Anita



Hallo Ihr Lieben,


ich heiße Anita und bin eine temperamentvolle Spanierin aus Gran Canaria.
Meine ersten 1 ½ Lebensjahre waren nicht gerade eitel Sonnenschein, aber dafür hat sich mein Leben in den letzten 6 Monaten um 180 Grad gewandelt.
Alles fing damit an, dass ich von einer lieben Frau aus der Tötungsstation in Cran Canaria gerettet wurde. Zunächst hat sie mich liebevoll aufgepäppelt und versucht, mein verfilztes Fell einigermaßen zu bändigen.
Anfang Februar wurde ich dann in einer Box in einen riesigen Vogel verfrachtet, der mich in ein neues, viel viel kälteres Land gebracht hat. Ihr könnt Euch denken, dass ich das erst mal mit einiger Skepsis betrachte habe, zumal ich Vögel viel lieber jage, als mit ihnen zu fliegen.
Aber im Nachhinein muss ich doch sagen, der Flug hat sich gelohnt. Erst fand ich mich bei Steffi Ackermann wieder, die ein großes Haus hat, dass voll auf uns Hunde und Katzen eingerichtet ist.
Ich war mit zwei Kumpels, Browny und Janina, da und wir hatten richtig viel Spaß zusammen.
Eigentlich hätte ich es da auch für immer ausgehalten, aber was soll ich sagen, - ein paar Wochen später stehen zwei große und ein kleiner Mensch vor der Tür und wollen mich mitnehmen. Na ja, - vielleicht hätten sie noch einen Rückzieher gemacht, wenn Frau Ackermann ihnen Gelegenheit gegeben hätte. Ich habe mich nämlich nicht gerade von meiner pflegeleichtesten Seite gezeigt. Ich bin mit Browny an den Dreien hochgesprungen und im wahrsten Sinne des Wortes über Tische und Bänke gehüpft. (War ja auch ziemlich aufregend alles, - wir Hunde merken ja nun auch, wenn was im Busch ist, auch wenn sich das die, ach so intelligenten, Menschen manchmal nicht vorstellen können). Aber wie gesagt. Frau Ackermann gab ihnen eh keine Chance zum Rückzug (schließlich musste sie am nächsten Tag wieder nach Spanien, um Kumpels von mir zu retten) und eh' sich die Drei versahen, saß ich schon in ihrem Auto.


Und nun begann mein eigentliches Erziehungsprogramm...
Schon nach wenigen Tagen habe ich gemerkt, das wird meine Wunschfamilie. Ich habe meinen ganzen Charme spielen lassen und hatte in kürzester Zeit ihre Herzen erobert.


Auch die Nachbarn habe ich mittlerweile fest im Griff und einige haben auch inzwischen kapiert, dass es sich lohnt, nach meinen ausgiebigen Gassi-Runden, mit einem Leckerlie auf mich zu warten. Immerhin schenke ich ihnen dann einen ganz besonders treuen Blick (und darauf stehen Menschen).
Mit der Erzieherei ist das so eine Sache. Meine Menschen haben extra einen persönlichen Hundetrainer für mich (oder eher für sich selber) engagiert und wir sind auch schon auf einem guten Weg. Mit Schleppleine kann man mich beruhigt laufen lassen, - aber ganz ohne Leine trauen sich die Menschen noch nicht. Na ja, - ein bisschen kann ich das ja verstehen. Wenn ich mal wieder einen dieser wunderschönen Fasane im Feld aufspüre, kann ich einfach nicht anders, als hinterherzulaufen. Da können die Menschen rufen wie sie wollen. Aber egal, - im großen und ganzen höre ich schon ganz gut.


Aber ich selbst kann auch nicht meckern, - meine Menschen gehen doch eifrig mit mir spazieren, - alle drei (und „Gassi-gehen“ ist meine große Leidenschaft!). Wenn ich da so meine Artgenossen auf dem Feld spreche, - die meisten sind froh, wenn sie 3 x täglich ein halbes Stündchen ausgeführt werden. Ich sage ihnen dann immer: „So was muss abgestraft werden. Macht doch zu Hause mal mehr Blödsinn, dann laufen Eure Menschen schon mit Euch!“


So, - was könnte ich noch erzählen von meinem neuen Leben?
- Dass ich super grne in Urlaub fahre (da laufen die Drei noch mehr mit mir und haben jede Menge Zeit für mich)
- Dass ich nicht gerne zum Frisör gehe, obwohl die Frisörin sehr nett ist und ich hinterher froh bin, wenn mir nicht mehr so warm ist?
- Dass ich mich mit den Meerschweinchen unserer Nachbarn angefreundet habe und wir uns gerne gegenseitig küssen ? (mit Zaun dazwischen allerdings – so weit trauen mir die Menschen dann doch nicht)?
- Und last but not least, dass ich mein Wunsch-Körbchen gefunden habe!!!

Den vielen Kumpels, die Steffi noch rettet, wünsche ich jedenfalls ebenso viel Glück,


Eure Anita