Laika ohne Leine



Laika ist nun schon zwei Jahre bei uns und ich glaube, dass ich sie ganz gut einschätzen kann. Wir kennen viele Hundebesitzer hier im Dorf und geben Laika oft Gelegenheit, anderen Hunden zu begegnen.
In den letzten Monaten bin ich dazu übergegangen Laika bei diesen Begegnungen im freien Feld von der Leine zu lassen. Sie geht zwar ausgesprochen gern jagen, aber bislang ging "Hundebegegnung" immer vor "Jagen".
99 Mal ging das gut, aber beim 100sten Mal...

...Laika und ich trafen am Waldrand auf einer großen Wiese eine uns bekannte Frau mit ihren beiden Retrievern. Laika durfte ohne Leine mit den Beiden rumtollen, bis die Drei beschlossen, mal eben in den Wald zu gehen. Kurze Rede: zwei (blonde) Hunde kamen nach einigen Minuten zurück, einer fehlte...

Diese bekannte Frau war so nett und wartete eine halbe Stunde mit mir. Es kamen auch etliche Spaziergänger vorbei, die meine Handynummer bekamen mit der Bitte, mich gegebenenfalls anzurufen.
Nach ungefähr einer halben Stunde hörte ich von Laika Spurlaut, sie jagte.

Irgendwann wurde ich von einer Spaziergängerin auf dem Handy angerufen. Sie hatte sich mit Leine und Leckerchen bewaffnet auf Laika Suche begeben. Laika war mit glückseligem Gesichtsausdruck einige Male an ihr vorbeigerannt, hatte sich aber nicht ansprechen lassen. Sie konnte mir aber wenigstens sagen, in welchem Teil des Waldes mein Hund unterwegs war.

Dorthin begab ich mich unverzüglich. Leider muss ich feststellen, dass mein Hund kein Interesse daran hatte, sich in mein Blickfeld zu begeben, denn sie ließ sich nicht blicken, obwohl sie mein Rufen gehört haben musste.

Das Ende der Geschichte ist schnell erzählt: Laika ging, als sie keine Lust mehr hatte, zu ihrem Freund Sam, einem Schäfi-Dobermann-Mix und tollte mit ihm in seinem Garten herum. Das ist hier in unserem Dorf. Sams Frauchen rief mich an, denn auf Laikas Halsband steht ja unsere Telefonnummer (Sientas macht's möglich).
Mein Hund ging dann doch freiwillig mit nach Hause und ich ging völlig fertig in meinen dritten Nachtdienst. Ich bin noch nie so ungern zur Arbeit gegangen, aber wenn ich Laika nicht wieder bekommen hätte, wäre es noch schlimmer gewesen. In den darauffolgenden Tagen konnte mein Hund weder Treppen laufen noch Gassi gehen. Zum Lösen trug ich sie auf die Wiese in unserem Garten.

Laika war insgesamt 4 Stunden verschwunden. Viele Leute fragten mich, ob Laika daraus gelernt habe (?). Ich glaube, ihr Fazit ist: bei nächster Gelegenheit wieder jagen zu gehen.
Meine Lehre ist, Jagdhunde werden zukünftig nur innerhalb von Zäunen abgeleint. Es werden nur noch Jagden auf Mäuse erlaubt.

Bis bald und liebe Grüße von Annette und Laika Lausemaus

(Steffi aus Santiago)