DARUM ein "KG- Hund"



Ein Erfahrungsbericht Birgit und Rüdiger von Aurelius


Wir kennen Steffi nun schon seit einigen Jahren. Damals hatten wir mit unseren Freunden ihren Hund in Zülpich abgeholt. Seitdem habe ich von Zeit zu Zeit in "Körbchen gesucht" vorbei geschaut, die Entwicklung der von ihr betreuten Tierheime beobachtet und ihr Engagement für die Tiere bewundert.

Als bei unseren Hund Swiki die Diagnose Krebs im fortgeschrittenen Stadium mit Metastasen in der Lunge festgestellt wurden, gönnten wir ihm noch eine schöne Zeit in Ruhe, bis er immer schwächer wurde und nach 3 Wochen zuhause einschlief. Unsere Trauer war sehr groß, vor allem, da uns der erste Tierarzt große Hoffnung gemacht hatte. Swiki fehlte uns und unserer Hündin Sahra sehr. Wir wußten die ganze Zeit, in der wir uns von ihm verabschiedeten, daß sein Körbchen nicht lange leer bleiben würde.

Ich machte mich auf die Suche nach einem neuen Rudelmitglied. Die Vorauswahl traf ich aus verschiedenen Tierheimen und Organisationen, die Endauswahl überließ ich meinem Mann. Rüdiger entschied sich dann für Aurelius von "Körbchen gesucht" als unseren Kandidaten. Er vereinigte alle Eigenschaften, die wir uns für unser zukünftiges Rudelmitglied vorstellten. Er hatte etwas Schäferhundblut in sich (unsere ersten beiden Hunde waren Schäferhundmischlinge), er war nicht zu klein und er war freundlich zu Menschen und Tieren. Was uns noch wichtig war, er saß von seinen 3 Jahren schon seit 2 Jahren in der Perrera von Almendralejo und hatte noch nicht seine Menschenbezogenheit verloren. Besonders gerührt hatte Rüdiger das Video, in dem Aurelius von einem Menschen zum anderen lief und um Streicheleinheiten bettelte.

Uns überzeugte, daß Steffi alle Hunde, die sie vorstellt, persönlich kennt, ihre positiven und negativen Eigenschaften genau beschreibt und nichts verheimlicht. Und daß man sich die Hunde auch in einem oder mehreren Videos anschauen kann. Außerdem hat uns imponiert, daß Steffi jedes Tier, das sie vermittelt, auch persönlich auf seinem Flug in das neue Leben begleitet.

Nachdem wir uns auf Aurelius geeinigt hatten, setzten wir unseren Bewerbungstext auf. Er war sehr ausführlich, damit im Voraus schon vieles geklärt wurde. Schon am selben Abend rief uns Steffi zurück, wir führten ein langes Gespräch, in dem auch noch einige Punkte angesprochen wurden, an die wir nie gedacht hätten. Bilder von der Wohnung und vom Garten? - natürlich, um Gefahrenquellen für den neuen Hund auszuschließen!

Schnell war ein Termin abgemacht, an dem wir uns mit Sahra in Zülpich vorstellen durften (das berüchtigte Ackermann'sche Verhör!) Das fiel aber aus, stattdessen war es ein langer schöner Spaziergang, bei dem wir von Steffi noch mehr Tipps zu Aurelius und Sahra bekamen. Danach wurden noch unsere Fragen bezüglich der ersten Zeit mit Aurelius geklärt und die Vermittlungspapiere unterschrieben. Steffi informierte uns, daß Aurelius nichts als Steine und Beton kannte, sich eventuell vor allem fürchten würde (Blätterrauschen, Autos, Traktoren, Fahrräder, Lärm), daß er seinen Namen nicht kannte, daß es eventuell dauern konnte, bis er Vertrauen in uns hat und so weiter. Doch das schreckte uns nicht ab, eigentlich war jeder unserer Hunde ein Problemfall, den wir aber nach einiger Zeit und mit viel Geduld und Liebe zu einem treuen Familienmitglied erzogen hatten. Wir waren Steffi dankbar, daß sie uns so intensiv über Aurelius informierte. Das unterscheidet ihre Arbeit von der Arbeit in den Tierheimen. Dort kann man sich den Hund zwar anschauen, bekommt aber nie diese ausführlichen Informationen.

