ein gutes Jahr 2009 wünschen CARLOS und seine Leute.
Bin jetzt bald 1 Jahr in meinem neuen Zuhause und habe allerhand erlebt.
Ich bin ein fröhliches gesundes Teufelchen, wie man mir nachsagt
Ich habe keine Angst mehr, wenn es an der Haustür klingelt oder sich jemand im Hof bewegt, sondern melde ordnungsgemäß jeden Vorgang meinen Menschen. Dies tue ich mit aller Kraft meiner Stimme, so dass jeder der reinwill erst mal gewarnt ist vor der „Bestie“ im Flur. Hinter der Haustür – die ist leider verglast – erscheint dann jedoch eine Hundeminiausführung (seit neuestem höre ich öfter das Wort Winzling – klingt aber mehr liebevoll) die dann in vollem Gegensatz zur Stimme auftaucht.
Im Mai durfte ich mit nach Italien in Urlaub fahren! Die lange Fahrt hat mir nix ausgemacht – war nur langweilig – ich hatte jedoch die ganze Rückbank für mich! Eigentlich fahre ich gerne Auto, wenn nur meine Dosenöffner dabei sind. In Italien wohnte ich in einem Ferienhaus, gleich neben der Besitzerin desselben. Und bei der wohnte Lilly eine Terrierhundezicke. Die hat mir nicht erlaubt, dass ich mich auf ihrem Grundstück auch mal frei bewege!Immer hat sie mich angeknurrt. Aber nur innerhalb ihres Geländes. Morgens ist sie mit mir Gassi gegangen, als ob nichts passiert wäre – sie voraus, ich mit Herrchen hinterher. Aber zurück hinter dem Tor hat sie sich wieder aufgeführt, als ob ihr das alles alleine gehöre. Frauchen hat sie dann immer mit Leckerlis abgelenkt, damit ich wieder unbeschadet ins Haus kam.
Nach dem Urlaub nahm ich dann meine Studien bezüglich Benimm und Gehorsam auf. Ich erhalte sogar Einzelstunden! SITZ, PLATZ, BLEIB – Ausdrücke die ich sehr oft höre und hörte! Und weil ich immer eine kleine Belohnung erhalte, höre ich auch darauf (meistens oder auch immer öfter).
Das leidige Problem mit der Leine macht mir jedoch sehr zu schaffen. Als junger, vorwärtsstrebender und vorwärtsdrängender wissbegieriger halbstarker Rabauke (sagen die manchmal über mich) schmeiß’ ich mich immer mal wieder gerne in die Leine, um etwas schneller zur nächsten öffentlichen Schnüffelstelle zu gelangen. Und jetzt sind die dran mir das auszureden – na ja, ich geb’ dann auch mal nach und laufe langsamer, damit ist dann alles wieder beruhigt. Meine Hundetrainerin ist total von mir Wildling begeistert. Sie sagte, dass ich ein intelligentes, gelehriges Kerlchen sei. Auch findet sie gut, dass es auch Hundebesitzer gibt, die mit kleinen Hunden zur Schule kommen, sonst seien es immer nur Große. Meine Lehrerin hat selbst Hunde, von denen sie schon mal die kleinen Maggy, oder den Bandit oder den großen Johnny mitbringt. Die lockern das Ganze dann so richtig auf und ich darf dann ohne Leine mit denen über die Wiesen toben. Meine Endgeschwindigkeit ist enorm und meine Vorgesetzten sind jedes Mal total aus dem Häuschen (und entsetzt: Hoffentlich kommt er wieder!) über den schwarzen Strich, der durch die Landschaft jagt.
Am Anfang gingen manchmal die Pferde (äh Hunde) vor lauter Begeisterung mit mir durch und ich habe dann nichts mehr gehört und mich auch nicht mehr umgesehen, wenn man mich zurückrufen wollte und meine Leute wurden dann sehr unruhig, aber jetzt klappt’s und ich habe mich entschieden auf „Carlos schau“ oder „Carlos hier“ zu reagieren, die Leckerlies locken! Auch Absitzen und erst auf Zuruf kommen mache ich gerne. Suchspiele kann ich jedem nur empfehlen! Es ist ein tolles Erlebnis auf Baumstämme zu klettern oder im Unterholz rumzuschnüfflen und das Leckerlie zu finden. Das kann ich sogar, wenn das Stückchen auf Laub und somit gut getarnt abgelegt ist. Carlos’ Nase ist die beste!! -Sagen die.
Ich finde das Zeug jetzt immer schneller.
Nur wenn andere „Kollegen“ kommen, reiße ich voll ab. Das muß noch geübt werden! Aber:Ich fange nicht immer zuerst mit der Schreierei an!
Auf dem Agyliti-Platz war ich auch schon. Durch Rohre oder Slalom laufen ging mal ganz gut. Nur über die Wippe gehen war mir doch noch etwas zu wackelig.
Auch Ballspiele mach’ ich gerne: Werfen und wieder bringen kann ich ohne einmal müde zu werden.
Auch habe ich mir ein Stofftier gesichert. Eine Rolle, sogar etwas länger als ich hat es mir sehr angetan. Ich gebe das nicht mehr her und werde ungehalten, wenn man es mir wegnehmen möchte.
Habe ich Langeweile, dann knibble ich meinen Menschen an der Hand oder erweitere den Umfang des Pullovers in dem mein „Opfer“ gerade steckt. Dann will ich spielen.
Gerne liege ich aber auch zusammen mit meiner Chefin auf der Couch oder auf deren Schoß, wenn sie gerade liest. Ich bin sehr anhänglich, will immer mit und überall dabei sein.
Kleine Nettigkeiten meinerseits sorgen dafür, dass meine Umgebung öfter mal in Bewegung kommt: Schuhe klauen, Papier und Kartons zerfetzen und wie gerade an Weihnachten: Geschenke auspacken (war eine Supergaudi). Der ausgepackte Ochsenziemer war sofort fällig und auch diese komische grüne Zahnputzstange! Wenn ich große Gegenstände verlagere, zeige ich damit jedem, dass ich trotz meiner kleinwüchsigen Erscheinung doch sehr leistungsfähig bin.
Als bei mir besonders beliebter Aufenthaltsort hat sich die Küche herausgestellt. Ich bin da nur sehr schwer rauszukriegen. Allein die Gerüche. Aber ich kann mich strecken wie ich will, ich komme nicht an die auf dem Tisch gelagerten Köstlichkeiten.
Mein erstes Weihnachtsfest ist gut über die Bühne gegangen. Der Baum hat mich nicht sonderlich interessiert (außer die Geschenke für mich - s.o.), hatte nicht mal das Bedürfnis ihn anzupinkeln, was ja sonst eine Spezialität von mir ist. Kein gelber Sack oder Mülltonne ist vor mir sicher.
Na und dann Silvester:Es gab Fondue – für mich auch – extra gebraten! Die Knallerei hielt sich dieses Jahr in Grenzen zur Freude meiner Menschen. Bin zwar etwas irritiert durch die Wohnung gelaufen, aber als ich auf dem Arm war, habe ich mich beruhigt. Hätte schlimmer kommen können.
So, nun wollen wir mal sehen, was 2009 so alles bringt (vielleicht neue Kauknochen oder besondere Leckerliesorten?).
Jeder, der uns kennt meint, dass ich bessere Dosenöffner nicht hätte finden können. Ich werde verwöhnt (aber nicht übertreiben), man hat mich gern, habe einen großen Garten zum Spielen und Toben, darf raus und rein wann ich will. Bin eben ein lustiges, liebes, quirliges Kerlchen!
