Jamila feat. Amica



Boah, war das ein Wochenende! Das haut die stärkste Muhkuh um, kann ich euch verraten!


Ich muss allerdings ein wenig weiter ausholen mit meiner Geschichte…..

Schon vor ein paar Wochen hörte ich Mama zum Papa sagen, dass Amica, die Schokolady uns besuchen möchte. Dem Gespräch konnte ich entnehmen, dass es sich dabei um ein Podi-Mädchen handeln soll. Aus Schokolade? Natürlich weiß ich, dass es Hundeschokolade gibt. Aber Schokoladenhunde???

Im Laufe der letzten April-Woche war immer öfter die Rede von eben diesem Schokoladenhund, der nun ganz bald bei uns auftauchen sollte.

Am 1. Mai war es soweit. Während der Morgenrunde war noch alles wie gewohnt. Aber dann….

„Jamila, aufstehen. Der Besuch ist gleich da.“ So wurde ich aus meiner wohlverdienten Siesta gerissen. Anziehen und raus auf die Straße. Ein wenig gespannt war ich schon, muss ich zugeben. Ein Hund aus Schokolade – klingt erst einmal lecker ;-)))

Dann kam sie – AMICA.


Also wenn ihr mich fragt, ich würde sie jetzt eher als wilde Hummel beschreiben anstatt als Schoko-Lady. Aber gut, Meinungen sind bekanntlich verschieden. Noch wusste ich ja auch nicht, wie sie so ist, die junge Dame.

Als wohlerzogener Hund begrüßte ich sie gebührend – natürlich nicht, ohne ihr ein paar Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben. War ja wichtig, dass sie wusste, was sie erwartet.


Erst einmal waren wir „für kleine Podi-Damen“ um den Block. - um uns außerhalb meines Gartens ein wenig kennen zu lernen, meinte Mama - bevor unsere Mamas und Papas sich bei Kaffee und Kuchen beschnupperten und das Programm für die nächsten Tage besprachen.



Abends gab es eine weitere, ausgedehnte Runde. Ich muss gestehen, dass mich diese wilde Hummel mit ihrem „Rumgewusel“ zu Anfang ein wenig irritierte. Immer wieder hatte ich mit ihrer Schleppleine zu kämpfen. Irgendwann beschloss ich aber, mich davon nicht aus meiner Ruhe bringen zu lassen. Ich ließ Amica wuseln und habe einfach mein Ding gemacht – so wie immer.



Anschließend wurde gegrillt. Natürlich kann man da nicht - wie gewohnt - früh seinen Schönheitsschlaf halten. Da würde man ja nichts abbekommen. Als sich die Zweibeiner aber aufs Sofa ins Wohnzimmer begaben, war für mich Bettzeit. Amica allerdings ließ sich noch allerlei „Gute-Nacht-Geschichten“ erzählen.


Am Samstag war Hundeplatz – wie immer - eigentlich…. nur dieses Mal mit Amica. Mama hatte extra gefragt, ob sie unseren Besuch mitbringen darf. War kein Problem. Was die sich gefreut hat!! Amica meine ich. All die anderen Hunde und überhaupt – sie konnte gar nicht abwarten, dass es endlich losgeht.


Soviel Motivation…das war kaum mit anzusehen. Also, wenn ihr mich fragt – ich finde das Programm dort ja eher langweilig. Das Spielen im Anschluss ist immer ganz okay. Nur darum mache ich ja überhaupt ein bisschen mit!

Amica war so richtig begeistert und mit Spaß bei der Sache. Richtig streberhaft, kann ich euch sagen.



Die Spielstunde im Anschluss gefiel ihr besonders. Vor allem mit den Hundekindern hat sie getobt ohne Ende. Wobei ich das nicht so ganz gerecht fand. Amica war doch viel schneller als die „Kleinen“. Die kamen überhaupt nicht hinterher. Davon gibt es allerdings kein Bild, denn wie schon gesagt – sie war einfach zu schnell.



Es gab so Vieles, das wir Amica und ihrer Familie während der 3 Tage zeigen wollten und auch konnten.

So waren wir z. B. im nahen Naturschutzgebiet. Ich liebe Wasser – zumindest bis auf Bauchhöhe. Dort gibt es ganz viel davon – Bäche, Gräben und Seen. Überall musste ich rein und schauen, ob sich ein Frosch oder eine Wasserratte finden lässt.
Für Amica war das nichts! Die wollte nicht mal die kleine Kralle eintauchen. Blieb lieber an Land und buddelte nach…..ja, was eigentlich? Wasser vielleicht???



Gern mache ich mir dabei auch mal die Pfoten schmutzig. Da hat Amica nicht schlecht gestaunt. Wenn die wüsste, wie schön so ein Schlammfußbad ist!


Auf der Heide waren wir auch. Gehört ja irgendwie zum Pflichtprogramm in der Lüneburger Heide. Ich suche dort immer gern nach Mäusen. Auch Amica hat gebuddelt. Und einen Stock gefunden. Welch eine Kunst mitten im Wald – tztztz. Keine Ahnung, wie man sich darüber so freuen kann?!



Was uns beiden gut gefiel war, durch die frischen Getreidefelder zu pflügen auf der Suche nach Mausgeruch. Da waren wir uns ziemlich einig. Allerdings war ich dort weitaus weniger getarnt als die kleine Amica, von der man manchmal nur noch die Schwanzspitze erkennen konnte, wenn sie erst einmal so richtig mitten drin war.


Den 2. Abend musste ich dann dringend wieder früher ins Bett. Auch Amica war geschafft und hat es sich auf dem Sofa bequem gemacht, während unsere Zweibeiner Karten zockten – so heißt das angeblich, sagt meine Mama. Selbstverständlich wissen Mama und Papa, was sich für gute Gastgeber gehört und haben Amicas Leute gewinnen lassen. Schließlich sollten die sich bei uns wohl fühlen. Aber pssssst, nicht verraten. Die denken ja jetzt, sie spielen besser…

Tja, dann war das schöne Wochenende auch schon rum. Sonntagmorgen wurden noch einmal gemeinsam Brötchen geholt, gefrühstückt, eine letzte ausgiebige Gassi-Runde zusammen gemacht und es hieß „Abschied nehmen“. Während Amica sich auf den langen Weg zurück nach Hause machte, musste ich mich zuhause erst einmal ausruhen. Soviel Gewusel bin ich einfach nicht mehr gewohnt.

Dieses blind date zum gemeinsamen Wochenende hat uns allen ganz viel Spaß gemacht. Meine Mama sagt, dass wir uns auf jeden Fall bald wieder sehen. Dann braucht sie mir aber vorher nichts mehr von Schokoladenhunden zu erzählen, denn jetzt weiß ich ja, wer oder was mich erwartet, wenn von Amica die Rede ist – eine liebenswerte, neugierige, kleine, wilde Hummel, die ausrückt, um die Welt zu erleben. Und ganz ehrlich, mich erinnert sie eher an ein kleines Reh als an Schokolade. Wie gut, dass ich nur Mäuse jage