Cherry - Urlaub


Hallo Steffi,
jetzt bin ich schon 1 ½ Wochen wieder aus dem Urlaub zurück und da wollte ich dir nochmal ausführlich meine Urlaubserlebnisse schildern.
Wir sind wieder nach Plön zum Camping gefahren und so musste ich erstmal überall meine Nase rein stecken um zu kontrollieren, ob noch alles beim alten war. Als ich von meiner Erkundungstour zurück kam fing mein komplettes Rudel an zu lachen. Weißt du warum?


Leider musste ich feststellen, dass viele meiner Freunde vom letzten Jahr nicht mehr da waren. Deshalb hab ich mich die erste Woche erstmal schön in der Sonne entspannt, so wie es sich im Urlaub gehört. Auch weil ich mich noch schonen musste da ich mir einen Tag vor der Abreise meinen Fuß verstaucht habe.

Natürlich waren wir auch hin und wieder mal paddeln. Dabei habe ich jetzt einen neuen Job angenommen – ich werde Galionsfigur. Während der Fahrt klettere ich einfach aus der Luke und setze mich vorne auf die Spitze. So kann man alles viel besser beobachten und man ist auch näher an den Enten, die vorne vorweg schwimmen. Nur leider ist das dort teilweise sehr rutschig, gerade wenn es nass ist. Und was soll ich sagen, mittendrin kommt plötzlich eine Riesenwelle an als wir um die Ecke bogen und dann fiel ich einfach ins Wasser. Und der Kommentar meines Frauchens: „Selber Schuld!“ Ist das nicht eine Frechheit? Immerhin habe ich dann gemerkt das mich meine Schwimmweste wirklich trägt, sodass ich einfach im Wasser „abhängen“ konnte bis mich meine Leute wieder ins Boot geholt haben. Der Nachteil ist nur, dass ich dann ganz nass bin. Doch das ist bei warmen Wetter auch sehr erfrischend.
Selbst wenn wir wieder an Land sind, habe ich meine Aufgaben, so muss ich z.B. immer kontrollieren, ob meine Leute auch ordentlich die Boote säubern. Immerhin will ich ja beim nächsten mal nicht in ein schmutziges Boot einsteigen.


Leider waren die nächsten 2 Wochen mehr oder weniger verregnet. Doch trotzdem waren diese Wochen einfach super. Denn es sind weitere Hundekumpels für mich angereist. Insbesondere mit Chucky habe ich mich super verstanden. Meine Leute waren ja erst am Zweifeln ob das gut geht, da Chucky bei seinem vorigem Besitzer wie es sich für einen Schäferhund(-Collie-Mix) gehört als Wachhund diente. Doch ich sag dir, seitdem ich Chucky gesehen habe, weiß ich was Liebe auf den ersten Blick ist. Zum Glück war es beiderseits, sodass es ab da an gewisse „Rituale“ gab. Jeden Morgen mussten wir uns erstmal besuchen, damit wir feststellen konnten, ob es dem anderen noch gut ging. Da war es hilfreich das Chucky nur 2 Wohnwagen hinter uns stand. Auch sonst mussten wir stets zum anderen wenn wir etwas voneinander gehört haben. Aber da wir eh am glücklichsten waren, wenn wir zusammen in der Sonne lagen, haben wir versucht dieses so oft wie möglich zu arrangieren.


Von Zeit zu Zeit sind wir auch mal zusammen spazieren gegangen. Und wenn wir dabei andere Personen getroffen haben, mussten diese immer grinsen?! Oft hörte man auch den Kommentar: „Die sind wie Pat und Patachon!“ Versteh ich gar nicht und außerdem kommt es doch gar nicht auf die Größe sondern auf den Charakter an.

Ein weiterer Hundekumpel war Tyson. Dieser Ridgeback-Bernhardiner-Mix war mein direkter Nachbar.


Und diesmal waren seine Besitzer zunächst sehr vorsichtig. Da sie ihn ebenfalls aus dem Tierschutz als Notfall bekommen haben, da er in einer viel zu kleinen Wohnung gehalten wurde und auch in dieser Zeit eine gewisse Aggressivität gegenüber manchen Hunden entwickelt hat. Doch nachdem wir uns vorsichtig beschnuppert haben, ignorierten wir uns die erste Zeit. Jedes Mal wenn ich zum Spaziergang los wollte, musste ich an ihm vorbei. Doch vorsichtshalber habe ich erstmal einen Bogen um ihn gemacht und habe mein Frauchen/Herrchen auf seiner Seite gehen lassen. Tyson hingegen hat gar nicht reagiert und ich glaub ja, er hat mich anfangs gar nicht als Hund anerkannt und somit nicht für voll genommen, da ich ihm viel zu klein war. So eine Gemeinheit -auch kleine Hunde können eine eigene große Persönlichkeit haben. Daher bin ich ab dann auch einfach ganz frech immer an ihm vorbeigegangen. So haben wir uns dann immer mehr angenähert und nach 2 Wochen wollten wir dann sogar zusammen spielen, was leider auf Grund des Größenunterschieds sich als schwierig erwies. Immerhin war Tyson ca. 6-7 x so schwer wie ich und eine Pfote von ihm fast so groß wie mein Kopf.

