Tschaki - vom Tellerwäscher zum Millionär



...ja,dieses Sprichwort trifft auf mich wirklich zu. Aber lieber fange ich von Vorne an.
Von Vorne war in meinem Fall so:
Ich saß im Zwinger,ich schätze die meisten von Euch kennen diesen Anblick, schließlich haben wir eigentlich alle so angefangen. Die Einen kommen damit besser klar,die Anderen schlechter. Ich gehörte wohl eher zu Letzterem. Es war eng,es war langweilig, es war kalt und das Schlimmste,es gab GITTER!!! Ich hasse Gitter. Ich bin noch heute mit Gittern auf Kriegsfuß. Egal, ob in Form eines Gartenzauns oder vor der Haustür. Das Gleiche gilt im Übrigen auch bei Fahrstühlen (die habe ich natürlich erst hier kennen gelernt).Wie auch immer,ich saß in meinem Zwinger und versuchte täglich aufs Neue die Gitterstäbe zu durchdringen. Wie man sieht, hat meine kleine Nase darunter sehr gelitten. Meine halbes rechtes Ohr musste ich während meiner Zeit im Tierheim auch einbüßen,aber Frauchen sagt, das steht mir gut ;-)


Ungefähr ein halbes Jahr habe ich im Tierheim in Komarno gesessen und gehofft, dass dieses triste Leben noch einmal endet und ich ein richtiges „Hunde leben“ führen kann.


Ich wusste zwar nicht genau was ich mir darunter vorstellen sollte ,aber ich war mir ganz sicher, dass es zu dem wie es im Moment ist, noch eine Steigerung geben musste.
Heute weiß ich, es gab eine Steigerung!!!
Doch als Agnes am 19 Juli 2006 morgens in meinen Zwinger kam und mir sagte, dass ich heute auf große Reise gehen würde, war ich nicht davon überzeugt, dass diese Reise das versprach, was ich mir so sehr wünschte. Das Ganze stand meiner Meinung nach unter einem schlechten Stern. Zusammen mit meinem Kumpel Freddy (Grüße an dieser Stelle), der auch sehr wenig überzeugt schien und ein paar anderen Hundefreunden, wurden wir in so genannte Transportboxen verfrachtet. Ich sage euch, die waren noch enger und ungemütlicher als dieser scheußliche Zwinger. Und sie hatten wieder Gitter und die hasste ich doch so.
Erstmal fuhren wir mit dem Auto nach Wien. Das fand ich eigentlich ganz nett, weils beim Auto fahren immer so schön schaukelt und wenn man nicht in einer engen Kiste sitzt, kann man eigentlich auch ganz prima aus dem Fenster gucken.
Ging in diesem Fall leider nicht!
In Wien angekommen, wurden wir ins Flugzeug verfrachtet. Frauchen hat mir hinterher erklärt was das ist.
Meine Herren war das aufregend. Ich hatte ja überhaupt keine Ahnung was die da mit mir anstellen Aber ich dachte, wenn Agnes das mit mir machen lässt, kanns nicht sooo schlimm sein. Wie lange wir im Flugzeug waren bis wir wieder heraus geholt worden sind, weiß ich nicht mehr. Ich glaube, ich habe gedöst und ich war auch ein bisschen benebelt.
Das erste woran ich mich wieder erinnern kann (nicht zuletzt weil sich meine beiden Frauchen diese Geschichte immer wieder erzählen) ist der Moment in dem die enge Box aufging und ich zum ersten mal mein Frauchen gesehen habe. Ich kannte sie ja noch nicht, aber ich mochte sie irgendwie. Also ließ ich mich von ihr knuddeln und auf den Arm nehmen.

Freddy, die alte Penntüte ist direkt auf dem Arm seines neuen Frauchens eingeschlafen. Alle fanden das so SÜÜÜß, aber das ist nicht meine Art. Ich war wach, ich war fast wieder fit und ich wollte schließlich endlich raus kriegen, ob die ganze Sache jetzt gut war für mich oder nicht.
Ums kurz zu machen, sie war gut. Sie war sogar super!!!Ich hab ein eigenes Körbchen bekommen,eigene Spielsachen, ein „eigenes“ Sofa ;-),Fressnäpfe aus denen NUR ich essen darf und zwei Frauchen, die mich so lieb haben, dass sie mir manchmal schon auf die Nerven gehen. Denken sie,tun sie aber nicht. Das auf dem Foto bin ich mit meinem Freund Löwi und meinem Knoten.


Löwi hat keine Augen und kein Innenleben mehr, ist aber trotzdem ein treuer Freund geworden ;-)


Tschaki hat seine Geschichte erzählt,damit vielleicht einige von euch potenziellen „neuen Frauchen und Herrchen“ eine kleine Hemmschwelle genommen wird. Wir (Tschakis neue Frauchen) waren uns am Anfang sehr unsicher, ob das alles klappen wird mit einem fremden Hund, den man vorher nie gesehen hat. Der viele Narben sowohl äußerlich als auch sicherlich in seiner Seele hat. Der so vieles lernen muss, was andere Hunde schon viel früher gelernt haben. Man macht sich Gedanken, ob man diesen Hund lieben und akzeptieren wird und ob der Hund einen lieben und akzeptieren wird. Wird er Angst haben, kann er auch irgendwann alleine bleiben, nimmt er unsere Gepflogenheiten an, wird er uns seine Geschichte erzählen.


Tschaki und wir haben diese Aufgaben hervorragend zusammen gemeistert und wir beiden Frauen sind heute froh einen „Mann“ wie Tschaki in unserem Haus zu haben. Wir würden jederzeit wieder einen Hund aus dem Tierheim holen und haben diese Entscheidung bis heute nie bereut. Tschaki gibt sich jeden Tag aufs Neue Mühe uns zu gefallen und wir verlieben uns täglich neu in ihn...!Wir danken Ihnen Frau Ackermann dafür, dass sie uns zusammengeführt haben und bewundern sie für Ihre Kraft und Ihre Stärke, die Sie immer wieder für dieses Projekt aufbringen.