Das erste Jahr - Aus Pinpol wird Floyd

Lange Jahre saß ich, Pinpol, in Santiago im Tierknast. Alleine mit Samantha eingesperrt hab ich versucht das Beste draus zu machen.
Ein Lichtblick war es jedes Mal, wenn die Ringelsockenfee aus einem fernen Land uns besuchte. Da ich ja ein ganz charmanter Kerl bin, hat Sie versucht, auch für mich eine neue Heimat zu finden. - Was soll ich sagen, nach einigen Jahren hat sich tatsächlich mein jetziges Rudel in meine rassigen, traurigen, großen, braun-blauen Augen verguckt und ich durfte tatsächlich auch auf diese geheimnisvolle Reise in einem großen „Koffer“ in einem riesigen Metallvogel mit gehen. Hui, waren wir alle aufgeregt: Auch Richard und Chispa haben mitgebibbert, ob das wohl gut ausgeht...
Dann der große Moment, als wir aus dem Metallvogel ausgeladen und von unserer Fee auch aus unseren Koffern vorsichtig raus geholt wurden. Ich war zwar noch ein bißchen benebelt; daß die Menschen dort aber ganz lieb zu mir waren, wußte ich gleich zu schätzen! Die wollten MICH wirklich haben!!! Und mitnehmen!!! Ole!
Den brummenden und ruckelnden Kasten, in dem sie mit mir weg fuhren, liebe ich noch heute! Alles war zwar neu, aber SCHÖN neu!
Ich lebe heute in einem Haus und habe weiche Schlaf- und Kuschelplätze mit weichen Kissen und Decken. Super! Nur das Futter... Da gehe ich doch immer noch lieber selbst auf die Jagd... Aber die Leckerlis sind schon okay.
Dann gibt es da noch andere komische Hausgenossen: ein fauchender Drachen mit langem Rüssel und Bürsten an langen Stielen, die immer meine haarigen Hinterlassenschaften weg nehmen. Dann ein gruseliges Ding, das bunte, bewegte Bilder ausspuckt und in dem manchmal Hunde bellen. Zuerst musste ich mich darüber jedes Mal ziemlich aufregen. Aber mittlerweile bin ich ja Profi und weiß, daß meine Menschen wohl sowas Komisches brauchen. Auch dieses flache Ding, mit dem sie sich oft beschäftigen und dann von Santiago und meiner Patentante erzählen.
Das Schönste aber ist, daß ich ganz oft draußen bin und meistens drinnen, wenn das Wetter mies ist. Ich liebe es, schnüffelnd durch die Gegend zu eilen! Ja, ich muss immer schnell sein, wer weiß, ob sonst alles wieder weg ist...
Ich hab jetzt jede Jahreszeit mindestens einmal erlebt in meinem Zuhause.
Spannend fand ich besonders den Winter mit seinem komischen weißen Pulver, das im Maul zu Wasser wird! Allerdings gibt’s da auch eine gefährliche Klippe: an einem Tag drehen alle Menschen durch und rotten sich zusammen und fangen dann nachts an, rum zu ballern mit Feuersternen. Das ist gruselig! War ich froh, daß wenigstens mein Frauchen da nicht mitgemacht hat und mich auch nicht gestört hat, als ich hinter´m Sofa gebibbert habe. - Da ist der komische Baum im Haus kurz vorher schon besser, den kann ich wenigstens ausgiebig beschnüffeln, ohne daß er knallt oder spuckt...
Ein gaaanz tolles Erlebnis war, als uns mal wieder der tolle rumpelnde Kasten zu meiner Patentante gebracht hat und es da ein Wiedersehen mit vielen Kumpels aus meinem alten Leben gab. Das war aufregend und vor Allem: sowohl wir Hunde als auch unsere Menschen waren glücklich und zufrieden!
Damit schließt sich der Kreis für mich: meine Patentante ist also auch jetzt noch immer für mich da! Hoffentlich kann sie noch vielen von uns helfen. Aber das wünscht Ihr Euch doch sicher auch alle...
Tschüß,
Euer Floyd