Manni



Hallo Leute, ich bin’s Manni, ihr erinnert euch doch noch an mich?


Also, laut Impfpass feiere ich heute (am 17.03.) meinen dritten Geburtstag und da hab ich mir gedacht, es wäre mal an der Zeit, euch zu berichten, wie es mir so ergangen ist.
Zu allererst muss ich mich wohl bei Steffi Ackermann entschuldigen, weil ich an diesem gewissen Novembertag ganz schön unflätige Worte gewufft habe, als sie mich so mir nichts dir nichts bei wirklichem Sch…wetter mit wildfremden Leuten einfach vor die Tür gesetzt hat. Damals konnte ich ja nicht wissen, dass dies der Beginn meines neuen Lebens ist und sie einfach nur die richtigen Leute für mich gesucht hatte. Um meinem Ärger so richtig „Luft“ zu machen, hab ich während der ganzen Fahrt nach Koblenz das Auto voll gepupst. Das hat aber niemanden davon abgehalten mich zu trösten, mir gut zuzureden und mich zu streicheln. Und da hatte ich schon so eine Ahnung, dass alles gut wird. Also, ich entschuldige mich in aller Form und, weil ich mir das leider immer noch nicht so ganz abgewöhnt habe, mache ich auch noch „Bitte Bitte“, damit meine Entschuldigung auch auf jeden Fall angenommen wird.
Hier könnt ihr mal sehen, wie fertig ich an dem Abend war. Vor lauter Groll hab ich sogar die ganze Nacht alleine auf dem Sofa verbracht, obwohl ich mehrmals gefragt wurde, ob ich nicht mit nach oben kommen will…


Tja, seit dem 23.11.09 bin ich nun Mitglied eines Familienrudels und, was soll ich sagen? Ich habe nicht nur EIN Körbchen gefunden, sondern gleich DREI!!! Eines steht im Wohnzimmer, aber das wird selten benutzt, weil meine Leute es viel lieber mögen, wenn ich bei Ihnen auf dem Sofa liege und zum Kraulen zur Verfügung stehe (OK, meistens schlafe ich dabei ein).


Dann hab ich noch ein Körbchen oben, wo Herrchen und Frauchen schlafen. Leider konnte ich sie bisher noch nicht davon überzeugen, dass es doch toll, wäre, wenn wir den Platz, den das Körbchen wegnimmt, für etwas Sinnvolleres nutzen und ich einfach bei ihnen im Bett schlafe. Aber da arbeite ich noch dran
Und das dritte Körbchen steht in der Firma, direkt bei Frauchen im Büro, ich hab nämlich nicht nur ein zu Hause gefunden, sondern bin jetzt auch noch berufstätig! OK, mein Aufgabengebiet musste erst mal geklärt werden, weil ich natürlich davon ausgegangen bin, dass die einen Wachhund brauchen. So hab ich erst mal alles angemoppert, was das Büro betreten hat. Nach einer Weile hab ich dann aber begriffen, dass ich eigentlich gar nix machen muss. Wenn ich möchte, kann ich mich den anderen Mitarbeitern zum Kraulen zur Verfügung stellen, also so eine Art Therapeut für gestresste Arbeitnehmer ? Aber wenn ich das nicht möchte, kann ich auch einfach den Vormittag mit Schlafen (das mach ich ja ohnehin so gerne) oder Ochsenziemer knabbern (mach ich eigentlich noch lieber als Schlafen) in meinem Körbchen verbringen. Hier mal ein Bild von mir bei der Arbeit:


