Diego - erstes Jahr im Rudel

Hallo liebe Tante Steffi, treue KG`ler und alle Anderen, die sich für die allerbesten Hunde der Welt interessieren!

Nachdem ich am 08.02.2015 die weite Reise nach Deutschland angetreten habe, möchte ich nun berichten, wie es dazu kam, dass ich nach KG-Land gekommen bin und wie ich es hier angetroffen habe.

Ich bin ehemals „Hänsel aus Santiago“, der nun den würdigen spanischen Namen „Diego“ trägt. Für die, die es wissen wollen: Diego = Jakob/Jakobus, wurde irgendwann zu Santiago = heiliger Jakob. Ihr merkt, der Kreis hat sich für mich geschlossen.



Nachdem sich meine Familie (Vater, Mutter, drei erwachsene Kinder - teils außer Haus) nach 16jähriger Hundeabstinenz schon etwas länger mit dem Gedanken eines neuen Hundes beschäftigt hatte, war schnell klar für sie, es sollte wieder ein Hund aus dem Tierschutz sein. Sie schauten immer öfters ins Internet, sahen sich hauptsächlich die Seiten der ortsnahen Tierheime an und blätterten auch schon mal in der Tageszeitung nach Möglichkeiten in der Nähe. Dabei entdeckte Frauchen ein Inserat, in dem damals die süße Alice ein freies Körbchen suchte…
Von nun an wurde der Blick auf www.körbchen-gesucht.de zur Tagesbeschäftigung. Es wurde dort überall interessiert gelesen, stundenlang gestöbert und sich über alles Wichtige informiert, was man vielleicht selbst so gar nicht auf dem Plan hatte. Natürlich wurde auch auf den Vermittlungsseiten der tollen Hunde rauf und runter geschaut. Und was soll ich Euch sagen, man hatte mich einfach „übersehen“, meine Seite hatte sich hier niemand angeschaut! In meinem Erstbild auf der Vermittlungsseite hatte man mich als einen kleinen „Taschenhund“ gesehen, so geriet ich komplett aus dem Focus:



Es sollte also „Rosa“ sein, die Knallbunte…

Es kam zu dem ersten Telefonat im Herbst 2014, mit Dir liebe Tante Steffi, tatsächlich warst Du direkt zu erreichen und Du hast meinem Rudel erst einmal den ersten Zahn gezogen.

Nachdem Du intensiv zugehört hattest, wer alles zu dem neuen Rudel gehörte, wie das neue Rudel mit dem neuen Hund leben würde und was für Wünsche das Rudel hatte, hattest Du für Rosa ganz schnell abgewunken. Viel zu zeitintensiv und eigen war die Borderterriermischlingsdame für eine Familie, die einen umgänglichen Hund suchte, der überall hin mitgenommen werden kann, aber noch „Hund“ sein sollte.

Dann kam Dein Vorschlag: „Hänsel, haben Sie sich den schon mal angeschaut?“
„Ups, nein nicht wirklich, (gedacht, äh gerade den doch nicht), man meldet sich vielleicht irgendwann mal wieder, ja, dann auch mit einer schriftlichen Rudelbeschreibung, (wenn überhaupt…).“
Denn man wollte genau genommen einen Hund aus einem Tierheim vor Ort, den man anfassen und erfühlen kann…

Und für Herrchen kam ein „Internethund“ eigentlich gar nicht in Frage. Aber man kann sich die Seite von Hänsel wenigstens mal ansehen.

Und schon war es geschehen!
Frauchen und Tochterfrauchen haben sich schlagartig in mich verliebt, den Hänsel, ICH sollte es nun sein und kein anderer. Der Traumhund für die Familie, der irgendwie Frauchens drei Lebensbegleiterhunde in sich vereint:
Der Kindheitsbeagle mit seinem unbekümmerten, naiven, verspielten und witzigen Wesen.



Der Terriermischling, vom Fell her ähnlich und vom lieben, geduldigen aber auch eigenen Charakter.



Der Gassigehhund aus der Nachbarschaft, der die weise Art und die Gesichtsmaske fast wie ich hatte.



