Ich mach’s mal wieder genau anders rum, als andere. Eigentlich sollte ich zuerst das Tierheim in Tirnau vorstellen. Ich sollte ein bißchen über Anka und Inka, die Tierheimleiterinnen erzählen. Ich sollte mal den Tagesablauf im Tierheim schildern. Und ich sollte ein paar ganz besondere Hunde – Langzeitinsassen – vorstellen. Aber dazu fehlt die Zeit. Die Hunde frieren. Es ist so kalt, daß die Wasserleitungen eingefroren sind. Fließendes Wasser gibt’s im Tierheim im Moment nicht. Das Wasser wird in Flaschen (Mineralwasser) ins Tierheim gebracht und erhitzt. |
Und trotzdem ist es innerhalb kurzer Zeit wieder gefroren. Die Hunde müssen sich also beeilen, um Ihren Durst zu stillen. Und sogar das Futter friert ein. Heute, am 23. Januar 2006 waren es über Tag minus 12 Grad. Bei Sonnenschein. |
Was auf den ersten Blick so friedlich aussieht, ist ein „eingefrorenes Tierheim. |
Beim Bau des Tierheimes wurde zwar darauf geachtet, daß die Zwinger eine akzeptable Grundfläche haben. Aber leider wurden die Zwinger breit statt tief gebaut. Durch die große Gitterfront pfeift der Wind eiskalt in die Zwinger. Wenn es regnet oder schneit sind die Zwinger nicht tief genug, um Schutz zu bieten. Selbst im Zwinger werden die Hunde naß. Der Schnee steht teilweise so hoch im Zwinger, daß er bis zum Eingang der Hütten reicht. Inka und Anka versuchen durch Abhängen der Zwinger mit Tüchern und Planen Abhilfe zu schaffen. |
Das funktioniert natürlich hinten und vorne nicht. Der Wind weht die Tücher immer weg. Und festbinden hilft nicht, weil die Hunde von innen nach den Tüchern springen. Dann gibt es Hunde, die sich vor den flatternden Tüchern fürchten. Und außerdem halten die Tücher die Kälte nicht ab. Sie schützen lediglich vor Niederschlag. So ist es in den Zwingern genau so kalt wie draußen. Logisch. Die Zwinger SIND draußen. Also kämpfen die Hunde momentan bei Minus 15 Grand ums Überleben. |
Eng aneinander gekauert liegen sie in ihren Hütten und versuchen sich gegenseitig zu wärmen. Schon seit einer ganzen Weile überlegen Yvonne und ich gemeinsam, was wir tun können, um die Kälte auszusperren. Wir hatten überlegt, ein Vordach „anzubauen“. Das hilft aber nicht gegen die Kälte sondern würde lediglich die Niederschläge aus den Zwingern fern halten. Dann hatten wir an Rotlicht- Wärmelampen gedacht. Funktioniert aber auch nicht, weil es in den Zwingern keinen Strom gibt. Wäre zudem auch vergebene Liebesmüh, da die Zwinger ja nach vorne hin offen sind und sich die Wärme sofort wieder verflüchtigen würde. |
Aber jetzt ist Inka die Lösung des Problems eingefallen. Rollos müssen her. Ähnlich einer Duschkabine - seitlich klappbar. Stabil genug, um die Kälte auszusperren. Aber auch zumindest teilweise durchsichtig, damit die Hunde auch bei zugezogenem Rollo Tageslicht haben. Auch wenn ich nicht weiß, wann Inka das noch in Ihren Terminkalender hinein packen will – sie hat dennoch versprochen, ganz schnell einen Kostenvoranschlag zu organisieren. Im Gegenzug habe ich versprochen, ganz schnell das „Projekt Rollo“ ins Leben zu rufen. Das tue ich hiermit. Am kommenden Wochenende, wenn Achim mit den Hunden zurück kommt, erhalte ich auch die Rechnung von Biancas OP. Ich hoffe, daß von Biancas „Geschenken“ noch ein bißchen was übrig bleibt, so daß dann auch direkt die ersten Rollos in Auftrag gegeben werden können. Ganz sicher werden aber weitere Geschenke gebraucht. Wie das funktioniert finden Sie in dem Artikel „Ihre Hilfe“ (unter Infos). Zum Schluß möchte ich Ihnen noch einen Blick in die Baubaracke zu den Welpen gönnen. Hier wird zumindest über Tag geheizt, so daß für die kleinsten der Kleinen die Gefahr des Erfrierens minimiert wird. |
