DARUM ein "KG- Hund"



Ein Erfahrungsbericht von Lilo von Cara


Liebe Steffi,
wenn nicht DU wer dann?

Nicht jeder hat der " Ackermannsche Bauchgefühl" von dem so viel abhängt.
Vermittlung JA oder NEIN - völlig ungeeignet - eventl. geeignet - nochmals hinterfragen - immer erst ganz sicher sein.

Glaubst du, dass macht jemand anderes? Nein.

Ich erzähle dir jetzt mal wie wir zu unserem Paule gekommen sind.

Als Vorwort muss ich erwähnen in unserer Familie gab es immer Hunde.
Mein Onkel hat Boxer gezüchtet, das war vor 50 Jahren, damals, der Modehund.
Onkel Martin war vernünftig aus heutiger Sicht, er hatte 2 Hündinnen und jedes Jahr gab es einen Wurf, also hat jede Hündin alle 2 Jahre Nachwuchs bekommen.Wie es so ist wären 3 von den Welpen im laufe der Jahre aufgrund von irgendwelchen unwichtigen Dingen nicht vom Zuchtverband anerkannt worden. Mein Onkel hätte es nie über´s Herz gebracht hätte, diese einfach verschwinden zu lassen, so kamen sie zu meiner Mutter.Wir hatten z.B. einen weißen Boxer mit blauen Augen, Schwanz und Hängeohren.

Und nun zu unserem Paule, die Kinder haben ihn getauft auf den Namen "der Schatten von Mama".
Paule hatte ein Inserat im Stadtanzeiger.
Liebe Hunde aus Spanien suchen ein Zuhause.
Ich hatte im Jahr 2003 mit dem rauchen aufgehört und gesagt, wenn ich das ein Jahr schaffe möchte ich mir meinen Herzenswunsch erfüllen und wieder einen Hund haben. Martin und Lukas waren 10. und 11. Jahre alt, das fand ich OK.
Wir haben uns im Tierheim umgeschaut und Tiere suchen ein Zuhause war längst Pflichtprogramm.
Irgendwo waren die Hunde im Tierheim total durchgeknallt, das war schon so, dass sich die Helfer nicht in den Zwinger trauten.
Kam also nicht in Frage, ich wollte doch nicht, das meine Kinder vor dem eigenen Hund Angst haben.
Tja, liebe Hunde aus Spanien und hunderte Beispiele im näheren Umfeld.
Wir Termin gemacht und am 03. Oktober 2004 hin zur Pflegestelle.
Pflegestelle, halt dich fest - Dipl. Tier Therapeutin", klingt doch echt super.
Ja, sie habe 2 Hunde auf Pflegestelle, wobei einer nicht in Frage kommt, weil viel zu wild.
Paule vorgestellt, wie alle Pointer zauberhafte Wesen sind solange sie sich in der Wohnung befinden und kein Wild in Sicht ist.
Der Hund hat keine Ambitionen zur Jagd, das war wohl der Grund , das ihn der Jäger ins Tierheim gebracht hat.
Falsch: Der Grund war Paulchen´s Herzklappenfehler, der der Pflegestelle nicht bekannt war.
Wir alle sehr blauäugig was Jagdtrieb angeht und überhaupt.
Hätte mir damals jemand gesagt, das ich diesen Hund mindestens 3 Stunden am Tag und am Stück voll auslasten muss, ich wäre erst gar nicht hingefahren.
Paule, Pointer ein absolut knuffiger sehr magerer Hund nahm allen Mut zusammen und legte seinen Kopf in meinen Schoss, als besagte Pflegeperson, den Vermittlungsvertrag brachte. Paulchen war Menschen gegenüber immer skeptisch, bis zum Ende, aber damit hatte er mir schon, die Verantwortung für sein zukünftiges Hundeleben in die Hand gegeben, denn sein bisheriges muss sehr armselig gewesen sein, das stand fest.
Ich erwähnte noch, das die restlichen Familienmitglieder keine Hundeerfahrung haben und ich nächstes Wochenende eine Wandertour mit meinen Freundinnen mache und es mir recht wäre, wenn ich den Hund erst nächste Woche abholen könnte.
Nichts, da, der ist so lieb, den können sie mitnehmen auf Wandertour.
Nicht nachgefragt ist die Unterkunft überhaupt erlaubt mit Hund, oder wo fahren sie denn hin.
Wir haben Paule sofort mitnehmen müssen.
Da fing es schon an, Paule war überhaupt nicht fahrtauglich, er hat nicht gekotzt, aber er hat nur geheuchelt, die ganze Fahrt.
Dieses Problem hat sich erst erledigt mit der riesigen Hundebox im VW-Bus.
Paule ein total verängstigter Hund was Menschen angeht, was andere Hunde anging verträglich, aber er war der Boss und das machte er sofort klar, indem er den andere Hunden direkt den Kopf über die Schulter legte, er hat nie gebissen wurde aber manchmal recht laut, im Gegenteil wenn mal ein Rudel spielen angesagt war (würde ich heute nie mehr mitmachen) war er derjenige, der die Schrammen hatte und gezwickt wurde, weil niemand, aber auch wirklich niemand, seinen Hund im Griff hatte.
Spaziergang mit den Kindern auch später als sie älter waren kam gar nicht in Frage.
Ich bin durch mindestens 5 Hundeschulen gegangen und jede hat was anderes gesagt, getan und verlangt, bis mir irgendwann, der Kragen geplatzt ist und ich die Behandlungsmethoden mehr als in Frage gestellt habe und mit dem Tierschutz gedroht habe. Mein Mann Ulli hatte manchmal echt die Nase voll! Ich habe mich durchgebissen, durch alle Ansichten und bin zum Entschluss gekommen, es mit Herz und Verstand zu versuchen. Paule hat es mit der Liebenswürdikeit eines spanischen Hundes gedankt, der Jagdtrieb wurde auf 50% runter geschraubt und beim Spaziergang musste ich immer 100 Meter im voraus abchecken, aber ich war glücklich mit dem Hund - meinem Schatten, der sein Leben mir anvertraute.

