Tierische Mission


Eine Geschichte von KG'lern erzählt

während Steffi im Juni 2008 auf tierischer Mission in Gran Canaria war

Es war einmal ein Land, wo alle Tiere friedlich miteinander lebten. Sie jagten sie auch nicht gegenseitig, denn sie konnten einfach im Supermarkt Dosenfutter kaufen. Die Tiere waren sehr nett und höflich zueinander und liebten es gemeinsam Abenteuer zu erleben. Nur eins hat ihnen Sorgen bereitet – da gab es einen, der nicht friedlich war. Der nach und nach ihr Land zerstörte und damit ihnen ihr Zuhause wegnahm.
Da beschlossen die Tiere dagegen etwas zu unternehmen und ihm Manieren beizubringen...

Als erstes postierten sie Wachen um das Haus des Fieslings. Sie hatten die Aufgabe, ihn zu beobachten und verfolgen um herauszufinden, was er alles anstellt. Es gab spezielle Agenten auf dem Lande, die flink waren,


in der Luft, die Top Tarnungsfähigkeiten hatten,


und im Wasser, die schnell untertauchen konnten.


Es zeigte sich, dass der Bösewicht, auch bekannt als der fiese Fridolin, mittags immer eine Siesta hielt. Deshalb verabredeten sich die Tiere mittags auf einer Lichtung, um einen Plan zu schmieden.


Die Tiere waren ganz aufgeregt und schwatzten laut durcheinander. Jeder wusste es besser als der andere. Die Ziegen meckerten an allem herum, die Rehe versteckten sich hinter den Wildschweinen, die Eichhörnchen machten sich über alles lustig und hopsten wild herum.
Bis es einem alten Wolf zuviel wurde: „Schluss jetzt mit dem Geschnatter!!! Ich habe einen Plan: wir müssen uns in der Nacht in sein Haus schleichen und ihn so erschrecken, dass er freiwillig davon läuft. Da gibt es nur ein Problem: die Haustüre schließt der fiese Fridolin immer ab. Nur das Dachfenster steht einen kleinen Spalt offen. Wie wäre es, wenn wir die Eichhörnchen vorschicken damit sie uns die Türe öffnen. Sie sind die einzigen hier, die wirklich gut klettern können!“
Die Eichhörnchen fanden die Idee einzubrechen natürlich sehr witzig und ihnen war es auch egal ob nachher was Gutes oder Schlechtes passieren würde… Eichhörnchen halt… Hauptsache sie erleben ein Abenteuer! „Das machen wir! Keine Frage!“ riefen die hopfenden und kichernden Eichhörnchen begeistert.

Da gab es aber eine Hündin, die war nicht nur sehr lieblich anzuschauen, sie war genauso lieb und sie sah in allen, egal ob sie schön oder hässlich, lieb oder böse waren nur das Gute. Sie war einfach reinen Gemüts und absolut dagegen, dass man Fridolin einfach davon jagte. Auch in ihm steckte sicher eigentlich ein gutes Gemüt, das bis jetzt aber noch nicht raus konnte!
Die Hündin sagte: „Vergesst nicht, dass wir Fridolin gutes Benehmen beibringen wollten. Wenn wir ihn verjagen, sind wir nicht besser als er. Wer weiß, was er alles in seinem Leben schon durchgemacht hat und jetzt verschließt er sich. Wir dürfen ihn nicht erschrecken, sonder sollten sein Gewissen wecken und versuchen ihm alles zu erklären. Er muss doch wissen was es heißt ausgegrenzt zu sein!“ Die anderen Tiere stimmten der lieben Hündin zu. Sie überlegten: „Vielleicht war ja Fridolin nur sehr einsam und verbittert? Vielleicht sollten die Eichhörnchen durch das Dachfenster hinein, die andere Tiere hereinlassen, und Fridolin mit irgendwas eine Freude bereiten?“

Dann hatte der schlaue Fuchs


eine tolle Idee: nachdem die Tür geöffnet wird, werden die Anderen eine Riesentorte hinstellen und sich verstecken. Jemand wird herumpoltern, damit Fridolin aufwacht, und dann überraschen sie ihn.
Noch am selben Abend, nachdem Fridolin ins Bett gegangen war, kletterten die Eichhörnchen zum Fenster hinauf und zwängten sich hinein.