Bitte helfen Sie durch Ihre Geschenke dafür zu sorgen, daß auch die ausgewachsenen Hunde keine Angst um ihr Leben mehr haben müssen. Ich danke Ihnen. 25. Januar 2006 |
Wie versprochen fand gestern im Tierheim die große "Rollo- Beratung" statt. Anka und Yvonne haben sich mit dem Baumensch (ich weiß nicht mal, wie er heißt) getroffen und beratschlagt. |
Von Rollos und Schiebe-, Zieharmonika- und Klapptüren wurde gesprochen. Es wurde überlegt, ob es geschickter ist, ein System zu bauen, daß von "oben nach unten" funktioniert, oder doch lieber seitlich. Und natürlich wurde auch erst mal gemessen. Die Zwinger- Vorderfronten haben eine Höhe von ca. 2 Metern und eine Breite von ca. 3,3 Metern. Das ergibt eine Vorderfront von ca. 6,6 Quadratmetern, die irgendwie "zugdicht" und "wasserfest" verschlossen werden muß. Natürlich durchsichtig, damit die Hunde auch bei schlechtem Wetter Tageslicht haben. |
Schließlich kam man zu folgendem Entschluß. Es wird eine genau vor das Gitter passende Doppelstegplatte verwendet. Also 2 Meter hoch und 3,3 Meter lang. Ca. in der Stärke von 1 cm. Diese große Platte wird mit einigen "Querstreben" verstärkt. Befestigt wird das Ding mittels Scharnieren direkt unterhalb des Zwingerdaches. Bei schlechtem Wetter wird die Platte herunter geklappt, so daß sie das gesamte Gitter verschließt. So bleibt die Kälte draußen und die Wärme im Zwinger. Bei gutem Wetter kann die ganze Platte "hoch" geklappt werden. Mit einem (klappbaren) Metallständer wird sie abgestützt. So bildet die Platte bei warmem Wetter ein Vordach, daß verhindert, daß es in die Zwinger rein regnet. Und trotzdem haben die Hunde (bei warmem Wetter) frische Luft. Ich habe mal versucht, die Konstruktion zu zeichnen. Bitte nicht lachen. Ich bin ein schlechter Zeichner. |
Anka und der Baumensch (ich muß unbedingt heraus finden, wie er heißt) haben mal versucht, das zu verdeutlichen. Das Brett, das Anka hält, ist quasi die Metallstütze. Das gelbe Maßband des Baumenschen ist die Doppelstegplatte. Ich hoffe, das war verständlich. Besser kann ich es leider nicht erklären. |
Jetzt die spannendste aller Fragen. Was kostet die ganze Sache. 1 Quadratmeter dieser Doppelstegplatte kostet in der Slowakei ca. 25 - 28 Euro. Pro Zwinger brauchen wir 6,6 Quadratmeter. Das sind ca. 190,- Euro für die große Platte. Hinzu kommen die Verstärkungen, die Scharniere und zwei Metallständer pro Zwinger. Und hinzu kommen noch die Lohnkosten für den Baumensch und seine Arbeiter. Insgesamt kommen wir auf ca. 250,- bis 280,- Euro für einen einzigen Zwinger. Das ist ganz schön viel. Ich habe heftig geschluckt. Zumal es nicht nur einen Zwinger gibt, sondern 17. Also quasi 17 Mal 280,- Euro macht zusammen... Ich traue mich gar nicht, es auszurechnen. Machen wir es anders. Nicht alle Zwinger auf einmal, sondern immer einen nach dem anderen. Das funktioniert ja auch "bautechnisch" problemlos. Von "Biancas Geschenken" ist einiges übrig geblieben. Und die ersten "Rollo- Geschenke" sind auch schon auf dem Konto eingetroffen. Also habe ich die ersten beiden "Rollos" in Auftrag gegeben. Die Platten werden so preiswert wie möglich besorgt und dann entsprechend verstärkt. Die Metallständer werden vorbereitet. Und so bald der Boden nicht mehr gefroren ist, geht's los. In den gefrorenen Boden können die Metallständer nicht installiert werden. Wir müssen also, so schwer es fällt, und so gerne wir morgen los legen würden, Geduld haben. 27. Januar 2006 |
