Darum ein "KG- Hund"



Ein Erfahrungsbericht von Snoopy (Bobo aus Komarno)


Hallo mein Name ist Snoop(s)(Nase am Boden und alles rein, was NICHT fressbar ist ...)alias, Ex-Körbchensucher BOBO, alias Knutschkugel,Digger, Dicker, Coconut-head, Schnuff, Plumplori, Mr. Big Toung, usw. Ja, ihr kennt das sicherlich, kaum lebt man mit Menschen zusammen, schon haben sie für jede Situation den passenden Spitznamen parat und die Liste wird natürlich länger und länger, weil mein Leben hier ja auch noch lange dauert und ich ständig mit neuen Aktionen glänze. Aber der Reihe nach. Nach meiner Abholung vom Flughafen, den ich nur auf dem Arm verlassen wollte, grazil-kompakt, wie ich damals schon war, hab ich mich in meinem neuen zu Hause auch erstmal auf den Boden gelegt ... im Hof bei der Ankunft, in der Küche usw., ich war nur im Tragen weg zu bewegen und die Sache mit dem Kennenlernspaziergang mit Lilly (meiner echt grazilen, eleganten, hochcleveren Hundeschwester, so groß wie ich, aber nur 17 statt 30 kg, Fräulein Buntschuh (wenn sie wieder Mist gebaut hat), oder Lillyfee genannt) und Homer (nem rasenden, kläffenden Klein-Flockati, mit implantiertem Größenwahn, wie bei kleinen Terriern (7 kg)so üblich - liebevoll "türkisch Macho", manchmal aber einfach auch nur "Kläffa.." genannt)ging garnicht. Also kennenlernen auf dem Hof, dann ins Haus und dann aus meinem neuen "Zwinger" - was anderes kannte ich wohl zuvor nicht -nicht mehr raus...gut irgendwann gehst du dann wie die anderen nach draußen auf´s klo, aber Spazierengehen, o je, die Leine ließ die anderen vor Freude jauchzen und mich erstarren. Paralysiert, wie ich war, dachte ich wohl immer" Lasst mich zurück, alleine werdet ihr´s schaffen..." und nachdem ich lange Zeit auf dem Po demonstriert hatte, bin ich irgendwann dann doch ein paar Schritte an der Leine gelaufen...aber bitte nicht ohne die anderen, Ohren hingen, Schwanz auch...Tja und was soll ich sagen, Leine, wie Autofahrten sind bis heute nicht mein Ding..warum auch, wenn Hund auf nem kleinen Bauernhof toben kann, aber ich geh mit und werd auch immer lockerer, nur manchmal falle ich zurück in alte Verhaltensweisen, aber das tut Lilly auch manchmal, wenn sie denn unnahbaren hochängstlichen Straßenfluchthund rauskehrt, wo sie doch inzwischen ne echte Kuscheltante und nicht mehr Frau Unnahbar ist.


Schön war in diesem Zusammenhang, dass meine Patentante meinte, das Hoftor sei nicht hoch genug, inzwischen ist es höher und neu. Aber nicht weil ich versucht hätte auszubüchsen, sondern, weil ich meinte mit den anderen beiden vor Freude voll dagegenzuspringen und so standen wir eines tages ganz cool die Vorderpfoten gegen das 5m lange Tor gelehnt und fielen einfach mit dem selben auf die Straße. Da waren wir ganz schön buff...