Wäre da nicht Herrchen, der alles komplizierter machte, der keinen „Blind Date“ - Hund wollte und überhaupt erst ab dem neuen Jahr 2015 vor Ort nach einem Hund suchen wollte…, dann sogar einen tollen zweijährigen Mischlingsrüden im nächsten Tierheim fand, der aber just an diesem Tag, dem 02.01.2015, von seiner neuen Familie abgeholt wurde.
Da gab es dann kein Halten mehr, das Schicksal hatte sich für mich entschieden, der Weg zu mir war nun geebnet. Genau genommen „lebte“ ich ja schon in Gedanken längst bei meinen zwei Frauchen …

Doch Tante Steffi - bzw. ihr „Bauch“ - hatte auch noch ein Wort mitzureden. Schließlich kann nicht jeder einen Schützling so einfach von ihr erhalten, zuerst muss die Familie vor Ort in Zülpich vorsprechen. Herrchen sollte ja nicht zu irgendeinem Hund überredet werden, sondern er sollte auch mit Herz hinter dem neuen Familienmitglied stehen. Die sonstigen „Rahmenbedingungen“ hatte meine neue Familie alle erfüllt.
Endlich hat Dein Bauchgefühl, liebe Tante Steffi, zugestimmt! Ufff ! Mein Ankunftstag sollte der 08.02.2015 sein. Eine weitere lange Zeit noch, aber was lange währt, wird gut, habe ich mal gehört.

Versehen mit allen guten Ratschlägen, Tipps und Vorkehrungen, erwartete mein neues Rudel mich sehnsüchtig an diesem Abend am Düsseldorfer Flughafen.



Das war ganz schön aufregend! Vor lauter Schreck und ein bisschen Restsedierung, habe ich mich gar nicht getraut, mich überhaupt zu bewegen. So wurde ich behutsam zum Auto getragen, das dann gleich mein neuer Freund wurde und mit dem ich seit diesem Ankunftstag sehr gerne mitfahre.
Rechts und links von mir saßen meine zwei liebkosenden Frauchen. So fuhren wir dann glückselig und problemlos zu meinem neuen Zuhause.
Nach dem wohl üblichen „Laternenlauf“ und dem nötigen Bad ging es auch schon direkt in das Schlafzimmer von Herrchen und Frauchen in mein Übergangskörbchen. Man wollte erst abwarten, was für Vorlieben und Schlafgewohnheiten ich so mitbringe. Ein guter Ratschlag von Tante Steffi. So verbrachte ich die erste Nacht ein wenig eingeschüchtert aber doch schon glücklich und zufrieden.



Die Eingewöhnungszeit von ca. drei bis sechs Wochen verlief mit jedem Tag besser. Es gab aber auch sooooo viel zu entdecken und zu erforschen, zu erschnüffeln aber auch zu hören.



Das an der Leine laufen war gar kein Problem, da bin ich wohl ein Naturtalent. Aber im Wald vom Weg abzukommen, das habe ich mich zuerst gar nicht getraut. Einen Waldboden mit Blättern kannte ich noch nicht, da war ich erst einmal ganz schön vorsichtig! Auch wenn ich das heute meistere, so bleibe ich doch gerne auf festem Boden, schließlich gehöre auch ich zu den Hunden, die eigentlich immer sauber bleiben, egal wie das Wetter ist, denn Pfützen und Matsch sind so gar nicht mein Ding.

Daher gehe ich bei Regen nicht wirklich gerne spazieren, da muss mein Rudel schon Überzeugungsarbeit leisten… ich habe gehört, dass man mich u. a. dafür aufgenommen hat, damit man auch bei Wind und Wetter der Gesundheit wegen vor die Türe kommt. Aber was ICH damit zu tun habe, verstehe ich bis heute nicht! Es heißt doch immer, bei so einem Sauwetter schickt man nicht einmal seinen Hund vor die Türe…