Hier kommt endlich das erste "Rollo- Barometer". Von Biancas Geschenken ist ja ein bißchen was übrig geblieben. Und die ersten Rollo- Geschenke sind auch eingetroffen. Es ist unglaublich. Drei "Rollos" konnten bereits in Auftrag gegeben werden!!! Für "Rollo" Vier haben wir schon 95,- Euro zusammen. Das ist überwältigend. Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich. Selbstverständlich werde ich sofort bescheid sagen, wenn Rollo Nummer vier geschafft ist. Und so bald es neue Fotos aus Tirnau gibt, werden ich sie schnellstmöglich einstellen. Noch mal ganz herzlichen Dank. 1. Februar 2006 |
Yvonne war heute im Tierheim in Tirnau und hat die Sachspenden abgeliefert, die Achim am Wochenende "mit runter" gebracht hat. Hier wird schon fleißig hin und her geräumt und sortiert |
Der "Baumensch" heißt übrigens Matula. Er ist dabei die technische Zeichnung für unsere "Rollos" anzufertigen. Das sieht dann bestimmt viel besser aus, als mein kläglicher Versuch. Und während Matula zeichnet kaut einer der Bernersennen- Welpen mit großer Begeisterung auf dem Pfefferminz- Leckerlie herum, die Esther geschickt hat. Scheint super lecker zu sein. |
Und dann ist da noch dieser Zwerg. Der neueste Neuzugang ist so ungefähr 8 Wochen jung. Er wurde letzte Nacht in der kleinen Kapelle neben dem Tierheim ausgesetzt. Jetzt paßt Inka gut auf ihn auf. |
10. Februar 2006 |
Langsam wird es Zeit, das "Rollo- Barometer" zu aktuallisieren. Das Wetter in der Slowakei ist zwar immer noch nicht so, daß losgelegt werden kann. Aber wenn das Wetter mit spielt, können wir gleich richtig Gas geben. Vier "Rollos" sind komplett finanziert. Für "Rollo" fünf haben wir schon 145,- Euro zusammen. Das ist doch super, oder? 12. Februar 2006 |
Yvonne war gestern im Tierheim in Tirnau. Die haben dort noch ganz schön viel Schnee. An "Rollo- Arbeiten" ist leider noch überhaupt nicht zu denken. Aber wenigstens ist es nicht mehr ganz so kalt. |
Die Drei haben es sich in der "Welpenbude" gemütlich gemacht. Das ist der Raum, wo über Tag, wenn die Anka und Inka im Tierheim sind, geheizt wird. Klar, daß die Zwerge auch nachts dort schlafen. Aber dann ist der Ofen aus. Die Brandgefahr ist zu groß. |
17. Februar 2006 |
Irgendwie kann ich den Text von vorher übernehmen. Yvonne war gestern im Tierheim in Tirnau. Schnee, Schnee und nochmal Schnee. Hier tobt gerade die "Belegschaft" der Welpenbude draußen herum |
Außerdem darf ich das "Rollo- Barometer" noch mal aktualisieren. Vier "Rollos" sind komplett finanziert. Für "Rollo" fünf haben wir schon 180,- Euro zusammen. Ganz herzlichen Dank 27. Februar 2006 |