Zuerst kichernd wie immer, hüpften sie in Fridolins aus. Aber als sie so im Dunkeln die Haustüre suchen mussten, waren sie dann plötzlich doch sehr still. Sie hörten nur ein lautes Schnarchen irgendwo. Das neugierigste Eichhörnchen könnte es sich nicht verkneifen, einen Blick auf den laut schnarchenden Fridolin zu werfen. Und siehe da: Fridolin schlief mit einer Puppe im Arm und einem Lächeln auf den Lippen.


Könnte jemand, der mit einer Puppe im Arm schlief, tatsächlich so böse sein? „Schnell, das müsst ihr sehen“, rief es seinen Freunden zu. Alle Eichhörnchen kamen und stellten sich um Fridolins Bett. Sie betrachteten ihn uns seine Puppe ganz still. Nein, so einer kann doch nicht böse sein!
Jetzt aber husch, husch, sie durften doch nicht trödeln… die Anderen warteten draußen schon ganz ungeduldig mit der Riesentorte! Sie verließen das Zimmer, bevor Fridolin erwachen würde! An der Haustüre angekommen, ließen sie ganz leise die anderen Tiere ins Haus. Psst… bloß keinen Krach machen!
Die Torte war wirklich ein Kunstwerk und wurde sorgfältig von den Hirschen hineingetragen.


Alle anderen suchten sich schon einen Versteck.
Die Wildschweine waren bereit, um laut schnaubend und polternd den ahnungslosen Fridolin aus dem Schlaf zu reißen. Sie scharten und wollten schon losstürmen! Die Liebe hielt sie aber noch zurück und machte sie darauf aufmerksam, dass dies hier eine wichtige Mission sei. Sie müssen unbedingt auf den richtigen Zeitpunkt warten!!
Doch plötzlich stolperte der eine Hirsch und die Anderen konnten auch ihr Gleichgewicht nicht mehr halten. Oh je!!
Die Torte flog im hohen Bogen direkt in Fridolins Gesicht!
Alle hielten den Atem an, keiner gab mehr einen Pieps von sich. Bis auf Fridolin. Er sprang mit einem Satz aus dem Bett und schrie: "Was ist hier los, was macht ihr alle in meinem Schlafzimmer und warum habe ich eine Torte im Gesicht?"

Erst schwiegen die Tiere - so war das ja nun absolut nicht gedacht gewesen. Wie sollte man nun das Ganze dem Fridolin erklären? Doch dann nahm das kleinste der Eichhörnchen allen Mut zusammen und fiepste: „Wir wollten Dir eine Freude machen und vor lauter Aufregung und Geschäftigkeit flog die Torte direkt in Dein Gesicht. Das tut uns sehr leid.“ Alle machten ein betroffenes Gesicht. Sogar die Eichhörnchen hopsten nicht und warteten gespannt auf Fridolins Antwort. Er hielt kurz inne und sah sehr erbost aus, doch dann konnte man durch die Schlagsahnereste sehen, dass er gleichzeitig lächelte und weinte. Die Tiere waren verdutzt: wie sollten sie das jetzt verstehen?
Da erklärte Fridolin: „Ihr seid alle so lieb! Obwohl ich böse zu euch war, seid ihr zu mir gekommen und wolltet mich mit einer leckeren Torte überraschen! Ich bin zutiefst gerührt.“

Die Tiere atmeten laut aus; sie hatten Angst gehabt, dass der fiese Fridolin ihnen etwas antun wollte. Dann wurden sie ein bisschen unruhig, sie schupsten an der Lieben rum, wisperten und flüsterten ihr ins Ohr, und machten der Lieben Platz, dass sie nach vorne kommen konnte, direkt zu Fridolin.
Sie räusperte sich, schaute ihm in die Augen und sagte: „Wir wollen nicht, dass du unser Land kaputt machst. Wir haben sonst nirgendwo, wo wir leben können, und wenn du nicht aufhörst, werden wir alle nach und nach sterben!“
Fridolin sah sehr betroffen aus und die Tränen liefen erneut seine Wangen hinunter. Er sagte mit leiser Stimme: „Es tut mir Leid, dass ich Schaden angerichtet habe. Ich habe nur an mich gedacht, und dass ich mit meinen Taten jemanden verletze, war mir egal. Ich schäme mich so.“ Er versprach den Tieren, er würde ihnen helfen, den Wald wieder zu ihrem Zuhause zu machen und alle freuten sich und jubelten.
Und als sie dann in fröhlicher Runde zusammen saßen und die Reste der Torte aßen, fing Fridolin an, laut zu lachen. Seit jenem Tag nannte man ihn nur „der fröhliche Fridolin“ und alle Tiere waren seine guten Freunde.