DARUM ein "KG- Hund"


Erfahrungsbericht von einem Podenco-Mix-Mädchen mit Namen Samira (Carmen)


Vor 5 Jahren sind unsere beiden Barsois über die Regenbogenbrücke gegangen. Die beiden wurden von uns heiß geliebt – aber leider waren sie auch dauerkrank (mit kleinen Unterbrechungen). Ich will hier nicht jammern, ich will damit nur sagen, dass wir erst einmal keinen Hund mehr wollten, uns hat das ja immer sehr mitgenommen – denn geht es dem Hund nicht gut, geht es seinem Menschen auch nicht gut.

Nach der langen Zeit wuchs aber wieder der Gedanke – „es muss ein Hund ins Haus“. Wir hatten uns zwar damals vorgenommen, wir gehen auch ohne Hund spazieren, aber machen wir uns nichts vor:

1. macht es ohne Hund keinen Spaß spazieren zu gehen und
2. siegt der innere Schweinehund bei schlechtem Wetter; also verbleibt es.

Da mein Mann seit Juni d.J. seine Altersteilzeit genießen kann, standen alle Anzeichen auf grün.

Seit Anfang des Jahres waren wir fleißig dabei im Internet nach Hunden Ausschau zu halten, denn eins war klar – einen Welpen, womöglich vom Züchter, wollten wir nicht. Wir sind gebraucht – also kann der neue Hund das auch sein.

Nach einiger Zeit bin ich auf der Seite von Steffi Ackermann gelandet und was soll ich sagen, ich bin sage und schreibe „kleben“ geblieben.
Die liebevollen Texte, mit den ehrlichen und guten Angaben zu den Vierbeinern haben mich und meinen Mann schwer beeindruckt.
Also habe ich geschaut und geschaut – aber die Wahl wurde nicht einfacher (mein Mann war mir da auch keine Hilfe – egal, Hauptsache Hund), denn für mich haben es eigentlich alle Hunde verdient, ein eigenes Körbchen zu beziehen.

Ich habe Steffi Ackermann angeschrieben, habe unsere häusliche Situation geschildert und habe in dem Scheiben zwar fünf, sechs Hunde genannt – aber auch gleichzeitig erwähnt, dass wir überhaupt nicht festgelegt sind und uns auf das Ackermannsche-Bauchgefühl verlassen wollen.
Wir bekamen dann ganz schnell die Antwort, dass wir geeignete Kandidaten für Carmen sind. O.k., das Mädel hatten wir auch schon im Auge, also wurde ein Vorstellungstermin in Zülpich vereinbart.

Ich hatte ja vorher schon einiges vom „Verhör“ gelesen und hatte daher auch ein ganz klein wenig ein flaues Gefühl im Magen; aber tapfer drauf los – Fotoalben eingepackt und ab dafür…
Aber ein flaues Gefühl im Magen mussten wir wirklich nicht haben. Frau Ackermann hat uns sehr nett begrüßt und ihre Hunde erst – endlich mal wieder fremdstreicheln – herrlich. Sogar der Kater hat sich während des Gesprächs herabgelassen und hat sich zu meinem Mann auf das Sofa gesetzt.

Wir haben den Schutzvertrag für Carmen unterschrieben und haben uns wieder auf den Heimweg gemacht.

Leider hatte sich dann zwischenzeitlich herausgestellt, dass Carmen positiv auf LM getestet worden ist. Von Frau Ackermann wissen wir aber - es kann alles und doch auch gar nichts bedeuten.

Wir haben jedenfalls positive Gedanken - und für uns war das auch kein Grund von der Vermittlung zurückzutreten.

Wir mussten noch drei Wochen warten, bis unsere Carmen (jetzt Samira) in Düsseldorf einschwebte. Auf dem Düsseldorfer Flughafen waren wir nicht allein, sondern haben mit anderen Adoptionseltern und Helene M. (einer guten Seele von Frau Ackermann) gewartet. Ich muss sagen, alles war wirklich gut organisiert.

Was soll ich sagen:
Seit fast zwei Wochen ist Samira jetzt bei uns – und das Bauchgefühl von Frau Ackermann war mal wieder so was von richtig.


Dieser (für uns – nach unseren Großen) kleine Hund ist einfach unglaublich. Nach so kurzer Zeit ist sie schon richtig aufgetaut. Autofahren klappt prima; schon mal eine Stunde allein bleiben, ohne das Haus umzugestalten, klappt prima.

Im Haus ist sie eine ganz liebe, verschmuste und draußen ist sie vor lauter Lebensfreude gar nicht zu bremsen (Windhund(Mix) eben).

Wir wissen, wir können Sie vermutlich nie von der Leine lassen (tschüss und weg – man hat ja nicht immer eine Bulette in der Tasche) aber wir kennen es nicht anders und es hat auch Vorteile. Wir sind immer genauestens über die Verdauung unserer Maus informiert und irgendwelche unerwünschten Dinge fressen, geht auch nicht so einfach (jeder, der einen kleinen Staubsauger zu Hause hat, wird wissen, was ich meine).

Manchmal können wir es gar nicht glauben, wie gut alles läuft, denn ein wenig skeptisch waren wir am Anfang schon (ein Hund von der Straße – kennt nichts, ist vielleicht ängstlich). Samira hat uns so was vom Gegenteil überzeugt.

Die Beschreibung von Samira mussten wir nur ein klein wenig korrigieren:
Sie wurde als ganz bescheidene Hündin beschrieben, die in der zweiten Reihe wartet:
Natürlich war klar, daß sich das ändern würde. Aber daß sie so schnell in ihrem neuen Leben ankommt, das hätten wir nicht erwartet.

Aber juchhuuuuu – zweite Reihe war mal – sie ist voll dabei und das ist auch gut so.
Zwar zuckt sie bei vorbeifahrenden Autos noch manchmal zusammen – aber auch das wird besser werden – wir sind da ganz optimistisch.

Allen, die mit dem Gedanken schwanger gehen, sich einen Hund aus dem Tierschutz zu holen und das Glück haben, Frau Ackermann kennen zu lernen und von ihr einen Schützling anvertraut zu bekommen – haben unserer Meinung nach das ganz große Los gezogen.

Besser kann es nicht laufen und wir freuen uns jeden Tag, über und mit der kleinen Samira.

Liebe Grüße
Rainer und Uschi mit Samira

17.11.2011