Leider blockiert das Wetter unser "Projekt Rollo" noch immer. Wobei die Inka und Anka im Tierheim in Tirnau ohnehin so viel zu tun haben, daß sie nicht wissen, wo vorne und hinten ist. Allein die Tierarztbesuche brauchen unheimlich viel Zeit. Erst mal heißt es ewig warten, bis man überhaupt dran ist. Tierheimhunde sind in der Slowakei leider "Hunde zweiter Klasse". Andere Patienten werden vorgezogen. Und wenn man dann endlich dran ist, und der Hund an den Tropf muß, sitzt Inka so lange daneben, bis die Infusion durchgelaufen ist. Inka tut das gern. Aber die kostbare Zeit ist mit Warten vertan. Hier mal eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage. Von der Polizei sind zwei Hunde ins Tierheim gebracht worden. Krank. Einer ist bereits verstorben. Der andere steht auf der Kippe. Und der Tierarzt ist ratlos, welche Krankheit eigentlich vor liegt. Trotzdem wird der Hund natürlich ständig zum Arzt gefahren. Beide Hunde wurden mehrfach mit Infusionen behandelt. Inka saß daneben und hat Pfötchen gehalten. Drücken wir die Daumen, daß es wenigstens der zweite Hund schafft. Ganz nebenbei stand ein Karton mit 7 Welpen vor der Tür. Schnauzermixe. Gottseidank alle gesund. Wir hoffen, das bleibt so. Hier war nur ein Arztbesuch für den ersten Check nötig. Ein weiterer Hund mußte aus einem "Kanalschacht" auf einem verlassenen Firmengelände gerettet werden. Ob das Tier in den Schacht gefallen war oder hinein geworfen wurde ist nicht bekannt. Beides ist denkbar. Logisch, daß auch dieser Hund dem Doc vorgestellt wurde. Gottseidank war er unverletzt. Und dann gibt's da noch die beiden Hunde, die von ihrem Besitzer abgegeben wurden. Nicht mehr erwünscht. Das übliche eben. Die beiden Hunde haben gemeinsam einen Zwinger für sich bekommen. Schließlich kannten sich die beiden ja. Das hätte ja eigentlich gut gehen sollen. Von wegen. Ganz übel haben sich die beiden zerbissen. Und wieder eine Fahrt zum Tierarzt. Außerdem die Aufregung im Tierheim. Nebenbei läuft natürlich der ganz normale Tierheim- Alltag weiter. Und daß bei Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt. Deshalb die Bitte: Nicht ungeduldig werden. "Projekt Rollo" wird in Angriff genommen, so bald es das Wetter zuläßt. 4. März 2006 |
Im Tierheim sieht es wüst aus. Oder besser gesagt - matschig. Die alten Teppiche, die den Winter über den Hütten gelegen haben, um diese noch ein bißchen abzudichten, liegen jetzt auf dem Boden, um wenigstens die tiefsten Matschlöcher zu stopfen. Wenn das "Projekt Rollo" abgeschlossen ist, sollte man drüber nachdenken, ob man nicht mal einen oder zwei LKW mit Kies ins Tierheim schüttet - ähnlich wie in Komarno. Dann würde der Auslauf auch bei Matschwetter brauchbar bleiben. |
Dann darf ich den Hund aus dem Kanalschacht vorstellen. Es ist ein Beagle namens Bingo. Er sitzt im Quarantäne- Zwinger. Auch da müßte unbedingt was getan werden. |
Und dann war da noch das Päckchen, daß die Polizei gebracht hat. |
Die Welpen sind noch blind. Ob sie durchkommen, weiß kein Mensch. |
|
Dann darf ich unser Rollo- Barometer noch mal aktualisieren. Sechs "Rollos" sind komplett finanziert. "Rollo" sieben haben wir mit 20,- Euro angefangen. Ich bin sprachlos. Wenn es so weiter geht, sind die Zwinger im nächsten Winter tatsächlich dicht. Das wäre großartig. 15. März 2006 |
Jetzt ist es endlich geschafft. Endlich war ich selbst im Tierheim in Tirnau. Und eigentlich sollte ich jetzt einen Text schreiben, in dem ich das Tierheim in Tirnau vorstelle. Aber andererseits steht hier in unserem „Projekt Rollo“ schon so viel über das „Tierheim an der Kapelle“, daß ich mir einen Extratext sparen kann. Oder? Vielleicht ein paar allgemeine Infos vorweg. Außer den 17 gemauerten Zwingern, die ich oben bereits erwähnt habe, gibt es auch noch 5 Zwinger, die nicht gemauert sind. Die sehen so aus. |
