Luna




Als meine fast 15 jährige Mischlingshündin Lisa starb, habe ich sehr um sie getrauert und konnte aber nicht ohne einen Hund an meiner Seite sein.
An einen Podenco habe ich dabei nicht gedacht, sondern wollte wieder einen Tibet Terrier zu mir nach hause holen. Mein erster Hund der bei mir lebte war ein Tibet Terrier und ich wollte nochmal einen haben.
So begab ich mich nach dem Tod meiner Lisa gleich auf die Suche, wohl auch um beschäftigt zu sein und die Trauer und das Alleinsein nicht so zu spüren.
Damals hatte ich noch kein Internet und so telefonierte ich herum und nahm Kontakt zu Züchtern auf. Fuhr zu Ausstellungen und besuchte auch einen Züchter. Holte Kämme und anderes zur Pflege eines langhaarigen Hundes. Ließ mich sogar bei einer Züchterin deren Hündin gerade belegt wurde unverbindlich vormerken. Dies alles passierte innerhalb einer Woche, so das ich sehr aktiv war.
Am 8. Tag stand ich morgens auf und beim Frühstück kam mir die Idee. Eigentlich ist es viel besser ein Tier aus dem Tierschutz zu sich zu holen und einer armen Seele ein neues zu hause zu geben.
So besuchte ich gleich am selben Tag das örtliche Tierheim, ich hoffte mein Herz zu verlieren, dies geschah aber nicht. Einem Hundefreund erzählte ich von meinen Aktionen und er lud mich zu sich ein, um im Internet mal nach einem Tier zu sehen.
Da sah ich meine Luna und war sofort in sie verliebt (obwohl sie ein ganz anderer Typ als ein Tibet Terrier ist).


Luna befand sich in dem Tierheim K. und meine Freunde schlugen mir vor , gleich am Samstag mit mir dorthin zu fahren. Ich war aufgeregt ob Luna dann noch da ist. So wartete ich 2 Tage und wir fuhren los. Die Nacht davor konnte ich nicht schlafen vor Anspannung.
Gott sei dank, Luna war noch nicht vermittelt und das Happyend nahm seinen Lauf.
Luna ist eine Podenca Andaluz mittlerer Größe und hat ein ganz liebes Wesen, wie alle Podencos.


Ich wußte zwar über den Jagdtrieb bei einem Podi, aber das war es auch.
Und gleich am ersten Tag beim Spaziergang zeigte sie mir was sie so in Bezug auf jagen drauf hat und ich hatte alle Mühe sie zu halten.
Wenn sie ein Kaninchen sah, stand sie auf den Hinterbeinen gab Laut und wollte dorthin, heute macht sie das nur noch selten.
In der zweiten Woche, sah sie etwas, ich war nicht darauf vorbereitet, Luna zog los, zuerst flog die Flexileine und dann stürzte ich, ich rief nach ihr und meine Luna saß im Gebüsch. Ich war froh, das es noch so gut ausging. Ich hatte eine schwere Muskelprellung und konnte fast 2 Wochen nicht richtig laufen, so daß Luna mit meinen Hundefreunden ihre Spaziergänge machte, bis ich wieder fit war. Danach wurde ich angesprochen, ob ich sie den immer noch behalten wollte. Ich war furchtbar entsetzt darüber, so etwas wäre mir nie in den Sinn gekommen.


Nun teile ich schon mein Leben über 2 Jahre mit Luna und bin super glücklich mit ihr. Ich liebe sie über alles.
Heute gehe ich mit der Schleppleine die große Runde, ca. 2,5 Stunden über Wiesen und Felder, außer den üblichen Gassirunden und las sie z.B. nach Mäusen buddeln.


Luna hat sich auch so prima eingelebt und ist eine super Hündin.
In der ersten Zeit war sie im Straßenverkehr unsicher und ging zurück, wenn LKW,s vorbei kamen. Treppen steigen kannte sie nicht, zum Glück wohne ich parterre, jedoch wenn ich mit ihr zu Besuch ging, waren Stufen vorhanden. Wenn wir bei Regenwetter nach hause kamen und ich sie mit dem Badetuch abtrocknete, gefiel ihr das nicht wirklich. Heute nimmt sie alles gelassen und ich kann sie überall mit hinnehmen.


Jeden morgen gehe ich mit ihr zum Bäcker in der Einkaufsstraße, dort wartet sie auf mich ganz lieb, wenn ich mir mein Brötchen kaufe, ohne das ich sie irgendwo festbinde (in der Stadt sind ja keine Kaninchen), bis ich wieder da bin und wenn ich durch die Stadt gehe nehme ich sie bei Fuß, auch das macht sie prima.
Jedoch ist sie eine richtige Podenca und hat ihren eigenen Kopf. Sie kommt schmusen wann sie will, dann aber sehr ausgiebig und am meisten abends, sie liegt dann wie ein Kind in meinen Armen und läßt sich streicheln. Rufe ich sie zu mir, wenn ich mit ihr schmusen möchte, könnte man meinen sie sei taub und reagiert nicht, fast wie eine Katze. Auch liegt sie gerne erhöht, also auf dem Sofa, das darf sie auch.



Im Haus ist sie ruhig und hat noch nicht einmal gebellt, das holt sie dann draußen nach, wenn ihr was nicht paßt, oder sie eine Spur hat. Ich glaube es wäre möglich sie zum Suchhund auszubilden. Luna ist zu den Menschen freundlich, die ihr auch freundlich begegnen, ebenso ist es mit anderen Hunden, sonst bellt sie schon mal.
Ihre Hundekumpels und auch Nachbarn begrüßt sie mit dem ganzen Körper freudig wackelnd.


Im Garten kann sie frei laufen. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, das ich sie so nicht frei laufen lassen kann. Vielleicht geht es anderen auch so?
Per Internet habe ich Kontakt zu der spanischen Orga, aus der Luna kommt aufgenommen und erfahren, das man sie zusammen mit ihrem Bruder in einen Brunnen geworfen hat, um sie zu töten. Der Bruder ist gestorben und Luna war stark unterernährt und sehr, sehr krank, jedoch ist sie eine Kämpferin und hat es geschafft, worüber ich glücklich bin, sonst wäre sie nicht bei mir.


Luna ist heute 5 Jahre.
Noch viele viele glückliche Jahre wünsche ich mir mit meiner Luna, keine einzige Minute habe ich meine Entscheidung bereut.