Amie - ein medizinischer Notfall



Das ist Amie


Eine Freundin von Agnes (Tierheimleiterin in Komarno) hat die etwa einjährige Hündin auf drei Beinen laufend auf der Hauptstraße gefunden.


Der erste Verdacht war natürlich, dass sie mit einem Auto kollidiert ist.
Alltag in der Slowakei.
Denn die Hunde leben im Hof. Und niemand macht sich die Mühe, das Hoftor zu schließen.


Jedenfalls musste Amie zum Doc.
Der machte ein Roentgenbild vom kaputten Beinchen.
Der Befund war unglaublich.
Amie hatte keinen Autounfall.
Sie war angeschossen worden.
Die Kugelsplitter sind auf dem Bild deutlich zu sehen.



Amie wurde am 7.5. in Bratislava operiert.
Der zerschossene Schultergelenkskopf wurde tief abgetragen und mit einer Schraubplatte mit dem Schulterblatt verbunden.


Lange war ungewiß, ob die OP ein Erfolg werden würde.
Wenn nicht, hätte man Amie das Vorderbein amputieren müssen.

Aber - Amie hatte einen Schutzengel.

Oder besser gesagt zwei.
Einer davon heißt: Aniko.
Dank Aniko mußte Amie nicht ins Tierheim.
Bei ihr in Bratislava hat Amie sich von der OP erholen dürfen.


Und Amie geht's prima.
Das Fell wächst sogar schon wieder.


Und einen Hundekumpel hat sie auch.

Jetzt dauert es nicht mehr lange, dann können wir uns auf die Suche nach einem Körbchen für Amie machen.
Sollte sich jemand beim Lesen unsterblich in Amie verliebt haben - einfach eine Mail zu mir.
:-))))

Daß ich die finanzielle Unterstützung von KG zugesagt habe, ist selbstverständlich, oder?
Die Kosten belaufen sich im Augenblick auf ca. 400,- Euro.
Sollte also jemand ein Geschenk übrig haben und Amie unterstützen wollen - hier noch mal die Bankverbindung.

Steffi Ackermann
Postbank
Konto: 626 083 460
BLZ: 440 100 46

Natürlich gibt's hinterher die Rechnung vom Tierarzt, damit Ihr auch seht, daß Eure Geschenke angekommen sind.
Und wie's mit Amie weiter geht, werdet Ihr natürlich auch an dieser Stelle erfahren.

Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Anteilnahme und Eure Hilfe.

Nachtrag vom 19. Juni 2007

Ich möchte Euch ganz herzlich danken.
Amies OP- Kosten sind finanziert.
In den nächsten Tagen steht ein Kontroll- Röntgen an. Da wird dann entschieden, ob die Implantate wieder raus müssen, oder drin bleiben werden.
Weitere Infos folgen natürlich an dieser Stelle.
Und auch die Tierarztrechnung stelle ich ein, so bald ich sie habe.
Wird aber noch ein bißchen dauern, weil der Doc erst dann eine Rechnung schreibt, wenn die Behandlung abgeschlossen ist.

Nachtrag vom 28. Juni 2007

Heute habe ich Amie zur Vermittlung ins Internet gestellt.
Hier der entsprechende Text.

Amie



Amie (Tierheim Komarno)
Rasse: Wuschel- Mix
Geschlecht: Hündin
Alter: gut ein Jahr (5/2006)
Kastriert: ja
Schulterhöhe: ca. 40 cm
Herkunft: Komarno / Slowakei
Aufenthaltsort: Komarno
Kontakt: 02252 / 834 456
Mail: Wortspiel1@aol.com

Hallo
Mein Name ist Amie.
Auch wenn ich auf den ersten Blick nicht so aussehe, ich bin wieder einer dieser „Schicksalshunde“.
Was ich damit meine?
Lassen Sie mich einfach kurz meine Geschichte erzählen. Dann wissen Sie, was ich meine.
Angefangen hat alles im April.
Ich bin ganz normal draußen rum gelaufen – wie immer allein – auf meiner täglichen Erkundungstour. Plötzlich hat es laut geknallt. Und dann hat mein Bein angefangen furchtbar weh zu tun.
Ganz furchtbar weh.
Ich habe mich total erschrocken und bin erst mal gerannt. In welche Richtung weiß ich gar nicht.
Irgendwann habe ich mich dann auf der Hauptstraße wieder gefunden.
Mein Bein konnte ich nicht mehr benutzen.
Also habe ich es hoch gehalten.