Was man auf diesem Bild nicht sieht... Dieser Zwinger ist tatsächlich rundum ein „Drahtkäfig“. Was wie eine Rückwand aussieht ist ein dickes, schwarzes Tuch. Hier auf diesem Foto – das ist übrigens Alan, der bereits auf sein „Taxi ins neue Körbchen“ wartet – sieht man besser, was ich meine. |
Und so sieht die Reihe der nicht gemauerten Zwinger komplett aus. |
Leider ist das Foto nicht wirklich gut. Überhaupt habe ich viel zu wenig Bilder gemacht. Die Zeit war einfach zu kurz. Und es gab so viel zu besprechen. Hier noch ein Blick „quer durchs Tierheim“. |
|
Die Sache mit dem Kies ist jetzt übrigens beschlossene Sache. So bald der Boden so weit „benutzbar“ ist, und so bald die Kiesgruben wetterbedingt wieder fördern können, wird der Matsch „zugeschüttet“. Wenn ich überlege, als ich gestern im Tierheim war, hatten wir ziemlich genau Null Grad. Plus Sonnenschein. Das heißt, der Boden war eigentlich noch gefroren. Und trotzdem bin ich an manchen Stellen knapp 4 – 5 Zentimeter im Matsch eingesackt. Ich darf mir gar nicht vorstellen, wie es hier aussieht, wenn der Boden komplett aufgetaut ist. Dann werden die kleinen Hunde bestimmt im Matsch stecken bleiben. Das geht ja irgendwie gar nicht. Also: Kies kommt, so bald es möglich ist. Dann wird auch dieser „vordere“ Bereich mit Kies gefüllt. Hier liegen im Moment überall die Teppiche. Denn das hier ist der Bereich, in dem die Welpen und Junghunde tagsüber herum turnen. Am rechten Rand des Bildes sieht man noch eine Ecke der Welpenbude. |
In der geht es übrigens hoch her. Kennt ihr den Zwerg noch? |
Das ist der Knirps, der Nachts in der Kapelle gefunden wurde. Und hier ein Blick auf die Schnauzer- Mixe aus dem Pappkarton. Den Welpen geht’s prima. Bloß halten sie nicht still, um sich fotografieren zu lassen. Da ist es vermutlich leichter, einen Sack Flöhe zu hüten. |
In der Welpenbude wohnen ca. 15 Hunde Zwerge. Einige könnten zwar mittlerweile in die „richtigen“ Zwinger umziehen, sind aber nicht wirklich motiviert. Und dann bleiben sie eben. Auf dem Sofa ist ja Platz genug. Auch wenn Anka nur ein klitzekleines Eckchen zum Sitzen findet. |
Insgesamt leben durchschnittlich etwa 60 Hunde im Tierheim. Auch diese „Handgepäcke“ warten auf ein neues Körbchen. Sie sind allerdings noch nicht lange genug da, um ausreisen zu dürfen. Damit meine ich, daß die Impfung noch nicht alt genug ist. (Tollwutimpfung Minimum 30 Tage). |
|
Jetzt ist es aber genug mit dem kleinen „Tierheim- Exkurs“. Ich will zurück zum wesentlichen kommen – dem „Projekt Rollo.“ Erst mal: Wir haben einen neuen „Baumensch“ – Herrn Ormandi. Leider hat sich sein Vorgänger als wenig zuverlässig erwiesen. Deshalb haben wir gewechselt. (Keine Sorge, es ist kein Geld geflossen.) Mit Herrn Ormandi haben wir das Klappsystem mit der Doppelstegplatte noch mal überdacht. Das Problem ist, daß diese große Platte sehr unhandlich ist. Mit zwei Personen kein Thema. Aber alleine ist das Riesending kaum zu bedienen. Hinzu kommt, daß es immer sehr windig ist, und die große Platte vermutlich weg fliegen und den halben Zwinger mit auseinander reißen würde. Ich will das mal versuchen zu erklären. Leider habe ich kein gescheites Bild. Also muß „Klara“ her halten. |
