Mora - der "schwarze Deibel"



Hallo, ich heiße Mora und komme aus der Tötungsstation in Gran Canaria.
Am 24. 11. 2007 bin ich von Flugpaten mit nach Deutschland genommen worden, weil mich da neue Dosenöffner „adoptiert“ haben.
Sie haben mich direkt vom Flughafen in Düsseldorf abgeholt.
War das ein aufregender Tag für mich und da ich doch etwas ängstlich bin, war ich froh, als ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte und aus dieser abscheulichen „Dose“ heraus konnte.
Mein neues Frauchen hat sofort eine kleine Runde mit mir gedreht, weil ich mal ...na, Ihr wißt schon was ich meine!
Und nachdem alle Formalitäten erledigt waren sind wir drei, meine beiden Dosenöffner und ich durch den ganzen Flughafen gegangen, weil wir unser Auto in der Freiluft stehen hatten und erst einmal dorthin mußten.
Na ja, eigentlich war mein Bedarf an Abenteuern für diesen Tag gedeckt und ich war so müde!
Aber dann durfte ich bei Frauchen auf dem Schoß Platz nehmen.
In meinem neuen Zuhause angekommen wartete mein gemütliches Körbchen auf mich und da ich es sofort mit Beschlag belegt habe, viel meinem Frauchen ein Stein vom Herzen, kann ich Euch nur sagen.
Sie hatte nämlich Sorge, daß es vielleicht zu klein sein könnte.
Heute amüsiert sie sich, weil ich darin, so meint sie, fast verschwinde.
Also wirklich, so klein bin ich nun auch wieder nicht!
Da ich ihrer Meinung nach, immer so schöne Pfotenknoten mache und die bei der braunen Unterlage überhaupt nicht zur Geltung kamen, hat sie mir ein helles Handtuch als Unterlage mit reingelegt.
Jetzt träumt sie von einem schönen Pfotenknotenfoto!


Mein Logenplatz am Fenster in Frauchens Musikzimmer.
Meine Pfotenknoten kann man leider nur erahnen, trotz heller Unterlage.

Die ersten Tage waren für mich nicht leicht, weil so viele neue Eindrücke auf mich einstürmten.
Das neue Zuhause, die neue Umgebung, so viele neue Hunde, von denen ich nicht alle mochte und bis heute mag. (Aber bei Menschen ist das ja auch nicht anders, oder?)
Viele nette Menschen, die wir auf unseren Spaziergängen treffen und die, ich möchte ja nicht eingebildet sein, mich alle entzückend, lieb nett usw. finden.
Einige waren ganz hingerissen von mir und wollten mich haben.
Na so was, ich bin froh, daß ich ein neues Zuhause habe, was will ich mit mehreren?
Zu Frauchen kann ich immer kommen, wenn ich meine Schmuse- und Streicheleinheiten möchte.
Manchmal knutscht sie mich ab – aber ich will ja nichts sagen und steige dann demonstrativ auf mein Kissen auf dem Sofa oder gehe zu Herrchen und schmiege mich da an.
Frauchen war beim ersten Mal ganz verblüfft, daß ich mir dazu Herrchen ausgesucht habe.
Sie findet das sehr gut, weil sie ja nicht immer da ist, wenn mir mal nach Kuscheln zumute ist.


Ist das nicht eine bequeme Schlafstellung?
Frauchen sagt: wie eine Ente, Popo in die Höh’ und bequemer geht’s wohl nicht?!
Was verstehen Menschen schon von Bequemlichkeit!?


Auf Frauchens Schoß ist mein Lieblingsplatz und darf sogar bei der Arbeit stören.


Jedenfalls habe ich das Sofa schon lange für mich erobert.
Seit neuestem mag ich aber auch Herrchens Lieblingssessel.
Wenn ich auf ihm sitze wandert er zu Frauchen auf die Couch aus oder er ist schneller als ich (kommt aber nicht oft vor).

Gassi gehen ist für mich ein heißes Thema.
Auf dem Foto sehe ich erwartungsvoll zu meinem weiblichen Dosenöffner, ob sie auch mitkommt – aber nein, sie muß ja fotografieren und zeigen, wie ich mich anstelle, wenn ER mit mir geht.

Ich bin da nicht so begeistert, aber Frauchen meint, daß das so sein muß.
Und: „Herrchen macht das nicht anders als ich.“ – also dackle ich dann ergeben hinter ihm her, wie auf dem folgenden Foto deutlich zu erkennen ist.
Und dann immer diese Kommentare von den Zweibeinern!

„Gehst Du mit?“ „Nein, geh Du mit deinem Herrchen.“


„Geht doch. Man muß sich nur gegen den Hund durchsetzen!“


Leider bin ich kein gutes Fotoobjekt, meint Frauchen.
Sie sagt ich bin ein schwarzer Deibel, was immer das heißen mag!
Aber das wußte sie von Anfang an, also darf sie sich jetzt nicht beschweren, bitte schön.
Auf jeden Fall bin ich ihr Mäuschen, Mausibär, Schnutzelputz und noch vieles andere mehr.
Nur wenn sie streng Mora zu mir sagt, dann bin ich ganz Ohr.
Auch wenn ich mit meinen Dosenöffnern noch „Schwierigkeiten“ habe, weil ich ja noch nicht alles verstehe, schließlich spreche ich Spanisch und nicht Deutsch, so wird sich das im Laufe der Zeit sicher geben.
Sie wissen, daß ich nicht viel Gutes mit Zweibeinern erlebt habe und daß ich meine Scheu und meine Angst nicht einfach abschütteln kann.
Ich sehe optimistisch in die Zukunft und wünsche noch vielen meiner Artgenossen auf den Kanarischen Inseln einen neuen Anfang und nicht das Ende in einer Tötungs-Station!
Viele liebe Grüße und einen guten Rutsch ins Neue Jahr
Mora