Die Autos sind wild hupend an mir vorbei gefahren. Ich wusste gar nicht wohin. Und so habe ich mich erst mal in einem Gebüsch verkrochen.
Dann kam der Hunger.
Aber auf der Hauptstraße gibt’s nichts Gescheites zu essen.
Und so habe ich mich auf drei Beinen rum geschleppt und in die Mülltonnen geguckt. Zwischendurch hatte ich Glück und habe auch was fressbares gefunden. Weil selbst jagen hätte ich mir mit dem kaputten Bein nichts können.
Und dann – dann begann meine Glückssträhne.
Ich war gerade mal wieder auf Futtersuche unterwegs, da kam Aniko die Hauptstraße entlang gefahren.
Das war ganz komisch.
Aniko hat mich gesehen und angehalten. Sie ist ausgestiegen, hat mich gelockt und gerufen und sogar ihr Frühstücksbrot mit mir geteilt.


Sie glauben gar nicht, wie glücklich ich war.
Endlich wieder ein bisschen menschliche Wärme, nach der ich mich so sehr gesehnt habe.
Endlich mal wieder in Ruhe fressen, ohne Angst haben zu müssen, dass mich jemand verjagt.
Es war wie ein kleines Stückchen Himmel.
Aniko hat mich dann ins Auto gepackt und wir sind auf direktem Weg zum Tierarzt gefahren.
Der hat mich dann geröntget und festgestellt, dass ich die Schulter total zerschossen habe. Das war der laute Knall, den ich gehört habe.


Von alleine heilen würde das nicht mehr.
Also hat der Doc mich operiert.
Sieht schlimmer aus, als es ist.


Und ohne zu jammern und zu klagen habe ich ganz tapfer die Behandlung über mich ergehen lassen.
Die Operation war Anfang Mai.


In der Zwischenzeit geht’s mir schon wieder so gut, dass ich auf allen vier Pfoten laufen kann.
Und wie ich laufen kann.
Sogar schneller, als ich eigentlich darf.


Ich bin eine richtig gut gelaunte, fröhliche Hündin.
Und mein Doc ist auch total zufrieden mit mir.


Aniko, bei der ich lebe, hat mich aber auch super betüttelt und gepflegt.
Aber so langsam wird es Zeit, dass ich ausziehe.
Mittlerweile bin ich geimpft, gechipt und kastriert worden. Und mein Köfferchen habe ich schnell gepackt.
Die Frage ist nur, ob’s irgendwo ein Körbchen für mich gibt.
So viel wie ich schon erlebt habe, können Sie sich sicher vorstellen, dass ich eine genügsame Hündin bin. Bescheiden bin ich geworden.
Regelmäßig essen wäre natürlich toll – weil Hunger haben wirklich ein doofes Gefühl ist.
Und regelmäßig schmusen wäre genau so toll – weil ich mich sooooooooooo sehr nach menschlicher Liebe sehen.


Daß ich auch ab und zu Gassi gehen möchte, ist logisch. Wer isst, muß ja schließlich auch seine Geschäfte erledigen.
Im Augenblick darf ich noch nicht so viel spielen und toben, wie ich gerne möchte. Wegen meinem Bein. Aber wenn wir noch ein halbes Jahr weiter sind, gibt’s eigentlich keine Einschränkungen mehr.
Okay, ich sollte nicht unbedingt zum Agility- Kurs.
Und ein Zuhause im zehnten Stock, wo ich dauernd Treppen laufen muß, ist auch nicht so wirklich geschickt.
Aber ansonsten können Sie alles mit mir machen, was Sie mit einem anderen Hund in meinem Alter auch tun würden. Spannende Abenteuer erleben, Verstecken spielen, Leckerlie suchen, und, und, und.