Im Prinzip ist jeder Zwinger ein gemauertes U. Und vorne ist ein Gitter eingesetzt. Dieses Gitter hat allerdings keinen „massiven“ Fenstersturz, sondern lediglich einen dicken Holzbalken. Den sieht man hier auf dem Karla- Foto ganz gut. Auf diesem Holzbalken ist ein Wellblech befestigt. Voila. Fertig ist der Hundezwinger. Also kein massiver Beton oder so. Unsere Doppelstegplatte müßte also mit großen Scharnieren an dem Holzbalken befestigt werden. Und wenn der Wind unter die Doppelstegplatte pfeift, fliegt der Holzbalken samt Wellblechdach davon. Also vom Winde verweht unsere gute Idee mit der „Klapp- Platte“. Aber irgendwas muß passieren. Denn so soll es im nächsten Winter ja nicht wieder aussehen. |
Da war guter Rat teuer. Erst mal haben wir gemeinsam überlegt, was in der Praxis das größte Problem ist. Und da geht es gar nicht so sehr um die Temperatur in den Zwingern, sondern um die restlichen „Witterungseinflüsse“. Ich will mal versuchen das zu erklären. Die Zwinger „dicht“ zu kriegen – also so zu isolieren, daß im Zwinger trotz Minusgraden draußen Temperaturen über Null sind, können wir vergessen. Es sei denn, man würde eine komplett neue Dachkonstruktion bauen. Beim einem Wellblechdach ist eben jede zweite „Welle“ eine recht große Ritze. Und das Blech selbst hält ja auch die Wärme nicht im Zwinger. Hinzu kommt, daß die Zwinger nach vorne Richtung Gitter abgeschrägt sind, damit Wasser und Urin ablaufen können. Es würde also vorne am Boden immer eine ca. 5 cm hohe Spalte bleiben, damit die Flüssigkeit auch weiterhin abfließen kann. Der Zwinger bleibt also zugig wie ein schweizer Käse, selbst wenn wir vorne das große Gitter abdichten – nach welcher Methode auch immer. Man müßte also quasi das komplette Tierheim neu bauen. Und das Geld kriegen wir ganz sicher nicht zusammen. Außerdem möchte ich auch nicht als „großmäuliger Deutscher“ da stehen und alles besser wissen. Ist nicht mein Stil. Deshalb ja auch das Gespräch mit Inka und Anka vor Ort. Die beiden sehen also gar nicht so sehr das Problem in der Temperatur, sondern, in Regen und Schnee. Wenn es windig ist (so wie gestern) und gleichzeitig regnet, sind die Zwinger bis ganz nach hinten patschnaß. Und so geht es natürlich auch den Hunden, die im Zwinger sind. Naß bis auf die Knochen. Wenn wir uns dann noch Temperaturen von 5 Grad plus vorstellen, ist es kein Wunder, wenn die Hunde krank werden. Gleiches gilt für Schnee. Für Anka und Inka hat es Priorität, eine Konstruktion VOR die Zwinger zu setzen, die Regen und Schnee abhält. So daß es in den Zwingern immer trocken bleibt. Dann sind auch Minusgrade für die Hunde zu ertragen, die sich in den Trockenen Hütten zusammen rollen und gegenseitig wärmen. Also habe ich mein Okay zu einem solchen Vordach gegeben. Herr Ormandi (der Baumensch) macht uns jetzt eine Zeichnung und einen Kostenvoranschlag. Noch mal zur Verdeutlichung dieses Bild. |
Rechts haben wir die Gitterseite der Zwinger. Dann kommt der „Betonweg“, der komplett überdacht werden soll, damit auch bei extremen Windböen kein Regen und kein Schnee in die Zwinger geweht werden kann. Links vom Betonweg, wo der Napf steht, sind schon kleine Eisenpfähle im Boden. Man sieht es leider nicht gut auf dem Foto. Jedenfalls wird etwa da, wo der Napf steht und die Eisenpfähle sind, eine Reihe „Pfosten“ senkrecht montiert. Von den Pfosten aus wird es ein ansteigendes Dach zum Zwingergitter geben. Damit sollte das Zwingerinnere trocken bleiben. Herr Ormandi ist Stahlbauer. Was