Lilly G. Tüm



Hallo Frau Ackermann,
ich dachte es ist Zeit, dass ich mich mal wieder melde. Genau, ich bin's: die Lilly G.Tüm.

In Anlehnung an und Abgrenzung zu: Busch, Wilhelm (1865): Max und Moritz eine Lausbubengeschichte in sieben Streichen, o.O. 1865: „Oh Du Spitz, du Ungetüm...“



Sie haben eine Weile nichts von mir, gehört: Zeit dass sich das ändert.
Meine Menschen haben die Foto-Mach-Maschine zerdeppert, aber bald gibt es wieder ein paar aktuellere Bilder.
Letzten März waren wir im Urlaub in der World-Capital Dötlingen(Lower-Saxony). Da war es ganz nett. Die Teppiche waren ein bisschen klein, aber dafür gab es dort tolle Tiere.


Die Tiere waren gewissermaßen etwas aufdringlich. Eines von denen stand dauernd am Fenster rum.


Es war Scotty, der örtliche Lokalmatador. Ich habe ihm gezeigt, wo der Hammer hängt. Dann hätte an sich Ruhe sein müssen, aber er hat es nicht wirklich kapiert. Tja, Männer!



Wir haben uns dann auf eine friedliche Koexistenz geeinigt. Er hat mir auf den Kopf gepinkelt, und ich habe in seinem Reviert makiert. War soweit alles ganz entspannt.
Aber da gab es noch andere tolle Tiere. Zu nennen sind hier bspw. Hasen und Rehe. Anfangs durfte ich, da gerade keine Landarbeitssaison war und auch keine Jagdsaison, ohne Leine laufen. Als ich dann begann mich eingehender mit der örtlichen Fauna zu beschäftigen, und in meinem Forscherdrang binnen weniger Sekunden mehrere Felder, und damit mehrere hundert Meter zwischen mich und mein Rudel gebracht hatte, und dann irgendwie nicht direkt zurückkommen wollte, verbrachte ich den Rest des Urlaubs weitestgehend an der Leine. Meine Menschen waren insofern überrascht, da ich zu Hause auf der Feldrunde bspw. eigentlich ganz gut höre. Tja, Urlaub eben.
Landschaftlich gab es dort einge wunderschöne Landschaften. Erstens die bereits erwähnten Felder.


Das weisse Zeug auf den Feldern ist übrigengs eine Mischung aus Hagel und Schnee. Das Wetter war insgesamt so schön, dass ich jedesmal, wenn wir nach Hause kamen, erst mal abgetrocknet werden musste.
Aber da waren ja noch andere Landschaften. Zu nennen sind hier noch wunderschöne Sumpflandschaften. Bei schönem Wetter in trocken und warm sicher eine Freude für jeden Wanderer; diesen März war es eher weniger freundlich, etwas feuchter und leicht unangenehm kühl.



Und schließlich gab es noch Wälder. Die waren insofern interessant, da sie den Lebensraum der Gattung 'Reh' dasrstellen. Eins von denen war genau so weiß wie ich, und wollte trotzdem nicht mit mir spielen. Sauerei! Pflanzenfresser, elendige!



Und dann war da noch etwas: Ein Stein. In seiner Nähe fühlte ich mich irgendwie pudelwohl. Es schien mir, als würde sich an diesem Ort meine...


...Bestimmung erfüllen. Hier durfte ich so sein, wie ich wirklich bin.


Ich bin dann einfach mal über den Stein rübergeklettert. Es war schon nett, dass man extra für mich so einen tollen Stein hingestellt hat.
Was kann ich Ihnen denn noch erzählen, Frau Ackermann? Erst mal, ich bin soweit gesund. Da ich mittlerweile drei Jahre alt bin, habe ich meine endgültige Statur erreicht. Dabei hat sich an sich nicht mehr viel geändert.
Das Fell ist ein bisschen fluffiger geworden, das war es.
Obwohl, etwas hat sich doch verändert. Ich bin ein bisschen in die Breite gegangen. Da muss etwa ein Pfund runter. Dazu wurden seitens meiner Menschen einseitig und ohne Anhöhrung meiner Wünsche drakonische Maßnahmen umgesetzt.
– Das wöchentliche Viertel-Leberwurstbrötchen wurde ersatzlos gestrichen.
– Statt Kauspielzeugen und Snacks, gibt es Light-Schweineohren oder fettarme Straussenstücke, getrocknet.
– Würstchen kenne ich nur noch aus der Werbung.

Es ist schwer ein Hund zu sein.

Ansonsten bin ich nach wie vor sehr veträglich mit Menschen. Mit Hunden auch, wenn sie mich in Ruhe lassen. Agility mache ich derzeit nicht. Ich hüpfe zwar ganz gerne über Hindernisse, die man mir im Garten aufbaut, aber im Moment nicht in der Hundeschule. Vielleicht machen meine Menschen noch mal im Herbst einen Kurs mit mir. Mein Spielverhalten ist eigentlich wie immer, auch wenn es heisst, dass sich das ab drittem Lebensjahr ändern würde. (5 Experten, 6 Meinungen). Momentan habe ich leicht andere Futtergewohnheiten und esse eher abends mein köstliches Trockenfutter. Das dürfte aber dem Wetter geschuldet sein.
Tja, wie Sie sehen geht es mir furchtbar. Falls Sie mir aus Mitleid ein oder zwei kleine Pakete Würtschen schicken möchte, tun Sie sich keinen Zwang an. Die Adresse haben Sie ja.

Lilly G. Tüm aus Erkrath