Queeny



Liebe Steffi,
liebe KG´ler,


heute ist mein persönlicher Ehrentag. So zu sagen ein Queeny-Bienie-Buddelliesel-Rumpfelnase-Suppenhuhn-Königinnen-Tag! Bin nämlich vor zwei Jahren in diese verrückte WG eingezogen. Ja, schon zwei Jahre ist das her. Wie die Zeit vergeht! Weiß gar nicht, was die anderen so ohne mich gemacht haben. Aber eins ist sicher: Es war garantiert total LANGWEILIG!!!!!


Niemand, der den Kühlschrank aufmacht, damit Britta und ich den Inhalt zusammen plündern können.


Niemand, der die Brote für die Arbeit geklaut hat, damit das Personal nicht so zunimmt. Niemand, der nachts die Menschen unter der Bettdecke wärmt… Kein: ich hab die Schuhe im Haus verteilt und die Klamotten versteckt. Oder „Los, such die Socken“. Niemals ein: Pass auf wo du hinläufst, hab da gerade ein paar neue Buddellöcher erschaffen.



Niemand, der die Katzen abknutscht. Keiner hat sich richtig um Britta gekümmert. Keiner zeigte unseren Gästen das Wichtige im Leben (z.B. Buddeln, Mäusejagen, Ohren auf Durchzug stellen, Holz im Haus zerlegen…). Keiner hat so schöne Arien gesungen! Och, ich könnte noch stundenlang so fortfahren.


Okay, ich profitiere ja auch von meinem Zuhause! Meine Mitbewohner (egal ob Mensch, Hund oder Katze) lieben mich bedingungslos mit all meinen verrückten Ideen, Schrullen und Marotten!!!! Mein Motto lautet: „Hier bin ich Podi, hier darf ich sein“ oder „Abenteuer, ich kommmmmeeeeeee“!!!!!


Die zwei Jahre sind wie im Fluge vergangen. Und eins kann ich euch sagen. Hier möchte ich niemals nie mehr weg!!!! Ich liebe die Streicheleinheiten, die Liebe und die Geborgenheit. Ich liebe das Sofa, die Körbchen, den Bollerofen, das Bett. Und den riesigen Garten, die Mäuse, den Wald hinterm Zaun, die Streifzüge durch die Felder und Wälder. Die extra Wald-und-Wiesen-Buddel-Schnüffel-Queeny-Runden. Und ich liebe Kater Kaa, Herrn Frodo, Britta, die Pflegehunde, Herrchen und Frauchen.


Gut es ist nicht alles Gold was glänzt. So gibt es hier auch die ein oder andere Sache die mich stört: Unter der Woche gaaaanz früh Aufstehen, im Dunklen und Nassen spazieren gehen. Ich darf nicht die weichen Körbchen zerlegen und manchmal werde ich ins Haus gerufen, obwohl es Draußen doch sooooo interessant ist und ich gerade an einem neuen Kunst-Buddel-Objekt arbeite. Und die Essensportionen könnten ruhig etwas üppiger ausfallen! Und überhaupt: Warum darf ich kein Katzenfutter naschen??? Ach ja, auf dem Tisch darf ich auch nicht mehr Tango tanzen.


Nein, die Flausen wurden mir sehr schnell ausgetrieben. Aber, damit lässt es sich eigentlich ganz gut leben. Findet ihr nicht auch??? Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meinem neunen, königlichen Queeny-Leben!


Liebe Steffi, ich möchte mich an meinem persönlichen Feiertag ganz herzlich bei dir bedanken. Du hast mir mehrere Monate Asyl gewährt und mir ein wunderbares Zuhause ausgesucht.
Und lieber Pit, danke für das leckere Tiramisu, dass du mit mir geteilt hast. So konnte ich gestärkt in mein neues Leben umziehen.


Ich liebe mich und mein königliches Leben!

19.Januar 2011