er baut, hält vermutlich für die Ewigkeit. Wir kriegen jetzt einen neuen Kostenvoranschlag und eine neue Zeichnung. So bald ich beides habe, stelle ich es ein. Wobei uns „Deutschen“ natürlich die Sache mit den „undichten Zwingern“ überhaupt nicht gefällt. Wir – mich eingeschlossen – hätten gerne, daß die Zwinger von vorne wirklich dicht sind. Zu. So daß auch kein noch so klitzekleiner Windhauch mehr in den Zwinger weht. Geht mir genau so. (Obwohl ich gestern im Zwinger gestanden und mit Erstaunen festgestellt habe, daß es tatsächlich gar nicht wirklich zieht – dabei war draußen richtig Wind). Lange Rede, kurzer Sinn. Auf mein Bitten hin wird ein „Prototyp“ mit einer Schiebetür angefertigt. Inka und Anka werden über den Sommer ausprobieren, ob dieses Modell praktikabel ist. Mir zuliebe. Weil, dicht kriegen wir die Zwinger wegen der Dachkonstruktion sowieso nicht. Gerne hätte ich auch, daß wir in jedem Zwinger Strom haben. Damit man auch im Dunkeln was sieht. Und damit man vielleicht doch mal eine Wärmelampe anschließen kann. Aber das geht nicht. Das Tierheim hat gar keinen eigenen Stromanschluß, sondern einen Deal mit einem Nachbarn. Seufz. Was wir uns hier so schön theoretisch vorstellen, ist in der Slowakei praktisch nicht machbar. Ich hoffe daß alle, die das „Projekt Rollo“ bisher mit „Geschenken“ unterstützt haben, mit dieser Entscheidung einverstanden sind. Bitte laßt mich Eure Meinung wissen – im Gästebuch ist jede Menge Platz. Und dann möchte ich so dreist sein, die Bankverbindung noch mal zu nenne, falls noch jemand ein „Geschenk“ für das „Projekt Rollo“ tätigen will. Das Rollo- Barometer werde ich die nächsten Tage aktualisieren. Morgen muß ich erst mal neue Hunde online stellen. Ich bitte um Verständnis, daß alles immer ein bißchen länger dauert, als es mir eigentlich lieb ist. Hier die Bankverbindung: Steffi Ackermann Postbank Konto: 626 083 460 BLZ: 440 100 46 Bitte als Verwendungszweck: „Geschenk Projekt Rollo“ angeben. Denn, wie an anderer Stelle schon gesagt – Spenden darf ich keine annehmen, Geschenke wohl. Noch mal ganz herzlichen Dank für die Unterstützung. Damit dieser Zwerg auch morgen noch sorgenfrei schlafen kann. |
26. März 2006 |
Ich weiß, meine Aktualisierung ist längst überfällig. Eine gescheite "Entschuldigung" habe ich auch nicht, daß es so lange gedauert hat, bis ich mich hier an dieser Stelle melden. Es sei dann, 20 neue Hunde im Netz und 5 Vermittlungen gelten als Entschuldigung. Wie auch immer. Es gibt Neuigkeiten. Die erste Lieferung Kies ist da. |
Der LKW hat den Kies vor dem Tierheimtor abschütten müssen, weil sonst die Räder tiefe "Gräben" im matschigen Boden hinterlassen hätten. |
Das Resultat kann sich sehen lassen. |
Der kleine, schwarze Zwerg ist übrigens Dantes, einer der Schnauzer- Mix Welpen aus dem Pappkarton. |
|
Und was ich am allerbesten finde... Dadurch, daß in den vergangenen Wochen viele Hunde ein neues Körbchen gefunden haben, hatte das Tierheim viele "Einnahmen" durch die Schutzgebühren. Inka und Anka hatten daher die Möglichkeit, diesen Kies SELBST zu finanzieren. Für die beiden Frauen ein ganz großartiger Erfolg. Und dem "Projekt Rollo" tut's auch gut. So bleiben sämtliche Euro- Geschenke für die Überdachung. Herr Ormandi hat außerdem gerechnet. Es wird erst mal ein Stahlgerüst vor den 11 Zwingern aufgestellt, die den heftigsten Witterungseinflüssen ausgesetz sind. Dieses wird mit ca. 100.000 Kronen kalkuliert - das entspricht etwa 2.700 Euro. Damit bleiben die Kosten pro Zwinger also in etwa gleich. Auch wenn's unverschämt ist - weitere Geschenke sind herzlich willkommen und auch dringend nötig. 