Ach so, ich habe ja noch gar nicht verraten, wie alt ich bin. Mein Doc schätzt, dass ich etwa im Mai 2006 geboren wurde. Damit bin ich jetzt gut ein Jahr alt.
Das bedeutet, dass meine Knochen noch so jung sind, dass sie gut verheilen. Fast noch Kinderknochen eben.
Trotzdem bin ich natürlich durch das Erlebte schon eine ziemlich erwachsene Hündin.
Was aber nicht heißt, dass ich durchaus noch mal albern werden kann. Wenn ich so richtig glücklich bin, keine Sorgen mehr habe und mich rundum wohl fühle, werde ich Sie bestimmt häufiger zum Lachen bringen.
Ansonsten bin ich wirklich pflegeleicht.
Ich könnte zu einem anderen Hund vermittelt werden – gerne kann der schon ein bisschen älter sein, damit wir nicht ganz so wild toben.


Und auch eine Familie mit Kindern wäre okay, wenn die Kids ein bisschen Rücksicht auf mein Bein nehmen.
Was meinen Sie, darf ich bei Ihnen einziehen?
Ich brauche auch nur ein kleines Körbchen, denn ich habe nur eine Schulterhöhe von knapp 40 cm.
Bitte rufen Sie bei Steffi und Pit in Zülpich an. Die beiden organisieren meine Reise. 02252 / 834 456 oder schreiben Sie eine Mail: Wortspiel1@aol.com


Nachtrag vom 2. August 2007

Amie ist VERMITTELT !!!
:-))))))))))

Nachtrag vom 14. August 2007

Bei meinem letzten Slowi- Fluchttag habe ich Amies Tierarztrechungen mitgebracht.



Man kann's leider nicht so richtig gut lesen.
Zusammen betragen die Kosten 9.689 slowakische Kronen.
Der Kurs liegt irgendwo zwischen 30 und 32.
Ich habe ein bißchen gerundet und 350,- Euro überwiesen.
Das ist, so hoffe ich, in Euer aller Interesse.
So haben wir für den nächsten "tierischen Notfall" schon mal ein paar Euronen in Reserve.

Noch mal ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die Amie mit einem Geschenk unterstützt haben.

Nachtrag vom 16. August 2007

Ein Eintrag aus unserem Gästebuch.

Name: Agnes aus Komarno
Email:
URL: http://
Zeit: 18:52:11 Uhr
Datum: 16.08.2007

Kommentar:
Liebe Koerbchen-gesucht Leser,
soeben habe ich die Information bekommen, dass das Geld fuer die Arztrechnung fuer Amies OP unterwegs ist. DANKE!! Leider kommen in unserer Gegend immer wieder angefahrene oder sonst verletzte Hunde vor, die Mittel fuer den Tierheimbetrieb werden durch die erforderlichen Operationen immer wieder geschmälert. Um so dankbarer bin ich, dass fuer Amie nichts aus unserem Budget gezahlt werden musste! Der avisierte Betrag deckt die komplette OP, die bisherigen Rtg-Kontrollen und auch noch die letzte anstehende, die vor Amies Abfahrt ins neue Koerbchen, ansteht, vollständig ab.
Ich freue mich natuerlich auch ueber die Tatsache, dass fuer Amie ein Superzuhause gefunden wurde und wir fiebern dem Tag X, also dem Flugtag alle zusammen entgegen. Bis dann wird Amie liebevoll im Haus Anikos Mutter gepflegt.
Liebe Gruesse aus Komarno, im Sueden der Slowakei, an der Donau...
Ihre
Agnes Jelinek


Nachtrag vom 17. Oktober 2007

Amies neues Leben beginnt.

3 Tage später gibt's die erste Geschichte.

amie