Was ich damit sagen möchte, ich wollte nur einen unkomplizierten, lieben Hund , der am Familienleben mit teil nimmt, ich wollte keinen Hund, der ein Kaninchen schon von 300 Meter wahrnimmt, der anderen Hunden zeigt wo der Hammer hängt, nein, das wollte ich nicht, ich wollte nicht so viel Arbeit reinstecken, ich habe es gemacht, weil dieser Hund, nie Boden unter den Füßen bekommen hätte.

Die Seite "Körbchen gesucht" fand ich immer klasse, weil die Hunde genau beschrieben werden und nicht schön geredet.
Dein Sofa, ist das Eignungs.u-Testsofa und wehe dem, der nicht aus vollem Herzen schmusen kann und dabei ist, der hat verloren und das ist RICHTIG, nur wer mit dem Herzen dabei ist kann auch mal einen schweren Weg gehen.
Steffi, du machst das, weil du es kannst und das ist sowas von richtig!!!!!!
Sei, bitte nicht traurig, dass im Moment nur Traumtänzer anrufen, die keine Ahnung haben was es heißt - Verantwortung für ein Lebewesen zu haben " und das bis zum bitteren Ende.
Ich kann auch die Leute nicht verstehen, die nur die, oder die andere Rasse haben wollen. Ach, ja, die Rasse ist ja so angesagt, ich kann´s einfach nicht ab.
Entscheidend ist doch was passt zu mir und meinen Lebensumständen!

Klar, gibt es Vermittler, die vermitteln ca. 20 Hunde pro Monat, aber glaubst du wirklich, die fragen nochmal einmal, geht alles in Ordnung? Fühlt der Hund sich wohl?
Frisst er? Macht er sein Geschäft draußen? Rufen sie mich doch an wenn sie Fragen haben - NEIN - das machen diese "Vermittler" nicht, die vermitteln, wie die Immobilienmakler makeln, interessiert die doch nicht mehr, ob der Keller nach dem Vertrag Nässe aufweist, oder das Dach undicht ist.
Genau, das ist der Grund, warum wir uns für einen Vorschlag von Fr.Ackermann entschieden haben, weil die Seite "Körbchen gesucht" auch nicht´s schön redet und für uns seriös und ehrlich erscheint.

Was soll ich dir sagen, Cara ist wie 4711 - immer mit dabei, im Garten, in der Küche beim kochen, auf dem Sofa beim Fernsehen und im Bett wenn das Rudel ruht. Im Ernst, glaubst du, das wäre sie, wenn sie nicht genau so wäre, wie du sie beschrieben hast.
Allein das ist doch der BESTE GRUND nicht traurig zu sein, das im Moment nur Nichthundemenschen anfragen.

Cara und Lilo
Juni 2016