Joy
Hallo, kennt ihr mich noch? Ich bin es Joy, der Leishmaniose positive Jagdhund aus Almendralejo
Vor 8 Wochen bin ich, Dank Steffi, nach Deutschland geflogen. Das Meiste davon habe ich verschlafen. Ich weiß nur, dass ich in einer Box war und auf einmal viele Leute darum standen. Dann ging die Box auch noch auf und Steffi hat mich rausgeholt. Dann haben irgendwelche Leute an mir rumgefummelt, weil ich so ein komisches Ding um den Bauch und Hals kriegen sollte. Aber irgendwie hatten die Probleme mit dem Anpassen, alles war zu weit. Dann bin ich mit zwei Menschen in so ein komisches Metallding gestiegen (die Leute nennen es, glaube ich, Auto), aber es war schön warm und eine Hand, die mich die ganze Zeit gestreichelt hat war auch da. War schon toll. Dann musste ich wieder raus und in ein Haus. Dort waren so komische Mauern, die ich hoch laufen sollte. Habe mich dann auch getraut. Ja und dann kam ich in einen großen Zwinger. Überall tolle Gerüche und Dinge, die ich beschnuppern durfte, und weiche Kissen und Decken und Fressen und es war gar nicht kalt, einfach klasse. Auf einem komischen Gestell habe ich mich dann hingelegt, dachte hier ist es schön bequem und die streichelnde Hand war auch da. Perfekt, dachte ich mir und schlief erst mal ne Runde. Übrigens dieses komische Gestell nennen die Menschen wohl Couch. Mir doch egal, Hauptsache weich, warm und kuschelig.
Boah, was ein großer Zwinger!
Und das riecht alles so gut!
Ist das nicht toll?
Man, ich habe keine Ahnung wo ich bin, aber einfach nur bequem und relaxt, hatte ich lange, lange nicht.
Aber das Allerschönste ist, wenn mein Dosenöffner mit uns, dass sind meine zickige Schwester und ich, diese komischen Mauern mehrmals am Tag rauf und runter laufen. Ich glaube diese Dinger nennen sich Treppen, egal runter sind sie einfach nur prima. Wenn ich raus komme, muss ich zuerst ganz schnell Pipi machen, wie ihr sehen könnt.
Ich kann auch schon das Bein heben, aber im Stehen geht es schneller. Es gibt ja so viel zu schnüffeln, da habe ich einfach keine Zeit – alles muss schnell raus und dann weiter.
Wir ihr seht, in einem Affentempo. Sagt mein Personal!
Oh, ein Loch! Mein Frauchen sagt, es ist ein Hasenloch, egal, ich will da hin!
Man, da war ja gar keiner zu Hause, ein Hasenloch ohne Hase, komisch!
Ob da wohl jemand zu Hause ist?
Muss ich doch noch mal genauer gucken.
Vielleicht muss ich nur tiefer rein?
Oder vielleicht mal anklopfen?
Hallooooo, ist da jemand?
Mhmm, wirklich keiner da!
Schade, tief genug war ich ja, aber leider auch keiner Zu Hause.
Na dann nicht, komm Lotte, dann gehen wir eben.
Und dann bin ich auf so einen großen Stein gesprungen, mutig von mir, nicht?
Aber wie ich da wieder runter kommen soll, weiß ich nicht.
Aber, wofür hat man Personal. Mein Personal rettet mich immer, dass ist eine ganz tolle Erfahrung.
Komm Lotte, jetzt gehen wir wieder nach Hause.
Haaalt, stopp, hier riecht es noch so gut, warte…
Ich muss erst noch ein neues Deo ausprobieren, ich glaube es ist von der Marke „tote Taube“, sagt mein Frauchen!
Ich glaube, Lotte will jetzt wirklich nach Hause, so wie die da steht, na ja…, Schwestern,
Halt stopp, da ist noch was Wichtiges!
Da wo meine Schwester Pipi macht, muss ich auch Pipi machen. Man beachte mein fast gehobenes Bein, toll was?
Ich kann auch manierlich an der Leine gehen, man beachte, sie hängt durch und ist nicht bis zum Zerreißen gespannt.
Zwei Stück habe ich nämlich schon auf dem Gewissen. Keine Ahnung was das heißen soll, aber mein Personal sagt das so.
So, dass war eine kleine Bildergeschichte meines neuen Zu Hause. Ich wünsche mir, dass das immer so weiter geht, viele, viele Jahre, sagt mein Frauchen auch.
Euer Joy, jetzt „Gelsenkirchener Jung“, nix mehr Spanier!
