Ein neues Jahr



Ich bin ja so ein richtiger Naturbursche.



Liebend gerne halte ich mich draußen auf, für mich gibt es unterwegs jeden Tag etwas Spannendes zu entdecken.



Wenn ich dann wieder zu Hause bin, mag ich es bequem,



genieße die Ruhe und entspanne mich.

Zum Ende des Jahres kommt mein Rudel auf merkwürdige Ideen:
Sie stellen einen Baum ins Haus! Zugegeben, er sieht schon besonders aus, anders als die, die ich jeden Tag im Wald sehe.



Die Tage mit dem Baum im Haus sind ganz nach meinem Geschmack: mein Rudel ist komplett zu Hause, ich muss nicht morgens schon um sieben Uhr Gassi gehen, sondern kann ausschlafen.

Ganz doof finde ich es, dass nach diesen ruhigen Tagen dann schrecklich laute folgen. Letztes Jahr ist es mir richtig schlecht gegangen. Drei Tage lang war ich war ich nicht mal in meinem Garten sicher, sogar bis ins Haus hat mich das laute Knallen verfolgt.
Und prombt schien es in diesem Jahr genau das gleiche zu werden. Nur gut, dass Frauchen auch Angst hatte und mit dem Auto los ist, um spazieren zu gehen. Da konnte ich gleich mit und musste nicht durch die gefährliche Siedlung laufen.
Spät nachmittags bekam ich mein Lieblingsleckerlie, ein Stück Käse, irgendwie hatte der diesmal aber einen seltsamen Nachgeschmack.



Komisch, nach dem Leckerlie kam mir das Knallen weniger laut vor.
Und gerade als ich dachte, dieses Jahr ist alles besser, ging es draußen dann doch noch richtig los mit dem Geböllere. Ich wollte mich oben im Schlafzimmer verstecken, aber unter das Bett passte ich nicht. Frauchen legte sich auf das Bett und ich…habe mich zu ihr gelegt. Ganz fest in ihren Arm gekuschelt war es dann doch auszuhalten.
Schade, irgendwann ist Frauchen aufgestanden und meinte, wir könnten wieder nach unten gehen.



Und da ich ja ein richtiger Naturbursche und kein Weichei bin, habe ich den Rest der Nacht dort verbracht, wo ich sonst auch schlafe: im eigenen Bett.



Hoffentlich dauert es noch ganz lange, bis wieder ein neues Jahr kommt.

Euer Theon (Ivan aus Santiago)