ist der OP-Saal.



Ich habe ein Video gemacht, damit man die Dimensionen so halbwegs erahnen kann.

OP- Saal- Video

Als nächstes kommt, genau gegenüber dem Eingang, ein kleines Lager. Das habe ich nicht fotografiert. Ist ja nicht so wirklich spannend.
Weiter links rum gedreht, also gegenüber dem OP-Saal ist der „Naßbereich“.
Hier soll sich später alles abspielen, was mit Wasser zu tun hat.



Es wird eine Badewanne geben, um die Hunde vom gröbsten Dreck zu befreien.
Außerdem eine Friseurecke.
Und die „Waschküche“ ist ebenfalls dort.
Links im Bild die alte Tierheim- Waschmaschine – rechts die von den KG’lern finanzierte Waschmaschine.



Und die beiden von den KG’lern finanzierten Trockner stehen auch dort.



Carlos und Norbert bei der Inspektion.



Vom „Naßbereich“ aus geht’s in den hinteren Hof. Wie dieser riesen Platz verwendet wird, ist noch nicht klar.
Das Katzen-Außengehege ist ebenfalls hier.
Weil’s auf Fotos gar nicht rüber kommt, gibt’s wieder einen Film.

Naßbereich- Video

Neben dem Naßbereich ist die Quarantänestation.



Dieser erste Gebäudetrakt ist der Arbeitsbereich von Meica, der Tierärztin.



Sie wird, wenn nicht noch mal umgeplant wird, zukünftig fünf halbe Tage pro Woche im Tierheim sein. Jeder Hund und jede Katze wird zukünftig durch ihre Hände gehen, bevor die Körbchensuche beginnt.
Und auch alle bereits im Tierheim lebenden Tiere will sie noch mal genau unter die Lupe nehmen.

Lange haben Ana, Norbert und ich mit Meica gesprochen.



Wenn sie so arbeitet, wie sie erzählt, ist sie ein absoluter Jackpot.

Doch sehen wir uns weiter im Tierheim um.
Rechts von „Tonecho“ geht’s in den zweiten Gebäudetrakt. (Nein, er heißt nicht Ton Echo, man muß das Spanisch sagen, dann klingt’s ganz nett.)



Rechter Hand hat man erst mal die Stubentiger.
Im Augenblick sind sie in zwei direkt hintereinander liegenden Zimmern unter gebracht.
Das ist unglücklich. Denn wenn in einem Zwinger jemand krank ist (z.B. Pilz hat) schleppt man die Erreger auch direkt ins zweite Zimmer.
Mal sehen, ob mein Lösungsvorschlag auf Gegenliebe trifft.
Hier erst mal ein paar Fotos.
Der große Kratzbaum ist ebenfalls von den KG’lern finanziert.











Im Außengehege ist’s eher ungemütlich heute.



So bald das Umzugschaos überwunden ist und die medizinische Betreuung steht, werden auch die Katzen auf Körbchensuche gehen.
Aus dem einen oder anderen Grund ist es nicht möglich, sie an ihren Fundort zurück zu setzen.
Details dazu, wenn es so weit ist.

Auch bei den Katzen habe ich ein Video gemacht.

Katzen- Video

Bevor wir den Rundgang beenden, müssen wir kurz die Protection Civil rein lassen.



Der Generator hatte den Geist aufgegeben, weil irgendein Riemen (Keilriemen, Antriebsriemen, keinen Ahnung…) kaputt war.
Die Jungs haben’s repariert, so daß das Tierheim wieder Strom hatte.
Schnell zurück zur Waschmaschine.

Jaaaaaaaaaaaaa!
Sie leuchtet!!!!!



Zurück in den anderen Gebäudetrakt.
Im Anschluß an die Katzen gibt’s einen großen Aufenthaltsraum, der als Küche geplant ist.





Der letzte Raum in diesem Trakt ist eigentlich ein Umkleideraum.
Hier sind neu eingelieferte Katzen unter gebracht.



Und dann gibt’s außerdem noch diese Räumlichkeiten.

Gebäude rechts- Video

Ein geplanter Schulungsraum, der im Augenblick als Zwischenlager für alles dient. Eine Herren- und eine Damentoilette mit Dusche, der Raum mit dem Generator und das Büro.

Im Büro stehen noch weitere, nicht aufgebaute Kratzbäume für die Katzen.
Alles auf einmal geht eben nicht.



Nutzen wir das Loch in den Wolken und gucken wir mal nach den Hunden.



Insgesamt hat das Tierheim 50 Zwinger in verschiedenen Größen.
Kleine Zwinger für die Neuankömmlinge oder unverträgliche Hunde.



