Hallo, ich bin's, Wally. Ich habe jetzt schon seit drei Monaten ein neues Körbchen und möchte an dieser Stelle von meinen Erfahrungen erzählen.

Als ich in mein neues Körbchen eingezogen bin, roch alles noch nach Bennie, der einige Wochen vorher, im hohen Alter von 15 Jahren gestorben ist. Die Trauer war groß, aber meine neuen Leute haben sich trotzdem entschieden, wieder einen Hund bei sich haben zu wollen.


Ich war vorher schon einige Zeit bei Helene, und es gab viele Interessenten für mich (TseZ sei Dank). Als meine neuen Leute bei Helene zu Besuch waren und wir uns das erste Mal getroffen haben, hat einfach alles gepasst. Dann war es so weit: die große Fahrt in mein neues Zuhause. Dort angekommen wollte ich erst mal feste markieren, wie es bei “Spaniokels“ so üblich ist (dieses Wort hat Frauchens Freundin kreiert, ihr werdet später noch von ihr hören). Aber Frauchen und Herrchen haben mir sehr bestimmt gesagt und gezeigt, dass ich das nur draußen darf. Das Markieren habe ich dann auch mal ganz schnell sein gelassen, ich wollte ja schließlich hier bleiben. Nachdem ich noch ein wenig gefressen und getrunken habe, aus meinen eigenen Näpfen, die ich nicht teilen muss, bin ich auf dem Sofa neben der kleinen Maus von Frauchen und Herrchen eingeschlafen. Das war toll, so schön kuschelig und gemütlich und nicht allein.


Am nächsten Tag habe ich ganz vorsichtig mein neues Zuhause erkundet, ein schönes Haus mit vielen Zimmern. Und dann ging es auch schon los, der erste große Spaziergang stand an. Ne tolle Gegend, mit viel Grün und Wald. Allerdings habe ich davon wenig gesehen, nur Schnee. Igitt, kalt und nass. Nach einer Weile hat es doch richtig Spaß gemacht und ich bin wie ein junger Hund rum getollt. Bin ja auch noch jung, erst 2 ½. Anfangs hatte ich Angst, wenn andere, frei laufende Hunde auf mich zu gestürmt sind, um mich zu begrüßen. Ich bin in der Perrera ja gebissen worden, deshalb durfte ich zu Helene nach Neuss. Aber inzwischen habe ich fast gar keine Angst mehr. Bin wieder fast der Alte.

Bei Helene hatte ich schon einiges gelernt: Autofahren, an der Leine laufen und noch vieles mehr. Den Rest, den ich bei Helene nicht gelernt habe, lerne ich jetzt in der Hundeschule. Hier, Sitz, Platz. Finde ich zwar doof, und so lange (eine Stunde) am Stück arbeiten noch doofer, aber meine Hundelehrerin sagt. Wer 23 Stunden am Tag nichts tut, kann eine Stunde am Tag arbeiten. Wie bitte, so lange nichts tun? Hat die eine Ahnung! Aber ich schweife ab. Also, ich lerne fleißig, auch nicht mehr so rum zu kläffen, wie Frauchen sagt, wenn ich Hunde sehe, die ich nicht mag. Ist eigentlich auch unter meiner Würde, aber mein spanisches Temperament geht halt allenthalben mit mir durch.

Apropos Spanien. Es gibt hier noch mehr Hunde aus Spanien, auch einige von KG. Drei davon kenne ich sehr gut, wir gehen fast täglich miteinander spazieren oder tollen im Garten herum. Die drei gehören Frauchens besagter Freundin. Zwei Damen und ein junger Herr. Letzterer ist erst ein paar Wochen hier und kommt aus der selben Perrera wie ich . Das habe ich natürlich sofort gerochen, und viele Erinnerungen kamen wieder hoch. Seufz. Aber nur kurz, denn hier gibt es so viel Tolles und immer wieder Neues, da bleibt keine Zeit für Sentimentalitäten.



Inzwischen fühle ich mich hier wie Zuhause und möchte nie mehr weg. Haus, Garten, immer was zu essen und zu trinken, nette Körbchengeber und tolle Kumpel, was gibt es schöneres für einen Hund?


Bis bald, Euer Wally.