Dann kam der Termin, an dem wir Aurelius abholen durften. Wir mußten zwar nach Düsseldorf fahren, das waren gute 3 Stunden Fahrtzeit, aber die lange Strecke nahmen wir gerne in Kauf, auch weil wir wußten, daß Steffi noch viel größere Strapazen bei ihren "tierischen Missionen" auf sich nimmt. Als wir dann Aro, wie wir Aurelius nannten, zum ersten Mal begrüßen durften, war die lange Fahrtzeit und die endlose Warterei auf dem Flughafen vergessen.

Aro verstand sich auch gleich mit Sahra.


Wir stellten uns darauf ein, daß er die ersten Tage nicht auf uns hören würde und legten uns eine Schleppleine zu, damit wir mit ihm in den Garten gehen konnten. Wir waren aber überrascht, daß er nach einem Tag schon auf seinen Namen hörte und gerannt kam, wenn man ihn rief. Nach 3 Tagen machte er schon wie seine Schwester Sitz, wenn es ein Leckerli gab. Als er nach einigen Tagen die Hundecouch für sich entdeckte, entspannte er sich schnell und war bei uns angekommen.


Er geht, wie Sahra, aus dem Zimmer, wenn das Essen auf dem Tisch steht. Er ist immer an unserer Seite, ob in der Küche oder im Wohnzimmer.

Den Garten teilte er sich ein, er ging anfangs nur in den Teil, den er schon kannte. Es dauerte noch einige Wochen, bis er seiner Schwester überallhin in den Garten nachlief. Nun macht er auch abends alleine sein Pipi in den Garten. Treppen kannte er natürlich auch nicht, unsere 5 Stufen springt er ganz schnell hoch, aber zu unseren Bekannten in die 3. Etage wollte er nicht. Da müssen wir noch Geduld aufbringen und ihn mit Liebe und auch Leckerlis locken.

Er hat keine Angst vor Autos oder Traktoren, Gras hat er schnell als angenehm unter den Pfoten empfunden. Schnee macht ihm überhaupt nichts aus, nur kalten Regen liebt er überhaupt nicht. Wenn wir Leuten mit Hunden begegnen, die er begüßen darf, ist er ganz zärtlich. Und wenn Hunde ihn anknurren oder anbellen, schaut er weg und kümmert sich nicht drum. Morgens muß ich immer erst ein paar Minuten mit beiden Hunden schmusen, ehe wir uns zum Spaziergang fertigmachen. Aro ist ein toller Hund, der sehr aufmerksam ist, nichts im Haus kaputtgemacht hat und noch nichts vom Tisch geklaut hat (anders als Sahra!). Nachbarn und Freunde, die ihn jetzt sehen, wundern sich, wie schnell er sich an das Leben bei uns angepaßt hat.

Unser Fazit: wir sind Steffi dankbar, weil sie jeden Hund, den sie vermittelt, nahezu perfekt beschreibt, da sie ihn persönlich kennt. Weil sie sich die liebevollen Vermittlungstexte ausdenkt und vor allem, weil sie sich die Mühe macht, die passenden Menschen für ihre Hunde auszusuchen, auch wenn es für manchen Hund etwas länger dauert, bis er seine idealen Menschen gefunden hat. Und weil sie die Strapazen auf sich nimmt, alle paar Wochen die vermittelten Hunde selbst abzuholen. Und nicht zu vergessen, weil sie die Garantie gibt, die Hunde auch wieder zu sich zurückzuholen, wenn es mal doch nicht klappt oder wenn sich die Familienverhältnisse geändert haben.


Wir wünschen Steffi noch viele erfolgreiche Vermittlungen und werden sie immer bei ihrer Arbeit unterstützen, wo wir können.

Birgit und Rüdiger von Aurelius
Januar 2013