Ella (Daria aus Almendralejo)



Hallo Steffi Ackermann,
mein Frauchen hat mir erzählt, dass Du letztens angerufen hast, weil Du von mir noch nichts weiter gehört hast. Hat Herrchen wieder alles geschludert, obwohl er jetzt Pensionär ist und sicher mehr Zeit zum Schreiben hätte. Er hat deswegen schon ne Menge Ärger bekommen – von Frauchen und so.

Also hab ich das jetzt selbst in die Hand genommen, sonst wird das ja wieder nichts. Von Anfang an. Ich war schon überrascht, als Ihr mich im Februar in Spanien in diese komische Kiste gepackt hat. Dann kam ich mit den anderen in diese große Maschine. Aber so genau weiß ich das nicht, da war ich unheimlich müde. Wieder erinnern kann ich mich, als Du mich mitten in der Nacht aus diese Kiste geholt hast. Da waren dann die Drei aus Köln, die sich so riesig gefreut haben. Ehrlich, ich wusste erst gar nicht warum, ich hab sie doch gar nicht gekannt. Jedenfalls haben die sich sofort um mich gekümmert, das hat mir schon gut gefallen.

Mit dem Auto ging es dann nach Köln. Auch das hat mit richtig Spaß gemacht und macht es immer noch. Herrchen hat in unserem Kombi im Kofferraum eine ganze Ecke für mich abgeteilt. Da kann ich mich bewegen und natürlich immer rausschauen – wenn ich will. Am Anfang war ich bei Frauchen auf dem Schoß. So konnten wir uns schon etwas aneinander gewöhnen.

In Köln habe ich einen schönen Garten. Am Anfang hatte ich einige Probleme mit den sogenannten „Geschäften“. Ich hab erst überall hingepieselt, auch im Haus und so. Das kannte ich ja nicht anders. Im Haus hat es Frauchen und Herrchen irgendwie nicht gefallen. Die nahmen dann immer die Leine und gingen mit mir spazieren. Bald habe ich gemerkt, dass sie sich besonders freuten, wenn ich draußen meine Geschäfte machte. Na ja, um es Ihnen recht zu machen, hab ich das dann so beibehalten. Sie sagten nach knapp einem Monat, ich sei jetzt stubenrein, was das auch immer heißt.

Liebe Steffi, schön finde ich es, dass sie sich immer um mich kümmern und viel mit mir rumschmusen. Das hab ich gerne, kann gar nicht genug davon bekommen. Die anderen aus dem kleinen Rudel machen es auch. Das ist schon herrlich.

Irgendwoher haben Frauchen und Herrchen auch gewusst, dass ich unheimlich gerne laufe. Neben so kleineren ersten und letzten Runden geht Frauchen mit mir vormittags spazieren. Da treffen wir uns auch immer mit anderen Hunden. Hab ne Menge Freunde. Eine ist dabei, die mag mich nicht. Das hat Dir, glaube ich, Frauchen am Telefon schon erzählt. Und nachmittags geht dann Herrchen mit mir. Der liebt es eher etwas ruhiger in der Natur. Da kann ich dann ungestört laufen, schnuppern und so ein bisschen Mäuse jagen. Ansonsten habe ich mit der Jagerei nichts am Hut.

Herrchen und Frauchen meinen, dass ich sie wörtlich nicht verstehen kann. Aber immer wieder höre ich, dass sie sagen, dass Ihnen mit mir nichts Besseres hätte passieren können und dass ich für Sie ein richtiger Glücksfall bin. Was ist ein Glücksfall, Steffi?

Schreiben wollte ich Dir noch, dass wir wirklich gut zueinander passen. Ich geb mir auch große Mühe. Auch wenn ich gerne laufe und tobe, höre ich mittlerweile immer, wenn Frauchen und Herrchen mich rufen und komme dann zu Ihnen. Herrchen macht jetzt neuerdings nur noch bestimmte Zeichen und freut sich tierisch, wenn ich dann Sitz, Platz und sowas mache.

Du glaubst gar nicht, wo ich mit dem Auto schon überall gewesen bin. Letztens waren wir an der Ostsee. Da hat Herrchen viele große Vögel beobachtet, die sich da gesammelt haben. Ich glaube, die heißen Kraniche oder so. Und ich konnte so viel laufen wie ich wollte. Bald werden wir in die Berge fahren. Da soll man auch so toll laufen können.

Also, liebe Steffi, wie Du gerade gelesen hast, geht es mir in Köln pudelwohl, apropos Pudel, der gehört auch zu meinen Freunden in Köln. Nochmals vielen Dank, dass Du Dich in Spanien so um mich gekümmert hast.

Deine Ella