Außerdem gab es bei uns in der Nachbarschaft dann auch noch ein kleines Kind. Schnell habe ich mich mit ihm angefreundet, immerhin konnte man dort immer mal Krümel abstauben. Nur leider hatte er ein wenig Angst nachdem ich ihn beim Ball spielen mit der kompletten Nachbarschaft mit meiner Leine umgerissen habe. Aber da kann ich doch nichts für, dass ich ständig dieses lästige Ding da hinten dran haben muss auf dem Campingplatz! Außerdem waren es diesmal nicht wie zu hause beim Ball spielen nur 2 Personen die den Ball hin- und herkicken, sondern 8-10 Personen die kreuz- und quergespielt haben. So hatte ich schon genug damit zu tun auf den Ball zu achten. Aber auch dieses Problem haben wir gelöst in dem ich ganz Lieb zu dem Kleinen war und er dann alles bei mir durfte, auch mich bei meiner Siesta stören, die mir normalerweise als Spanier wichtig ist.

Doch nach diesen 2 Wochen sind alle wieder abgereist und die letzte Woche war ich dann wieder alleine. Doch auch hiermit hatte ich kein Problem, denn mittlerweile war ich natürlich wieder richtig fit und da das Wetter ebenfalls wieder besser wurde, bin ich dann richtig durchgestartet. In dieser Woche war ich dann fast jeden Tag mit meinem Juniorfrauchen Fahrrad fahren. Da konnte ich mich endlich mal wieder richtig auspowern. Auch wenn manche Personen meinten das wäre Tierquälerei, hatte ich meinen Spaß! Natürlich hat mein Frauchen sich meinem Tempo angepasst und wir haben die Streckenlänge langsam gesteigert und zwischendurch Pausen am Wasser gemacht. Zum Schluss haben wir es dann sogar geschafft rund um die Prinzeninsel zu fahren, auch wenn wir dafür über 2 Stunden gebraucht haben. Selbstverständlich sind hier die Pausen schon mit eingerechnet. Eine große Pause (ca. 20 Minuten) haben wir an der Spitze gemacht. Da hab ich mir dann mit einem „Stöckchen“ die Zeit vertrieben. Da hat es mich auch gar nicht gestört wenn dieser größer war als ich. Und wenn ich auch davon eine Pause brauchte hab ich die Enten beobachtet. Ansonsten haben wir auch weitere kleinen Pausen gemacht, damit ich durchschnaufen und Wasser saufen konnte.
So kommt es, dass wir sogar zu Fuß schneller waren als mit dem Fahrrad. (Hierfür brauchen wir nur ca. 1 ½ Stunden.) Denn selbstverständlich haben wir auch dieses häufig gemacht – ausgiebige Spaziergänge sind einfach nur toll! Aber es ist halt immer noch was anderes. Auf der Fahrradtour kann ich mich auspowern und auf dem Spaziergang entdecken wir die Welt. Einmal haben wir sogar eine Fledermaus mitten am Tag entdeckt. Die hing einfach so am Baum und hat geschlafen.


Ich fand es ja schon sehr interessant, auch wenn ich mich gewundert habe, warum die falsch herum hängt?!

Leider ging der Urlaub und damit die abwechslungsreichste Zeit wieder viel zu schnell rum. Warum muss die Zeit eigentlich gerade dann immer so rasen? Aber immerhin meint mein Rudel das demnächst noch das ein oder andere Paddelwochenende ansteht. So geht’s dann wieder auf Reisen, auch wenn – wie der Name schon sagt - nur übers Wochenende, aber dafür mit vielen aus unserem Verein.Also kann es ja nur toll werden, denn mittlerweile ist der Verein doch wie meine 2. (Groß-) Familie. Außerdem soll es nicht so entspannend werden, aber das ist mir egal, bin ja noch erholt vom Urlaub. Genaueres weiß ich nur leider noch nicht da mein Rudel sich auf diesem Gebiet letztes Jahr als ich noch nicht so lange in Deutschland war zurückgehalten haben, um mich nicht zu schocken. Aber mich schockt nichts mehr!

Viele Grüße Cherry

P.S. Wiebke hat natürlich beim Schreiben geholfen