Meine Patentante hat meinen Rudelmenschen ganz doll oft weitergeholfen, weil die sich zwar mit Hundehaltung auskannten, aber nicht mit dem Umgang mit nem ganzen Rudel verschiedener Charaktere und verschieden großer Hunde...die hatten echt zu knabbern, wie ihr euch denken könnt. Vor allem am Nichtbeachten und den Extrawürsten, wie auf Chouchs und Betten liegen, die´s nicht mehr geben durfte und die Aufmerksamkeit nur wohl dosiert mit Lob ...und alle auf einer Decke in der Küche und und und..Aber im Wechsel mit der "Anarchie" folgte die Anerkennung ihrer Autorität und jetzt sind wir schon an so nem Punkt, wo wir uns wieder ein bischen (manchmal auch viel)mehr rausnehmen ;-)- Problem war, dass, nachdem ich meine "ich fresse alles nicht Essbare und zerkaue, alles was zu groß ist, dass es in mein Maul passt" (Alle Möbel hab ich "probiert", jede Glasscherbe ins Maul genommen, lauter Kleinzeug - von Teddyaugen bis sonst wo hin verschluckt, sodass ich unbeaufsichtigt immer nen Maulkorb tragen musste -Phase hinter mir hatte und nun echt erwachsen wurde, ich auch Homi mit seinen Alüren nicht mehr ertragen konnte. Zwar war ich sofort kastriert worden und er ist es ja auch, aber er hat mir ewig den Stinkefinger gezeigt. Wenn ich auf der Couch lag, sprang er über mir auf die Lehne, wenn ich bei Elke war, wollte er noch näher ran und knurrte mich unverholen an usw. und dann hab ich ihn zwei mal inhalliert (Kopf voran und nicht verletzungsfrei)und dann wusste niemand aus Unsicherheit mehr, wie mit dieser Situation umzugehen...aber Gott sei Dank gab´s ja meine Patentante und die hat immer wieder den Rücken gestärkt und gute Ratschläge parat gehabt und wenn ihr euch die Fotos von heute anschaut ist das nicht zu glauben, wie wir miteinander drauf waren.


Homi hat (wieder) Vertrauen zu mir und versteckt sich z.B. hinter meinem Rücken, um von dort aus zu knurren, wenn er von Dieter gemaßregelt wird, weil er immer noch das letzte Wort haben muss...ein Terrierschädel eben. Also hab ich zurückgesteckt und kapiert, dass meine Menschen nicht nur mich in die Schranken weisen, sondern auch für die anderen beiden klar regeln, was angesagt ist und was nicht und das schafft echt ein entspanntes Zurücklehnen und Zusammenleben unter uns Hunden. Meine Eifersucht äußert sich halt mal, in dem ich mich wie versehentlich mit dem Hintern auf Homi setze, aber nicht mehr, indem ich ihn zwischen meine nicht unbeachtlichen Fänge nehme...und dann meint Elke sowieso (auch wenns anstrengend ist), die größte Freiheit hat ein gut erzogener Hund ...aber vor allem sind da ja die Menschen gefordert...


Entspannte Grüße mit tausend Dank an meine Patentante, denn ich bin echt glücklich im Rudel auf dem Land und Elke hat auch kapiert, dass es nicht darum geht, ob es einen noch stimmigeren Platz gäbe und sie uns gerecht wird, sondern das hier und jetzt anzunehmen, sich zu trauen, selbstverständlich und selbstsicher zu aggieren, auch mal sauer zu sein und zu genießen, also werde ich jetzt wohl nie ein ganz entspannter Auto fahrender, Ausflugs tauglicher Stadthund oder so, der sich in der Welt auskennt, aber so ein freies Leben als Landei hat ja auch seine Vorzüge, nicht nur beim über die Wiesen toben ...

Auch tausend Dank von Lilly, der meine Patentante,ohne sie zu kennen, in ihrer schweren Zeit der Erkrankung so toll weiter geholfen hat, und die jetzt wieder mit toben kann.

Tja, und nicht zu vergessen Homi, der ja erstens noch lebt und zweitens nicht im Abwägen mit mir gehen musste, um einen optimaleren Platz für einen türkischen Schoßhund zu haben - es ist eben , wie es ist - Alle sind auf dem Boden zurück (auch Homi - ätsch!!!) und das ist gut so. Und auch diese Erkenntnis verdanken wir meiner Patentante!!!


Daher ein dickes Danke von meinen Menschen und Hundegeschwistern aus dem Westerwald (alles Walhwesterwälder ;-))an Frau Ackermann. Wir haben alle sehr viel gelernt und verstanden, was es braucht um es gut miteinander zu haben und genießen das!!!


Liebe Patentante,
der erste Schritt beginnt ja mit Mut und das hat keiner von uns bereut.
Also nochmal 1000 Dank bis hierhin. Wir hören voneinander:)

Dein Snoops



August 2011

Elke von Snoopy

ella.keller1@gmx.de