Also nun möchte ich mich mal selbst persönlich zu Wort melden, den ersten Bericht im letzten September hat ja mein Frauchen geschrieben, wie sie nun mal ist, so ein richtig rührseliges Geschreibsel. Ich werde Euch jetzt erzählen, wie es mir wirklich geht!
Ihr wisst ja, dass Frauchen und Herrchen richtiges Glück gehabt haben, sie sind einfach zu meiner Oberpatentante gefahren ohne Steffi vorher zu informieren, daß sie wegen mir kommen. Und Steffi hat dann was gemacht, was sie noch nie gemacht hatte: Ohne vorheriges telefonisches Kreuzverhör hat sie mich einem ungewissen Schicksal ausgesetzt. (Weil sie mein Frauchen schon so lange kennt, war das Risiko für mich allerdings ziemlich gering.) Sie hat noch ein Schreiben mitgegeben, in dem eine richtige Charakteranalyse von mir stand! Gott sei Dank hat Frauchen die vor lauter Aufregung nicht gelesen. Ob sie mich dann mitgenommen hätte? Aber Ihr wisst schon von dem untrüglichen Bauchgefühl meiner Oberpatentante!!!!
Dass ich im Bett schlafen darf, hatte Frauchen ja schon erzählt. Aber glaubt mir, DAS war ein Kampf, 2 Stunden hat’s gebraucht bis Frauchen eingesehen hat, das das so sein muss. Und seit der ersten Nacht schlaf ich eben bei meinem Frauchen im Bett.
In der ersten Woche war ich nicht so sehr stubenrein, ich versteh das nicht so ganz, was daran schlimm ist, denn es heißt doch, man soll in die Stube rein machen, oder? Dann habe ich aber gemerkt, dass das hier niemand gut fand und so habe ich eben draußen gemacht, aber nur auf Steinen. Habe das jahrelang gemacht und nun sollte ich auf wundervollen grünen Rasen machen, ne aber nicht mit mir! Frauchen war immer mit so einer Tüte ausgerüstet und musste sich bücken, um meine Hinterlassenschaften aufzunehmen. Gymnastik tut ihr aber gut!
Ja, und dann die Männer in diesem Haushalt. Herrchen geht ja noch, wenn Frauchen keine Zeit für mich hat, dann geh ich auch schon mal zu ihm kuscheln und dann sagt er immer, ich sei wie ein 6er im Lotto. Ich glaube, er hat mich ganz schön lieb! Er gibt mir auch öfters was von seinem Brot, aber nur dann, wenn Frauchen das nicht sieht, weil ich doch nicht betteln soll. Und Oscar? Das ist vielleicht ein komischer Kauz, ich kann meinen ganzen Charme einsetzen, ihn beflirten, ihm Küsschen geben, er wendet sich einfach von mir ab. Dabei kann einem schon das ganze Selbstbewusstsein abhanden kommen. Und jetzt kommt ein Teil meiner oben erwähnten Charakteranalyse: Biggi ist dominant! Das ist mir aber bei Oscar bald vergangen, der hat mich dermaßen angepupt, dass ich es denn doch vorzog, kleine Brötchen zu backen und seit dem kommen wir gut mit einander aus. Bei Frauchen habe ich auch meine Dominanz durchschimmern lassen, aber da war ich auf einmal nicht mehr Biggi Sonnenschein, sondern BIRGIT und wenn’s ganz haarig wurde, rief sie mich BRIGITTE, oh weia!! Ich musste HINTER Frauchen die Treppe hoch gehen, ich musste HINTER Frauchen gemeinsam mit Oscar aus der Haustüre treten, ich musste ganz ordentlich bei Fuß gehen, und dann war ich auch wieder Biggi Sonnenschein.
Mein Gesundheitscheck im Februar hat ergeben, dass von all meinen Krankheiten nichts zurückgeblieben ist, sogar meine Zähne sind wunderbar in Ordnung, nicht mal Zahnstein ist geblieben. Vor einer Zahnbehandlung hätte ich auch furchtbare Angst gehabt.
Angst habe ich jetzt nur noch ab und zu vor fremden Männern und wenn viele fremde Hunde auf mich zukommen, da kann ich auch schon mal knurren – aber nur ganz leise, versteht sich!
Nun müsst Ihr Euch auch noch ein paar Bilder ansehen
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