Hier gibt’s auch einen kleinen Menschen in meinem Rudel und ich glaube, das könnte eine richtig dicke Freundschaft für’s ganze Leben werden. Er hat ein Hochbett in seinem Zimmer und in der Höhle darunter wird jeden Abend ausgiebig geschmust, vorher will der nicht ins Bett! Und mittags, wenn Frauchen Feierabend hat, fahren wir ihn zusammen von der Schule abholen und bevor es Zeit für die Hausaufgaben ist, werde ich erst mal ausgiebig begrüßt und beschmust. Aber das Allertollste ist: für ihn bin ich kniehoch! Es heißt doch immer, das sei die ideale Größe für einen Hund!
Nee, Spaß bei Seite, für diese Familie BIN ICH der ideale Hund und umgekehrt.
Mit dem Kind kann man herrlich kuscheln und ich glaube, dass wir, wenn das Wetter mal besser ist, auch viel im Garten zusammen spielen können. Als dieses komische weiße Zeugs vom Himmel gefallen ist (Schnee heißt das glaube ich) waren wir zwar auch viel draußen, aber zum Schlitten fahren bin ich dann doch weniger geeignet. Wobei ich sagen muss, dass ich, nach anfänglicher Skepsis, richtig Spaß im Schnee hatte. Egal wie tief der war, ich hab mich rein gestürzt. Das einzige, was ich so richtig doof am Winter fand, war das Salz, was die hier tonnenweise auf die Wege gekippt haben.
Für Herrchen bin ich ein super Begleiter beim Laufen, 10 Kilometer kann ich locker mithalten, was mir schon den Spitznamen „Iron Manni“ eingebracht hat.
Tja, und dass ich Frauchen’s Liebling bin, brauche ich wohl nicht zu sagen. Ich bin ja ohnehin eher der Frauentyp. Ich unterstütze sie bei der Hausarbeit wo ich nur kann. Mal dekoriere ich das Haus um, helfe bei der Gartenarbeit, oder stehe einfach als lebendes Kunstobjekt zur Verfügung und sehe schön aus. Ach ja, beim Müllsortieren helfe ich besonders gerne. Speziell der Recycling-Müll, der soll ja grob ausgewaschen werden, bevor er in die Tonne kommt und das vergisst Frauchen immer. Ich wühle dann in mühevoller Kleinarbeit die Wurstverpackungen, Pudding- und Joghurt-Becher wieder raus und mach die so richtig sauber. Sie muss die Sachen dann bloß wieder rein räumen, aber ich kann ja schließlich nicht alles machen.
Wenn ich mal etwas tue, das ich eigentlich nicht tun sollte (was natürlich suuuuper selten mal vorkommt), nennt sie mich MANFRED und dann weiß ich gleich was los ist. Ich versuche dann, dieses unerwünschte Verhalten zu unterlassen, oder mich zumindest nicht nochmal dabei erwischen zu lassen ? Die Tatsache, dass ich unheimlich verfressen bin, und in der Adventszeit sogar versucht habe, die Zimtstangen vom Adventskranz zu knabbern, hat mir übrigens meinen zweiten Spitznamen eingebracht, auf den ich aber gern verzichten würde: Mampfred! Das muss man sich mal vorstellen! Unverschämt!
Aber ansonsten habe ich es schon sehr gut getroffen hier und nächstes Wochenende fahren wir sogar schon zum ersten mal in den Urlaub. Keine Ahnung, was das sein soll, aber hier sind alle schon ganz aus dem Häuschen deswegen. Erst mal hab ich ein bisschen Angst bekommen, als ich von Strand usw. hörte. Schließlich hatte ich das ja alles schon mal hinter mir. Sonne, Strand, Meer und Tötungsstation! Aber mittlerweile hab ich rausgehört, dass es sich um einen Hundestrand handelt und wir alle zusammen ein Ferienhaus beziehen, das sogar einen eingezäunten Garten hat. Es scheint also wirklich etwas Tolles zu sein, aber davon kann ich ja in meinem nächsten Brief berichten.
So, und damit hier nicht der Eindruck entsteht, dass ich immer nur faul auf dem Sofa rumliege, hier noch schnell ein Foto von mir beim Erkunden der Metternicher Gemarkung:


Also, vielen vielen Dank nochmal an Frau Ackermann und ich lass bald wieder von mir hören, versprochen!