DARUM ein "KG- Hund"



Ein Erfahrungsbericht von Steffi von Frida mit Billy

Billy tritt Frida's Erbe an

Viel zu lange habe ich gezögert diesen Bericht zu schreiben, so oft habe ich ihn schon im Kopf angefangen.
Auch jetzt, fast 2 Jahre nach Fridas Tod tut es noch so weh.
Im Juli 2018 mussten wir unsere Hündin Frida unerwartet und viel zu früh über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Sie war eine wundervolle Hündin, die wir über KG im Februar 2014 adoptiert haben. Sie hatte zuvor in Neuss auf einer Pflegestelle gewartet.
Nach Frida's Tod fehlte sie uns natürlich unheimlich und das tut sie immer noch, aber auch das Hundeleben im Haus hat gefehlt. Auch wenn wir trotzdem ab und an einen Hund zu Besuch hatten oder mit Freunden und Hunden spazieren gegangen sind, das war nicht das gleiche.
Diese Leere ohne Frida und generell ohne Hund war traurig. Gleichzeitig aber die Frage, können wir einem neuen Hund gerecht werden? Es standen sowohl berufliche Veränderungen an als auch private Pläne. Was ist, wenn Plan B und C und D, mit denen es mit Frida super funktioniert hat, mit einem neuen Hund nicht funktionieren?
Sowohl in der letzten Woche von Frida, als auch danach waren wir im regelmäßigen Austausch mit Steffi Ackermann.
Wir haben ihr also eine Rudelbeschreibung geschickt und unsere Bedenken geäußert. Bei Körbchen gesucht wird nicht auf Biegen und Brechen vermittelt, das wussten wir. Umso erleichterter waren wir, als wir von Steffi grünes Licht bekommen haben, dass sie kein Problem in einer Vermittlung sieht. Gleichzeitig war aber auch die Angst da, einen komplett fremden Hund ohne ihn jemals gesehen zu haben, zu adoptieren. Frida war schon hier. Wir haben mit einigen Körbchengebern gesprochen, viele Erfahrungsberichte gelesen und auch mit Frida's Pflegestelle telefoniert, die ja auch viel Erfahrung mit den Hunden direkt aus dem Ausland und mit Steffi's Arbeit hat.
Und es war klar, wenn noch einmal ein Hund bei uns einzieht, dann von Körbchen gesucht.
Gerne wollten wir einem unserer Herzenshunde aus dem Tierheim bei Santiago eine Chance geben. Andere Organisationen wären wahrscheinlich froh gewesen einen Langzeitinsassen zu vermitteln. Wir sind sehr dankbar über Steffis offenen Worte, dass wir uns damit leider keinen Gefallen tun würden. Es ging also weiter mit der Suche nach dem passenden Hund. Wir sollten unsere „Wünsche“ äußern. Das war komisch, fast wie eine Bestellung mit Sondermaßen. Aber gesagt, getan. Ja, ein Hund passte quasi zu all unseren Wünschen, Alter, Größe, Farbe, Geschlecht.....ABER irgendwie nicht so richtig zu uns. Steffis' Bauchgefühl hatte einen anderen Hund für uns ins Auge gefasst. Wie oft wir alle Hunde auf der Seite durchgegangen sind, von denen wir dachten, wir würden sie schon alle kennen. Joa da wären dann einige gewesen, die aus unserer Sicht gepasst hätten. Und tolle Hunde sind es ja alles. Aber keiner der Hunde, die wir vorgeschlagen hatten, passte zu Steffis Bauchgefühl. Irgendwann ist sie dann mit ihrem Vorschlag um die Ecke gekommen: Billy.
Billy? Den hatten wir gar nicht auf dem Schirm. Ja er ist ja ganz süß, aber passt er zu uns? Wie oft wir seine Fotos, Beschreibungen und Videos angeschaut haben...und immer wieder im Vergleich dazu den eigentlich auf die Wünsche passende Hündin. Ich glaube wir haben Steffi ziemlich viele Nerven in der Zeit gekostet. Einer der beiden Hunde könnte bald bei uns einziehen, den anderen lassen wir im Stich. Aber was wäre eine Vermittlung über KG ohne das berühmte Ackermannsche Bauchgefühl, von dem immer alle sprechen? Und bei den Körbchenfindertreffen und auch die Erfahrungsberichte der Körbchengeber sprechen für sich. Den Ausschlag gegeben hat dann Steffis Mail :“Du entscheidest dich nicht für oder gegen den einen Hund, sondern für oder gegen mein Bauchgefühl“.
Im Oktober waren wir dann zum Gespräch in Zülpich. Hier hat Steffi uns noch einmal ausführlich erläutert, warum sie Billy für uns ausgesucht hat. Außerdem gab es viele wertvolle Tipps für die Anfangszeit, quasi eine Gebrauchsanleitung. An vieles hätten wir nicht gedacht, aber es machte alles Sinn. Die Vorfreude stieg. Leider konnten wir noch an dem Tag den Vertrag noch nicht unterschreiben, weil die Ergebnisse vom Tierarzt noch nicht da waren.
Als diese ein paar Tage später da waren, waren wir alle erleichtert. Billy wird bei uns einziehen. Wir haben viele Fotos und Videos als Update zwischendurch bekommen.
Endlich war es soweit, am 08.12.2018 konnten wir Billy vom Flughafen abholen. Wie vorher vereinbart, haben wir uns mit Betty am Flughafen getroffen. Die Betreuung war super, das Parken etc hat wie vorher besprochen gut funktioniert. Der Moment an dem Steffi mit der Box ankam war unbeschreiblich, und als sie dann an der Seite die Box geöffnet hat und wir Billy das erste Mal in die Arme schließen durften, einfach toll.
Auch nach der „Übergabe“ endet die Betreuung nicht. Steffi ist jederzeit für ihre vermittelten Fellnasen bzw. ihre Familien da. Am nächsten Tag kam direkt ein Anruf, wie die Nacht war. Und wir haben Steffi natürlich auch fast täglich auf dem Laufenden gehalten, wie es Billy geht und wie er sich entwickelt. Es war von Anfang an toll mit ihm. Und wenn es zwischendurch mal ein paar Fragen oder Probleme gab / gibt , dann hat Steffi immer ein offenes Ohr für uns und wertvolle Tipps.

Fazit:
Wir haben zwar nicht den Hund bekommen, den wir uns ausgesucht haben, aber das Ackermannsche Bauchgefühl war wieder einmal goldrichtig. Wir haben den Hund bekommen, der zu uns passt. Wir hätten uns keinen besseren Hund wünschen können!
Danke Steffi!
An alle Zweifler, es mag auf den ersten Blick vielleicht absurd klingen einen fremden Hund aus Spanien einfliegen zu lassen, aber wir können nur Mut machen, Mut dazu auf das Bauchgefühl von Steffi Ackermann zu vertrauen und sich auf ein „Blinddate“ aus Spanien einzulassen.