In einem solchen sind gerade Isabel und Ramiro unter gebracht. Nicht, weil sie neu oder unverträglich wären.
Es liegt einfach daran, daß die eigentlichen Hundegruppen noch nicht zusammen gestellt worden sind.
Man hat erst mal alle Hunde umgezogen und will sich jetzt erst Gedanken über die genaue Rudelzusammensetzung machen.

Doch zurück zu den Zwingern.
Zusätzlich zu den 12 „kleinen“ Zwingern (die alle so groß sind, daß man ein Einzelbett und einen kleinen Kleiderschrank stellen kann) gibt es noch mittlere und große Zwinger, so daß man entsprechend der Größe der Hundegruppe auch Zwinger zur Verfügung hat.

Es gibt einen linken Zwingertrakt.
Hier sieht Xose, der 1. Vorsitzende gerade nach dem Rechten.



Sehen wir uns das auf Video an.
Zwischendrin ein Blick ins große Lager. Hier werden unter anderem auch die Flohmarktsachen unter gebracht.

Zwinger links- Video

Der letzte Zwinger auf der rechten Seite ist frei.
Er hat mittlere Größe.
Jeder Zwinger hat einen Außenbereich.
Und vier bzw. fünf Zwinger teilen sich noch mal einen Extra- Auslauf.

Zwinger- Video

Okay, verlassen wir den linken Zwingertrakt und gehen wir in den rechten.

Zwinger rechts- Video

Ich hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen die Größe der Anlage rüber zu bringen.
Die Dimensionen sind gewaltig.
Wirklich gewaltig.
Zwischendrin habe ich Norbert gesucht – und er mich. Wir haben eine ganze Weile gebraucht, bis wir uns gefunden haben.

Apropos brauchen.
Es fehlt natürlich an allem.
Der Tierarztbereich muß ausgestattet werden.

Die Zwinger müssen mit Schlafkörbchen „bemöbelt“ werden.



Unkaputtbares Spielzeug wird gebraucht.



Und, und, und….
Da werden wir noch einige Auktionen starten müssen und einige Euronen-Sammlungen werden notwendig sein.
Wenn also jemand im Lotto gewinnt….

Dann könnte man in einem auch die vielen Baumängel angehen.
Eine Regenrinne, die das Wasser „ausspuckt“, statt es abzuleiten.



Ein Abflußsystem, das am „höchsten Punkt“ installiert ist, so daß das Wasser gar nicht ablaufen kann.



Die Zwinger sind teilweise innen naß, weil es durch die Gitter rein regnet. Da muß ein „Plastik-was-auch-immer“ vorne dran. Vielleicht eine Art Rollo, das man bei gutem Wetter hoch machen kann. Oder eine feste Konstruktion, damit es bei Sturm nicht wegfliegt.

Muß man sehen.

Die Mauern sehen an manchen Stellen schon sehr mitgenommen aus, obwohl sie nagelneu sind.



Herr über diese Herausforderung ist übrigens nicht mehr Norbert allein.
Im alten Tierheim hat er als alleiniger Tierheimleiter fungiert.
Jetzt stehen im Carlos und Yeiner gleichberechtig zur Seite.



Carlos hat die Wochenend- und Feiertags-Schicht.
Yeiner macht im Augenblick die Vormittagsschicht.
Norbert macht die Nachmittagsschicht.
Niemand ist gegenüber dem anderen weisungsbefugt.

Den Flohmarkt betreut Ana.



Nein, nicht „unsere“ Ana. Die andere Ana.
Wir haben zwei Mal Ana und zwei Mal Carlos.
Nicht, daß mir da jemand durcheinander kommt.

Jedenfalls habe ich mir auch den Flohmarkt kurz angeschaut, bevor ich zum Flughafen gefahren bin.
Die von den KG’lern finanzierten Flyer liegen aus.



Und auch sonst gibt es alles, was ein Flohmarkt so braucht.





Es kommen viele Spenden aus der Bevölkerung, die hinterher auf dem Flohmarkt verkauft werden.



Man tut vor Ort was möglich ist, um die Kosten für dieses riesige Tierheim zu stemmen.
Wasser und Strom (wenn man irgendwann welchen hat) zahlt glaube ich die Stadt.
Außerdem trägt die Stadt glaube ich mit einem „monatlichen Fix-Betrag“ einen Teil der Futterkosten.
Gehälter, Tierarztkosten, Medikamente und alles was sonst noch ansteht, muß der Verein selbst finanzieren.
Glaube ich.
Ob diese Information so ganz korrekt ist, bin ich allerdings nicht sicher.
Deshalb bitte unter Vorbehalt damit umgehen.

Dieser ganze Bericht ist, wie eingangs schon erwähnt, mit Vorsicht zu behandeln.
Er ist zwar nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben.
Aber die Entwicklung im Tierheim bei Santiago ist wirklich rasant.
Lassen wir uns überraschen.
Und freuen wir uns, daß unsere Hilfe erwünscht und willkommen ist.


10. Februar 2014