Meine Schreckhaftigkeit bei allem Neuen und Unbekannten habe ich nun sehr gut in den Griff bekommen. Von überall her kommen aber auch komische Geräusche, sogar spät am Abend, wie Rollos, die in der Nachbarschaft runter gehen, Autotüren, die zuschlagen, Martinshörner, die aus dem Städtchen hallen, da habe ich einem Schreck nach dem anderen bekommen, das alles musste ich erst einmal erfahren und als nichts Schlimmes abspeichern.
Genauso drinnen im Haus, quietschende Türen oder Schränke, klapperndes Geschirr oder Töpfe und auch dieser Rahmen, den man wohl Fernseher nennt, der mit den oft komischsten Geräuschen und den bewegten Bildern, das alles waren doch erst einmal große Herausforderungen für einen kleinen Hund wie mich.
Aber meine Familie hat mir ganz behutsam alle Zeit der Welt gegeben und gemeinsam sind wir ein tolles Rudel geworden. Sogar in das Städtchen gehe ich jetzt sehr gerne und Aufzug fahren habe ich auch gelernt. Ich bin nämlich ein täglicher Altenwohnheimbesucherhund bei Frauchens Mutter geworden. Und Rollstuhlschieben und Treppenlaufen mit Hund klappt nicht wirklich gut. Aber schön ist es dort, andauernd werde ich von den alten Leutchen bewundert und vorsichtig gestreichelt, da freuen sich gleich beide Seiten.

Meistens ist bei mir rund um die Uhr immer einer Zuhause oder ich werde mitgenommen. Da habe ich es hier sehr toll angetroffen. Kommt es aber doch einmal vor, dass ich nicht mitkommen kann, ist das für mich auch kein Problem. Nach Tante Steffis Tipps haben wir ziemlich schnell angefangen, das zu üben und es klappt super, mein Rudel kommt ja immer wieder zurück, währenddessen schlafe ich einfach und darin bin ich besonders gut.



Ganz toll finde ich unsere Ausflüge und Urlaube. Auch da zeige ich mich immer von der besten Seite, bin ganz unkompliziert und bescheiden, sagen Herrchen und Frauchen. Obwohl, wenn ich es genauer betrachte, dreht sich eigentlich alles um mich! Ich glaube, das ist es, wenn manche sagen, dass Hunde einen ganz schnell um die Pfote wickeln können oder das Steuer übernehmen. Aber bitte nicht verraten!



Das ich die üblichen Kommandos wie Nein, Sitz, Platz, Aus und das „Stubenreinsein“ schnellstens beherrscht habe, versteht sich von selbst, denn Tante Steffi hatte mich als klugen und schnell lernenden Hund beschrieben. Wie übrigens alles was sie gesagt, getan, beschrieben und geraten hatte zu 100% stimmte und hilfreich war. Vielen lieben Dank dafür! Ich habe mich damit bestens versorgt und aufgefangen gefühlt.
Anfänglich habe ich mich bei neuen Hundebegegnungen viel größer und stärker gezeigt als ich wirklich bin, aber das habe ich schnell wieder aufgegeben. Ich habe gelernt, dass ich meine Familie nicht beschützen muss, die können ganz gut auf sich selbst und auf mich aufpassen. Um mir noch mehr Sicherheit zu geben, durfte ich mich oft mit vielen Hunden treffen u. a. auch auf dem Körbchenfindertreffen in Zülpich, das macht Laune.



Am 08.02.2016 habe ich meinen ersten Jahrestag mit meinem Rudel gefeiert und immer noch denke ich viel an meine Kumpel in Santiago und auch auf Gran Canaria, die es alle verdient haben, ein sorgenfreies, glückliches Zuhause zu finden.
Da möchte ich doch gerne alle potenziellen Körbchengeber auffordern, sich ganz schnell einen der tollsten Hunde der Welt zu sichern und / oder zumindest eine Patenschaft zu übernehmen.
Ihr könnt Tante Steffi vertrauen, seid selber ehrlich und Ihr bekommt den zu Euch passenden und allerbesten Hund vermittelt, sofern Eure Lebensumstände ein artgerechtes Hundeleben bieten können. Wenn alles auf der Welt doch nur so einfach wäre!!!
So, nun muss ich aber wieder die Welt entdecken. Es grüßt Euch alle ganz herzlich Euer glücklicher
Diego (Hänsel), samt Rudel aus Bergisch Gladbach.



Noch eine kleine Anmerkung an alle Zweifler an dieser privaten, seriösen und mit ganz viel Herzblut beseelten Hunde- und auch Katzenvermittlung, die auch mit Hilfe zur Selbsthilfe die Tierheime in Santiago und Gran Canaria voranbringt.

Ich habe neulich gehört, wie mein anfangs doch sehr argwöhnisches und zweifelndes Herrchen sagte:
„Die Entscheidung zu Diego war die beste Entscheidung für die Seele und den Körper seit vielen Jahren!“
Dem kann ich nur zustimmen: Wuff - Wuff!!!