14. April 2006 - KarfreitagDen heutigen, ruhigen Tag habe ich genutzt, um mich mal wieder um die Finanzen des "Projekt Rollo" zu kümmern. Ich weiß, ich hinke hoffnungslos hinterher. Und alle warten darauf, daß ich mit neuen Infos, neuen Fotos, neuen Zahlen aufwarte. Mir geht es ähnlich. Ich warte auch darauf, daß die Bauarbeiten in Tirnau endlich beginnen. Wie gerne würde ich neue Fotos einstellen. Wie gerne würde ich sagen: JETZT GEHTS LOS! Aber auch ich muß mich in Geduld fassen. Auch wenn die Slowakei zur EU gehört - irgendwie ist sie immer noch ein bißchen "Ostblock". Und die "Ostblock- Methoden" (Yvonne möge mir verzeihen) sind noch nicht ausgestorben. Um mal nur ein Detail zu nennen: Der Baumensch möchte gerne das Dach des Vordaches (was für eine Formulierung) aus Wellblech bauen. Wellblech ist ein beliebtes Baumaterial in der Slowakei. Damit es unter dem Wellblech nicht zu heiß wird, wenn die Sonne drauf knallt, möchte er eine Dämmung einbauen. Die kostet natürlich wieder extra Geld. Die Mädels vom Tierheim möchten, daß das Dach aus Holz gebaut wird. Okay, das muß alle zwei Jahre gestrichen werden. Aber vor Arbeit haben Inka und Anka keine Angst - im Gegenteil. Zumal es die Überlegung gibt, auf die Holzbretter noch "Schieferpfannen" zu montieren. Die sind in der Slowakei sehr preiswert. Das würde bedeuten, der Baumensch muß nur die Stahlkonstruktion bauen, damit die Bretter befestigt werden können. Das ist dann aber nur ein "halber" Auftrag, für das er nur das halbe Geld kriegt. Das paßt ihm natürlich wieder nicht. (Was nicht unbedingt als "Ostblock- Mentalität" zu beschreiben ist - das können "unsere" Handwerker auch.) Die Mädels wollen aber keinen einzigen Cent verschwenden. Also wird verhandelt. Da die Wetterlage es nicht erforderlich macht, das Vordach SOFORT zu bauen, bin ich mit dieser Vorgehensweise einverstanden. Das Vordach soll stabil, sinnvoll aber auch so preiswert wie möglich gebaut werden. Ich denke, da stimmt mir jeder zu. Der Knackpunkt ist allerdings der, daß Sie alle sich schlecht informiert fühlen. Vielleicht denkt sogar der eine oder andere darüber nach, ob sein Geschenk wirklich angekommen ist. Denn für Sie alle sieht es so aus, als würde nichts passieren. Ich hoffe, mit dieser kleinen Ausführung konnte ich Sie ein bißchen beruhigen. Und jetzt will ich Sie nicht länger auf die Folter spannen. Wie sieht das aktuelle Geschenkbarometer aus? Wir haben 8 Zwinger fertig überdacht. Zwinger 9 ist mit 169,- Euro angefangen. Es ist also schon viel geschafft. Aber leider sind wir noch lange nicht fertig. Klammheimlich habe ich gehofft, daß vielleicht das eine oder andere "Ostergeschenk" auf dem Konto eintreffen würde. Die Hoffnung hat sich leider nicht bestätigt. Andererseits fängt ja Ostern gerade erst an. 17. April 2006Das hier sind die Welpen, die Polizei Anfang März im Pappkarton ins Tierheim Tirnau gebracht hat. |
Haben die Zwerge sich nicht super entwickelt? |
Jetzt sind sie etwa 6 Wochen alt. Bis sie reisetauglich sind, vergeht also noch eine kleine Weile. Aber ist es nicht toll, daß alle überlebt haben? Gratulation an die Pflegemutter. |