Osso - eine Fluggeschichte



Urlaub, die schönste Zeit, auf die man sich das ganze Jahr freut.
Wir auch.
Zum ersten Mal sollte es mit Hund nach Spanien gehen.
In die Heimat von Osso.
Ich war zwar voller Vorfreude, machte mir aber auch so meine Gedanken. Was bedeutet eine Flugreise Hund?
Überlegungen noch und nöcher.
Eine Flugbox muß her.
Recherche im Internet.
Welche Box ist die passende? Sie muß groß sein. Der Hund muß stehen und sich drehen können und vor allem breit liegen können.
Ich hab die passende Box gefunden.
Beim Einkauf habe ich die Fellnase mitenommen, um sicher zu gehen, daß die Box paßt.
Das war 2 Monate vor dem Urlaub.
Hab das riesige Teil dann erst im Garten, dann im Wohnzimmer aufgestellt.
Die Box war nicht Ossos Ding, obwohl ich Spielsachen und Leckerchen reingelegt habe.
Ich konnte ihn nicht dazu bewegen, in diese Box zu gehen.
O.K. – dachte ich, was nun?
Alle möglichen Hundebesitzer befragt. Tja, was kommt dabei schon rum?!?!?!?!?!? Jeder hat so seine Erfahrung, aber die trifft nicht auf jeden Hund zu.
Ich hab den Tierarzt befragt. Der hat mir Beruhigungsmittel – Tabletten – gegeben.
Dann äußerte mein Sohn „Flugangst“.
Oha!
2 Kandidaten!
Was nun?
Ab in die Apotheke. Hier wurden uns „Bachblütentropfen“ empfohlen. Die könnten wir auch dem Hund ohne Bedenken geben.
Mir ging es vom Bauch her immer schlechter.
Ich wäre am liebsten zu Hause geblieben.
Urlaub kann man auch zu Hause machen.
Da wir aber schon so lange keinen richtigen Urlaub mehr hatten, mußte ich abwägen – und so haben wir es durchgezogen.
Sohnemann + Osso haben „Bachblütentropfen“ bekommen – in der Hoffnung, sie wirken wirklich.
Es war für mich grauenhaft!!!
„Osso“ wurde gewogen, die Box kontrolliert und dann mußte er in diese BOX!!!
SCHIEBEN
SCHIEBEN
ER WOLLTE ABSOLUT NICHT REIN!!!
Seinen Blick werde ich NIEMALS VERGESSEN!!!
Er kam aufs Band und verschwand hinter der Gummiwand!!!
Ich hätte k…. können. Mein Magen war wie zugeschnürt.
Was hab ich IHM NUR ANGETAN!!!
Der Flug war die Hölle für mich.
Zu meiner Freude konnten wir Osso gutgelaunt in Spanien in Empfang nehmen?!?!? Waren meine Sorgen und Ängste übertrieben???
Typisch Mutter...
Jedenfalls waren es auch für Osso 3 schöne Wochen.
Allerdings zu heiß um diese Jahrszeit!!!
Dann kam die Heimreise. Gleiches Prozedere am Flughafen.
Oh mein Gott, mir war übel.
Osso war noch schwieriger in die Box zu bekommen!!!
Der Rückflug kam mir wie eine Ewigkeit vor.
Und dann die Ankunft in Köln.
Wir mußten warten
– warten
– warten
- warten
– hatten dadurch die Gelegenheit, mit einem Mitarbeiter zu sprechen, der für den Transport von Tieren zuständig ist.
Was wir da gehört haben: HALLO – darüber macht sich wohl keiner Gedanken!!!
Die Tiere sind zwar unter dem Cockpit untergebracht – klimatisiert - aber da ist es KALT (16 Grad Celsius) und DUNKEL!!!
Die Tiere hören alle Steuergeräusche und wissen überhaupt nicht, wo sie sind!!!
Als dann die Box mit „Osso“ endlich ankam – SCHRECKLICH!!!
Er stand in die Ecke gedrängt!!!
Hatte alle Matten – selbst gummierte Badematte!!! - zusammengekratzt!!!
Als wir die Box dann aufmachten: Ein ganz strenger Geruch.
Erst dachten wir, er hätte ein Häufchen gemacht. Kann ja passieren. Aber dem war nicht so. Es war nur „Urin“. Aber der roch nach „ ANGST“ – „PANIK“ – „STRESS“ PUR!!!
Mir standen die Tränen in den Augen – was hab ich nur gemacht.
Davon hat mir vorher keiner von den Leuten was gesagt, die selbst schon mit Hund in Urlaub geflogen waren.
Aber im nachhinein hat man mir die ganze Wahrheit erzählt!!!

Mein Fazit:
Urlaub ist jedem von Herzen gegönnt.
Aber wenn ein Vierbeiner mit fliegen soll, der Frachtraum transportiert werden muß, sollte man alle Möglichkeiten ausschöpfen, die sich alternativ anbieten.
Ich würde „Osso“ allerdings auch nicht in eine „Hundepension“ geben.
Dann bleib ich lieber zu Hause.



Noch eine kleine Anmerkung von mir.
Auch an Nord- und Ostsee kann man prima Urlaub machen. Oder zum Wandern in die Berge fahren.
Und wenn’s wirklich der sonnige Süden sein muß, dann gibt’s bestimmt irgendwo einen Platz bei „netten Leuten“, die bereit sind, sich verantwortungsbewußt um den Vierbeiner zu kümmern. (Oftmals bietet auch der Züchter oder der Vermittler eine Urlaubsbetreuung an – die natürlich frühzeitig abgesprochen sein muß.)
Wenn man mit Hund Urlaub im sonnigen Süden machen möchte, kann man auch immer noch den Weg als Ziel sehen und mit dem Auto fahren.
Mein Hund würde NIEMALS in den Flieger müssen.

Die Hunde, die ich vermittle, müssen einmal diese Tortur auf sich nehmen. Ein einziges Mal, um quasi gerettet zu sein und ein neues Leben zu beginnen. Das kann ich den Tieren nicht ersparen.
Aber danach – NIE WIEDER!!!