Coco

Hallo Denise,
endlich sitze ich am Computer, Coco liegt im Schlafzimmer und schnarcht vor sich hin.
Sie war schon im Garten und wartet nun darauf, dass wir ins Gelände gehen.


Eine Geschichte muss ich erzählen die mir bewusst gemacht hat, dass Coco bei mir angekommen war.
Das Coco zu mir kam hat ja damit angefangen, daß Steffi in der Sendung des WDR "Tiere suchen ein Zuhause" aufgetreten ist.
Ich fand Steffi sehr mutig. Es wurde gezeigt, wie sie Tiere aus den Zwingern in Spanien holte und sie sagte sehr deutlich dazu, dass die Tiere die nicht rechtzeitig abgeholt werden, innerhalb von drei Wochen getötet werden. Dieser Satz ist mir immer im Gedächnis geblieben.

Nachdem ich 2009 meine Hündin Lara - eine Neufundländerin - wegen einem sehr agressiven Knochenkrebs einschläfern musste, und es mir selber gesundheitlich nicht gut ging, lebte ich erst mal allein - nicht ganz allein sondern mit drei Katzen.

Dann schlich sich die Geschichte von Steffi in meinen Kopf, und ich habe Ihre Internet-Adresse gesucht und gefunden.
Als ich dann zum ersten Mal Steffis Seiten im Internet anklickte blieb ich vier Stunden am Computer. Aber dann auch zwei Wochen nicht mehr. Erst mal mussten die Geschichten sacken.
Aber als ich dann Coco sah, die als Notfall aus dem letzten Jahrhundert beschrieben wurde, wusste ich die passt zu mir.
Nicht mehr so jung, mit sichtbaren Gebrauchsspuren, und wahrscheinlich gerne auch mal faul.


Als wir uns nach vielen telefonischen Kontakten bei Dir trafen, gefiel sie mir sofort. Genauso ging es meinem Schwager, der ja an einemTag die Strecke: Celle - Zülpich - Bonn und zurück auf sich genommen hat.

Im Auto sah man von Coco nichts. Davor hatte ich etwas Bedenken - wie schafft sie diese vielen Stunden im Auto!! Aber wir hatten das Gefühl, sie hat noch nie etwas anderes getan. Ganz lässig lag sie auf dem Rücksitz, bei jeder Pause hat sie brav Pipi gemacht und Wasser getrunken.

Nachdem wir beinahe zu Hause waren, haben wir die Autos gewechselt, denn Coco und ich mussten Richtung Celle und mein Schwager Richtung Bremen.


Zu Hause angekommen wurde erst mal der Garten untersucht und dann kam der grosse Augenblick - wir gingen ins Haus.

Und da saß das Empfangskomitee. Drei wunderschöne eingebildete Perserkatzen. Coco keine Miene verzogen, ab ins Wohnzimmer in ihr Körbchen und wir beide schliefen bis zum Morgen.

Dann musten wir uns aneinander gewöhnen, es fiel uns nicht schwer. Von Anfang an ist Coco überall mit hin gekommen und hat keine Mühe gemacht. Die Kinder lieben sie. Habe ich schon erwähnt das sie die ersten sechs Wochen im Bett schlief?!?
Aber dann haben wir einen Kompromiss geschlossen, ein zweites Körbchen mit einer dicken Kuscheldecke, so wie das im Wohnzimmer. Und jetzt hat auch im Schlafzimmer jeder seinen Schlafplatz. Coco hat mir im Bett immer ihre langen Beine in den Rücken gebohrt, so dass sie immer zwei Drittel des Bettes hatte und ich das letzte Stückchen weil ich ihr im Schlaf wohl automatisch ausgewichen bin.

Aber ich habe sie nie von der Leine gelassen immer Steffis Ermahnung im Ohr, dass sie wenn sie eine Fährte in die Nase bekommt, los rennt. Genauso ist es. Ihre Nase ist immer an der Erde und dadurch sind unsere Spaziergänge sehr gemütlich.


Im Herbst wurde ich krank. Eine Magen-Darm-Grippe hat mich so umgehauen, dass der Notarzt kommen musste, und meine Schwester hat mich versorgt. Zum ersten Mal seit längerem ist Coco auf mein Bett gekrabbelt und hat sich auch mit gutem zureden von meiner Schwester nicht runter ziehen lassen. Selbst als ich brechen musste, hat sie sich nicht beirren lassen.
Dann kam Familie Weiss mit zwei Kindern, mein Schwager hatte Coco ja geholt und die Kinder lieben sie.
Dann ist sie auch mit ihnen gelaufen aber anschliessend gleich wieder auf mein Bett.

Nach drei Tagen bin ich zum ersten mal alleine aufgestanden um zu duschen. In dieser Zeit sollte Coco in den Garten, später sollte meine Schwester kommen um mit Ihr zu laufen.

Nach ungefähr einer halben Stunde habe ich im Bademantel nach Coco gerufen. Nichts tat sich. Sie hat ja auch da eine Decke. Oft schläft sie im Vorbau.
Ich habe den ganzen Garten abgesucht überall im Haus gerufen - Coco war verschwunden.
Dann habe ich entdeckt, dass unser Gartentor nicht verriegelt war, sondern nur angelehnt. Sie muss das Tor mit der Pfote aufgemacht haben. Die Kinder hatten vergessen, es zu schliessen.
Mein Herz raste ich sah sie schon unter einem Auto, oder ein Jäger schiesst sie ab. Ziemlich wackelig auf den Beinen, schnell angezogen bin ich raus gesaust. Im Dorf gerufen, die Nachbarn gefragt, keiner hat sie gesehen. Dann bin ich wieder ins Haus, habe für meine Schwester einen Zettel geschrieben mir Leckerlies und Handy eingesteckt. Jetzt wollte ich mit dem Auto los, sie war wohl schon weiter weg, und ich konnte noch nicht gut laufen.

Als ich zur Haustür kam und sie aufmachte, wurde ich fast von Coco umgeschmissen so nach dem Motto endlich kommst du. Vor Erleichterung sie gesund zu sehen musste ich erst mal heulen und dann bekam sie alle Leckerlies auf einmal. Da ist mir bewusst geworden, es kann nichts mehr passieren. Coco weiss wo sie hingehört. Uns geht es gut wir lassen es langsam angehen, sie ist noch sehr fit, und kennt den Tierarzt nur vom Krallen schneiden. Wenn es sich ergibt würde ich gerne noch einen alten Hund dazu nehmen, aber er muss zu Coco passen, denn wir sind mitlerweile ein Dreamteam.