Kitty - November 2006, ein kurzes Update



Während Kitty friedlich schlummert, hat "Frauchen" uns ein kurzes Update geschickt.


Wir waren heute das vierte Mal beim Agility und es macht es wirklich Spaß.
Nur stellt sich Hund wesentlich geschickter an als ich: Belgischer Wechsel, französicher Wechsel, line Hand, Innenhand, hopp, durch, Reifen, Wand, Slalom... Zu viel Koordination für mich.
Herrchen kreigt das besser hin als ich. Dabei bin ich doch der Sportstudent, grrr.
Naja, dann erobern Kitty und ich eben die Dogdancing Welt.
Aber später, eins nach dem andern.
Hihi, heute hat Kitty den Tunnel gemeistert. Rasant und in einem Affenzahn, wie sich das gehört.
Nur ist sie nicht durch, sondern oben drüber gerast. Wir waren mal wieder der Hit des Platzes.
Aber sie kann auch durchrennen, nur hat sie, glaub ich, gemerkt, wenn sie ihn verweigert, stellt sich die komische fremde Frau mit den komischen fremden, aber wahnsinnig leckeren Trofustückchen auf die andere Seite des Tunnels.
Clever, clever, sag ich da nur.
Ist eben mein Hund.
Wenn's ums Futtern geht, werden wir erfinderisch.

Oh, es gibt doch was Negatives zu berichten.
Unser Hund hat den Spaß am Jagen entdeckt. Nu ist ein Hund ein Hund und generell hab ich da auch nichts gegen, aber ich habe immer Schreckensvisionen von Jäger's Flinte oder Auto's Stoßstange.
Werden uns mal nächste Woche zwecks Abrufbereitschaft auf der Pirsch mit unserer Trainerin beraten.
Nur eine Frage vorab: Verstärken Bällchenspiele (Jaaa, sie tut's. Sie spielt mit uns!) und so den Jagdtrieb oder helfen sie vielmehr durch Ausleben desselbigen?
Generell denke ich, werden wir das schon hinkriegen.
Haben ja einen schlauen Hund.
Wir müssen halt toller als das Reh werden.
Oje, ich seh mich schon mit Plüschfell durchs Feld krabbeln.
Na, wenn das dann nicht zur allgemeinen Aufmunterung beiträgt, weiß ich auch nicht.

Ja, wir werden Fotos davon machen.
Versprochen.
Für die Agility-Foto-Story wurde mein Vater dienstverpflichtet.
Der stand heute auch in der Kälte und hat zugeschaut wie sein "Hundchen" über Hürden springt.
Die beiden sind der absolute Hit. Ich hab das Gefühl, er wartet jeden Donnerstag Morgen hinter der Tür, um ja seinen kleinen Liebling nicht zu verpassen und damit bin nicht mehr ich gemeint.
Meine Mutter bekocht Hund und wenn von den Kartoffeln was übrig bleibt, darf ich auch was essen ;-)
Jetzt wurde Mutter allerdings verdonnert, die Würste in der Truhe zu lassen und Fisch und Huhn rauszurücken.
Kitty mag Mutters Küche verständlicherweise gern, aber das zeigt sich leider auch ein wenig auf den Hüften.
Gott sei Dank, die Gerechtigkeit siegt, der Hund kann auch nicht endlos futtern ohne Folgen.
Jetzt hab' ich einen Diätpartner, sehr schön, juhu!
Meine 40 min Joggen schafft sie aber immer noch locker, also so schlimm ist es nicht.
8,5 kg hat sie jetzt und das ist auch ganz ok. Bisschen Reserve schadet nicht. Nur mehr werden sollte es halt nicht.

Wenn ich mal so das letzte Jahr Revue passieren lasse, hat sich schon so einiges geändert.
Natürlich kam alles anders als geplant.
Gassigang mit Nachbar hat sich erledigt, weil Kitty ihn nicht mag.
Tagesmutter hat auch nicht funktioniert.
Dafür hat sich ein "Ihr seid doch bekloppt!" und ein ebenso heftiges "Ihr müsst es ja wissen!" in "Wo ist denn der Hund?" und "Was wünscht sich Kitty denn zu Weihnachten?" verwandelt.
Der Fernsehkonsum hat sich drastisch vermindert, die Wetterfestigkeit sich in gleichem Maße erhöht.
Es erschlossen sich ungeahnte Wege in der Nachbarschaft, in der ich ja nur 20 Jahre gelebt habe.
Überhaupt kenne ich jetzt meine Nachbarn (Und noch viele andere Frauchenvons und Herrchenvons!)
Einige sogar mit Namen.
Gemeinsames Leid schweißt zusammen ("Also meiner gestern, ne...").
Man warnt sich vor dem Ordnungsamt und lügt im Zweifelsfall auch mal ganz dreist ("Nee, der gehört dem echt nicht. Wüsst ich doch, bin doch auch immer hier unterwegs, nich".) und bringt zum Hundegeburtstag das heißgeliebte und genauso heiß verbotene Frolic mit.
Man treibt sich Sonntags (!!!) morgens auf Hundeplätzen statt im Bett rum, fetzt sich mit uneinsichtigen dreisterweise ohne Hund spazierengehenden Rentnern.
Man geht grundsätzlich nicht mehr ohne Hundegrundausstattung aus dem Haus (Clicker, Leckerchenbeutel gut gefüllt, AA-Beutel, Wasserflasche nebst Tasse, Handtuch, weil schlammpfützige Pfoten und U-Bahnen nicht zusammenpassen, sagt der Fahrer, ...).
Mutter bemerkt immer schadenfroh, jetzt wüssten wir wenigstens mal, was sie alles mitgemacht hat mit uns Kindern.
Und, und, und.
Aber ein Leben ohne Hund? Ne, geht gar nicht mehr.
Trotz Stress ("Du, ich muss, mein Hund kann doch noch nicht so lange alleine bleiben.").
Trotz Hetze, trotz Nervenkrisen ("Was macht sie da, ist das normal? Geh ma ins Netz und kuck schnell nach?").
Trotz allem.

So, jetzt reicht's aber mit den Treueschwüren. Sind aber ehrlich gemeint.
Wir dürften uns bei unseren Eltern aber auch nie wieder blicken lassen, wenn wir die Kitty abgeben würden :-)

Fotos gibt's heute nicht, aber Hund lebt und ist gesund und munter.
VOX kann seine Suche beenden.
Kitty ist der Top Dog, keine Frage!

LG Ela und Kitty, die gerade einen Markknochen verschlingt

(Dies noch schnell zum Abschluss: Als Vegetarier einen Markknochen zu kaufen, ohne zu wissen, wie man ihn nennt, sich beschreibenderweise und gestikulierend zu verständigen und dabei eine laaange Schlange hinter sich zu haben, ist ein Erlebnis.
Besonders, wenn dieser Knochen für 14 Cent dann erst noch gesägt werden muss.
Gott sei Dank hab ich selbst mal im Einzelhandel gearbeitet und dabei gelernt, schimpfende Kunden zu ignorieren.
Was tut man nicht alles für seinen Hund!:-)))))))